Europapokal: HRK verliert nach 9:6 Halbzeitführung deutlich in Georgien gegen Batumi
Geschrieben von TotalRugby Team   
Samstag, 21. Oktober 2017

In Hälfte zwei oftmals einen Schritt zu spät gegen Batumi - der HRK bei der Auswärtspleite in Georgien. Foto (c) Gogita Bukhaidze
In Hälfte zwei oftmals einen Schritt zu spät gegen Batumi - der HRK bei der Auswärtspleite in Georgien. Foto (c) Gogita Bukhaidze

Nach zwei Spielen im European Continental Shield hat der Klub damit eine ausgeglichene Bilanz. Zwei weitere Europacup-Duelle stehen in diesem Jahr noch aus: Nach den November-Länderspielen wird Italiens Tabellen-Dritter Petrarca zu Gast in Heidelberg sein, bevor das letzte Klub-Spiel des Kalenderjahres beim portugiesischen Vertreter CDUL in Lissabon steigen wird.

Der deutsche Gast war dem georgischen Vizemeister Batumi heute zumindest in Hälfte eins  ebenbürtig: Nach dem Auftaktsieg daheim gegen Italiens Meister Calvisano waren Potgieters Männer durchaus mit Selbstbewusstsein in die Partie an der georgischen Schwarzmeerküste gestartet.

Einen frühen 0:6 Rückstand konnte der Klub bis zur Pause in ein 9:6 drehen. Mit vielen Pick-and-Go-Phasen, der traditionell akkuraten Gasse und dem starken Paket machte der HRK kontinuierlich Meter. Kurz vor der Pause kampierte der Klub geradezu minutenlang an der Linie der Georgier, die wie öfter an diesem Tag an der Grenze der Legalität verteidigten. So resultierte auch diese Drangphase nur in einem Straftritt.

 

 

 

 

Wenn man dem Klub nach Hälfte eins einen Vorwurf machen kann, dann dass dem Spiel der Heidelberger die nötige Kreativität fehlte - das Phasenspiel des HRK war zu ausrechenbar. Doch angesichts der Tatsache, dass mit Hagen Schulte und Raynor Parkinson gleich beide etatmäßigen Verbinder gefehlt hatten, war das gewissermaßen auch zu erwarten. Wynston Cameron-Dow, der noch in der Vorwoche in Klub-Farben unterwegs war, verlor zeitgleich in Handschuhsheim mit seinen Frankfurtern.

Hälfte zwei hätte dann für den Klub kaum schlimmer beginnen können: Georgien-Verbinder Khmaladze, einer von zwei aktuellen Nationalspielern im heutigen Batumi-Aufgebot, steppte nach einer Gasse den gesamten HRK-Sturm schwindlig und passte im rechten Moment auf seinen Eckdreiviertel zum ersten Batumi-Versuch. In der Folge war es eben jener international erfahrene Verbinder, der den HRK ein ums andere Mal mit cleveren taktischen Kicks tief in dessen Hälfte festnagelte. Dabei gelang es ihm immer wieder die HRK-Außen zu überkicken und mehrmals rollten seine Kicks zur Gasse tief in der deutschen 22.

So kam der Klub gar nicht recht dazu sein auf Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte basierendes Sturm-Spiel aufzuziehen. In Minute 69 legte der georgische Gastgeber dann nach: Eine schnelle Seitenverlagerung durch den überragenden Khmaladze, ein ordentlicher Überpass von Schluss Kobakhidze und Außen hatte Innendreiviertel Gogitidze freie Bahn zur Mallinie. Die Chancen des Klubs auf einen Auswärtssieg schienen zu schwinden.

In der Schlussphase wurde es noch Mal kurzzeitig spannend - erst drehte der Gastgeber den Spieß um und kam nach etlichen kurzen Sturmphasen durch Ersatz-Prop Donadze zum dritten Versuch aus ganz kurzer Distanz. Dann bescherte ein schönes Zusammenspiel der HRK-Stürmer, die die kurze Seite geflutet hatten, zum einzigen Klub-Versuch. Sebastian Ferreira spielte das zwei gegen eins zusammen mit dem eingewechselten Jarrid Els perfekt aus.

Beim Stand von 28:16 für den Gastgeber kam zumindest kurzfristig noch Mal die Hoffnung auf einen Defensiv-Bonus auf. Stattdessen kostete ein gravierender Fehler den Klub nicht nur den Defensiv-Bonus, im Gegenteil. Nachdem HRK-Innen Ayron Schramm einen spekulativen Bodenroller von Georgien-Verbinder Khmaladze aufnahm, verlor er die Murmel kurz vor der eigenen Linie unglücklich und bescherte dem einzigen georgischen Europacup-Vertreter damit den Offensiv-Bonus für den vierten Versuch.

 

Die Versuche des georgischen Vizemeisters Batumi



Dementsprechend unzufrieden war HRK-Trainer Potgieter nach dem Spiel mit seiner Mannschaft. Gegenüber TotalRugby sagte er: „Wir sind sehr enttäuscht über dieses Resultat - unsere Entscheidungen unter Druck im Spiel, unsere Ausführung, beides war schwach. War haben uns nicht an den Game Plan gehalten und unsere schlechten Kicks haben uns immer wieder unter Druck gesetzt.“

Den Spielverlauf führt Potgieter zum Teil natürlich auch auf die fehlenden Spielmacher Schulte und Parkinson zurück. Gleichwohl betont Potgieter: „Für uns geht die Arbeit jetzt weiter, wir werden aus dieser Niederlage lernen.“ Positiv sei jedoch, dass man nur mit Spielen auf diesem Niveau auf Länderspiele vorbereitet werde. Außerdem stellte sich die Verletzung von Jörn Schröder, der per Trage das Feld verließ, lediglich als Cut am Knie heraus, der genäht werden muss. Mit Blick auf die kommenden Wochen fügte Potgieter hinzu: „Unser Blick richtet sich auf November aber natürlich auf das nächste Europacup-Heimspiel gegen Petrarca, bei dem wir hoffentlich viel Unterstützung in Heidelberg bekommen werden.

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