Das 46er-Schlachtross pflügt weiter / Besondere Ehre für Cheftrainer
Geschrieben von Martin Deinzer   
Montag, 24. April 2017

Nürnberg pflügt weiter durch die Regionalliga
Nürnberg pflügt weiter durch die Regionalliga

Der TSV 1846 Nürnberg räumt den Würzburger RK aus dem Weg – Zielinski zum bayrischen Auswahlcoach berufen

Rugby macht gute Laune und gutes Wetter. Zum wiederholten Male will die Abteilung „Wetter“ den irdischen und himmlischen Rugbyfans die Stimmung nicht verhageln und stellt mit Anpfiff zum Regionalliga den Nieselregen weitgehend ein. Trotzdem wurden die VIP-Zelte von den 120 Zuschauern gerne in Anspruch genommen.

Etwas kühl war es trotzdem, weswegen sich beide Teams auch ordentlich ins Zeug legten, um einander einzuheizen.

Nürnberg punktet wieder früh – aber Würzburg kämpft hart

Etwas übermotiviert gingen die Würzburger nach dem Antritt zur Sache, ein zu hohes Tackling führte schon in der ersten Minute zu einem Straftritt für die 46er aus optimaler Position. Olaf Will fackelte nicht lange und trat das Ding zum 3:0 zwischen die Torstangen. Doch der WRK fing sich schnell und stellte sich auf das Spiel der Hausherren ein. Kaum ein Übergewicht für eines der beiden in den Rucks sehr engagierten Teams ließ sich ausmachen, mal abgesehen von der momentan häufiger zutage tretenden Schwäche des Nürnberger Gedränges. Selbst eine Unterzahlsituation aufgrund einer gelben Karte konnten die Unterfranken gut kompensieren. Allerdings verpasste Schubert einen Straftritt für die Würzburger, welche damit die Gelegenheit zum Ausgleich nicht nutzen konnten. Auch Nürnberg brachte sich mit einer gelben Karte für Dixon ab Minute `33 in Unterzahl, schaffte allerdings trotzdem den Weg auf die Punktetafel. Ollie Bunn legte den Ball mit einem artistischen „Offload-Grubber-Kick“ passgenau für Harry Miles ins Malfeld zum 8:0 Pausenstand vor.

Nürnberg reichen auch 13 Spieler - Würzburg tapfer

Nach der Pause musste man dann doch arg um die technischen Fähigkeiten der 46er bangen, denn Referee van der Zwan schickte in Minute `51 Pierre Manivit und in Minute `57 Maximilian Reinhardt wegen Hightackling mit Gelb in die Sinbin. Doch wiederum schienen die Lücken in den eigenen Reihen die Nürnberger aufzuwecken, denn der Ball durchlief nahezu alle Hände, machte Meter und Valentin Merk tauchte dann konsequent in Position gespielt unter den Stangen ins Malfeld. Rico Kahden erhöhte den Versuch per Tritt zum 15:00. Würzburg stellte das Spielen daraufhin zwar nicht ein, fand aber keine wirksamen Mittel mehr gegen die erprobte Taktik der 46er, die ihren Stiefel nun bis zum Ende runterspielten. Osimo Tukututunavatu, später zum Man of the Match ernannt, steuerte in Minute `78 5 Punkte zum 20:00 bei und Olaf Will wollte nach einer kurzen Blutauswechslung mit Versuch und Erhöhung in der 80. Minute noch zeigen, dass sich der Blutverlust in Grenzen hielt.

Nürnberger Souveränität zahlt sich für Coach aus – Berufung zur 7er-Auswahl

Im Anschluss konnte die neu geschaffene „Zweite“ der Nürnberger in einem ersten Test gegen den Verbandsligisten Bayreuth noch ein 34:0 beisteuern. Auch das ein Zeichen für die in den letzten drei Jahren durch harte Arbeit auf vielen Baustellen erreichte Tiefe und Souveränität des inzwischen auf rund 50 Spieler angewachsenen Kaders. Arne Zielinski sieht hier auch die Basis für weitere Erfolge. „Es gibt einem einfach mehr Möglichkeiten, wenn man unter der Woche aus 50 Mann die passende Mannschaft zusammenstellen kann und nicht zu viele Kompromisse machen muss.“ Heißt, man glaubt an eine Meisterschaft in diesem Jahr und räumt diesem Ziel oberste Priorität ein. Trainer Arne Zielinski wurde indes vom Bayerischen Rugby Verband zum Trainer der 7er-Landesauswahl berufen. Seitdem 7er-Rugby 2016 olympische Sportart ist, hat der deutsche Rugby-Verband beschlossen, eine jährliche Turnierserie seiner Landesverbände abzuhalten. Ziel ist es einen Spielbetrieb auf nationaler Spitzeneben zu etablieren, damit sich die besten deutschen Athleten auf dem höchsten nationalen Niveau miteinander messen können.

„Eine solche Bitte konnte ich nicht ablehnen. Es ist eine große Ehre, diese Auswahlmannschaft zu betreuen. Für mich persönlich ist es zudem der Beweis, dass unser Weg, den wir in Nürnberg seit nunmehr 2 Jahren gehen, mit Anerkennung zur Kenntnis genommen wird“ freut sich Zielinski. „Der Trainings- und Spielbetrieb der 7er-Auswahl findet im Juni und Juli statt und kollidiert somit nicht mit dem Betrieb des TSV 1846 Nürnberg. In mehreren Sichtungen und Lehrgangstagen werde ich einen schlagkräftigen Kader aus 18-20 Mann zusammenstellen, der die bayerischen Farben bei den Landesverbandsmeisterschaften vertritt.“

Die Nürnberger 7er Mannschaft wird indes wieder von Basti Wölfel übernommen und auf die bayerische Meisterschaft vorbereitet. Wie viele Nürnberger ihm dann zur Verfügung stehen und welche 46er sich für den Auswahlkader empfehlen, wird sich dann bei den Sichtungen zeigen.

Für die nächsten Wochen stehen aber noch die großen Herausforderungen für die Regionalliga an. Am nächsten Samstag geht es zu den heimstarken Bad Reichenhaller Raufbolden und am 6. Mai findet das absolute Spitzenspiel um die erste Vorentscheidung zur Meisterschaft gegen den RC Unterföhring auf der Festung Waldsportplatz statt. Gewonnen ist die Meisterschaft noch nicht, aber bisher setzt Nürnberg alles daran am Ende oben zu stehen.

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Letzte Aktualisierung ( Montag, 24. April 2017 )