Quo Vadis DRV XV?
Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 3. März 2017

Morgen muss der Bieberer Berg wieder beben. Deutschlands Rugby-Fans müssen - ob im Stadion oder am TV - zusammen hinter der deutschen Mannschaft stehen! Foto (c) Seufert-Chang
Morgen muss der Bieberer Berg wieder beben. Deutschlands Rugby-Fans müssen - ob im Stadion oder am TV - zusammen hinter der deutschen Mannschaft stehen! Foto (c) Seufert-Chang



Morgen geht es in Offenbach um wichtige Punkte in der Rugby Europe Championship und natürlich in der WM-Quali. Doch darüber hinaus kann die deutsche Rugby-Nationalmannschaft mit einem Sieg morgen ihre Position in der Rugby-Landkarte Europas weiter zementieren. Es ist kein ganzes Jahr her, da hatten die deutschen Jungs erst hauchdünn den Klassenerhalt in Europas höchster Spielklasse unterhalb der Six Nations geschafft. Nun kann die DRV XV mit einem zweiten Sieg im dritten EM-Spiel dieses Jahres die eigene Position weiter verbessern und jegliche Abstiegssorgen eliminieren. Das könnte eine Grundvorraussetzung sein, um völlig befreit um den großen Traum WM-Quali mitzuspielen.


Kapitän Sean Armstrong hatte auf der Pressekonferenz am Nachmittag vor dem Duell betont: „In der Rugby Europe Championship kann - Mal abgesehen von den Georgiern - jeder jeden schlagen.“ Angesichts des knappen Ergebnisses der Belgier gegen Russland mag Armstrong damit Recht haben. Aber sicherlich wollte der Wahl-Heidelberger auch zu einem gewissen Grad davon ablenken, dass Deutschland seit langem erstmals als Favorit in ein derartiges Aufeinandertreffen geht. Die Entwicklung der deutschen Mannschaft war in den letzten zwei Jahren derart atemberaubend, dass einer der anwesenden Journalisten gar den Begriff „Pflichtsieg“ in den Mund nahm.

Wie die deutsche Mannschaft mit der geänderten Gemengelage zurecht kommt, bleibt abzusehen. Spielerisch gesehen sollten Kapitän Armstrong und seine Mannen die nötigen Waffen im Arsenal haben, um Belgien niederzuringen. Doch auch die mangelnde Einstellung in der Schlussphase gegen Georgien sei laut Armstrong thematisiert worden und zugleich wurde der gebürtige Australier nicht müde zu betonen, welchen Trainingsfleiß seine Mannschaft unter der Woche an den Tag gelegt habe.

Nationaltrainer Potgieter wiederum konstatierte auf der Pressekonferenz, dass man von den Belgiern einen harten Kampf zu erwarten habe. Auch in den Partien am Anfang seiner Amtszeit habe man sich gegen die Rugger aus dem Nachbarland schwer getan. Den Schlüssel zum Sieg in der morgigen Partie sieht der Mann aus dem südafrikanischen Nelspruit darin, die eigenen Hausaufgaben zu erledigen. Dies sei zu aller erst die eigene Basis richtig zu legen, also die Ausführung der Standardsituationen.

 

 

Die #DRVRugbyXV mit dem letzten Feinschliff an der Gasse, bevor es morgen gegen Belgien ernst wird. #RoadtoJapan

Ein Beitrag geteilt von TotalRugby.de (@totalrugby.de) am 3. Mär 2017 um 10:42 Uhr

 

Deutschlands Sturm arbeitet im Abschlusstraining an der Gasse



Das Fehlen von zwei Schlüsselspielern in Damien Tussac und Christopher Hilsenbeck sieht Potgieter derweil nicht als übermäßige Schwächung an, denn immerhin habe man in den letzten beiden Jahren etwa 80% der Spiele ohne die beiden absolvieren müssen. Ähnliche Probleme in Sachen Spielerabstellungen könnten, laut Nationalmannschafts-Teammanager Robert Mohr, einzig im Einvernehmen mit den Klubs geregelt werden. Schlussendlich säßen diese als Arbeitgeber der betroffenen Spieler immer am längeren Hebel.

Einigkeit herrschte auf beiden Seiten in der Erwartung, dass die Zuschauer morgen im Sparda-Bank-Hessen-Stadion ein offenes und attraktives Spiel zu sehen bekommen werden. Die beiden Kapitäne Berger und Armstrong, die beide als Gedrängehalb mit der Nummer neun auflaufen werden, sehen die guten Bedingungen und die vorhergesagten 16 Grad dabei als wichtigen Faktor an. Belgiens Trainer Guillaume Ajac wollte sich dabei nicht zu der Aussage hinreißen lassen, dass man als schnellere mobilere Mannschaft daraus einen Vorteil ziehen könne. Denn mittlerweile ist „die deutsche Mannschaft wirklich ausgeglichen, ihre Hintermannschaft ist nicht zu unterschätzen.“

Jetzt liegt es auch am deutschen Publikum zahlreich zu erscheinen. Der Vorverkauf lief deutlich besser als gegen Rumänien, doch gerade auf den Stehrängen besteht morgen in Offenbach noch viel Platz. Bei einem solch gutem Wetter und einer derart spannenden Konstellation gibt es für Rugby-Fans keine Ausreden mehr: Macht euch auf den Weg nach Offenbach und schreit die deutsche Mannschaft gemeinsam nach vorne.

 

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