TotalRugby-Vorschau: Frauenbundesliga (19. September)
Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 17. September 2015

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Der Deutsche Meister Heidelberger RK trifft auf den München RFC - © HRK Frauenrugby/facebook

Am Wochenende geht die Frauenbundesliga in die nächste Runde. Am zweiten Spieltag greift dann auch der amtierende deutsche Meister Heidelberger RK in Geschehen ein, nachdem die Auftaktpartie gegen den SC Germania List am vergangenen Samstag verlegt worden war. In Hamburg hat der ASV Köln die Chance die Tabellenführung zu verteidigen und dem FC St. Pauli gehörig den Saisonauftakt zu vermasseln.

München RFC – Heidelberger RK
Samstag, 19. September, 13.30Uhr

Den Titelverteidiger HRK erwartet in München ein vermeintlich leichter Aufgalopp zur neuen Saison. Die Gastgeberinnen haben am vergangenen Wochenende zum Auftakt ihrer zweiten Bundesligasaison nicht nur hoch gegen den ASV Köln, sondern auch bereits in der Anfangsphase ihre Schlussspielerin Elvira Berninger mit einer roten Karte verloren, diese wird nun auch gegen den HRK aussetzen müssen.

Ohnehin dürfte man sich in München gegen den Meister nichts ausrechnen und der eigenen Devise folgen: lernen, lernen, lernen. Immerhin waren die Stürmerinnen gegen den ASV Köln im Gedränge überlegen und an den Gassen ebenbürtig, aber insgesamt fehlt es der Mannschaft neben Erfahrung einfach nach wie vor an Speed und Organisation in Angriff und Verteidigung.

Der HRK hingegen hat in den letzten Jahren permanent bewiesen, dass er all das im Überfluss hat. Allerdings beklagen die Zebras einen erheblichen Umbruch, der künftig mit den jungen Spielerinnen im Kader fortgeführt werden soll. Insbesondere die erste Sturmreihe soll eine Baustelle der neuen Spielertrainerin Tilla Dier sein. Sturmführerin Svetlana Hess wurde diese Woche erneut am Knie operiert und fällt langfristig aus.

TotalRugby-Prognose: Spannend wird es in München nicht wohl nicht so richtig, dafür ist der Heidelberger RK mit seinen jungen Spielerinnen viel zu schnell und hungrig, das Gerüst der Mannschaft mit den erfahrenen Spielerinnen zu erfahren, als dass er gegen den MRFC etwas anbrennen lässt. Die spannendste Frage wird sein, ob München punkten kann. Der HRK gewinnt zwar hoch mit +70 Punkten, tut sich im ersten Spiel aber doch noch etwas schwer.

 

FC St. Pauli – ASV Köln
Samstag, 19. September, 14.00 Uhr

Diese Begegnung dürfte die spannendste des zweiten Spieltages werden. Die gastgebenden Hansestädterinnen müssen unbedingt gewinnen, um nach der Auftaktniederlage gegen den SC Neuenheim einen kompletten Fehlstart in die Saison zu verhindern, der ASV Köln kommt mit Rückenwind aus dem glatten 93:0-Sieg gegen den Münchner RFC in den Norden. In der vergangenen Saison konnten beide Teams jeweils ihre Heimspiele gewinnen und schlossen die Runde als Tabellendritter, bzw. –vierter ab. Spannende Unterhaltung dürfte hier also am Samstag garantiert sein.

Neu ist in Hamburg das Trainerteam, die Bundesligamannschaft wird nach dem Rücktritt von Altmeister Jens Michau – dieser kümmert sich auf eigenen Wunsch nur noch um die Jugendarbeit - ab dieser Saison von einem Team um die Spielertrainerin Freia Gatchell trainiert und betreut. In Hamburg arbeiten die Verantwortlichen seit Jahren über eine gezielte und erfolgreiche Jugendarbeit an einem künftigen Spitzenteam, in der Folge drängen viele junge Spielerinnen in die Bundesligamannschaft. So werden zum Wochenende auch Freia Sibbertsen, Josephine Pora und Leonie Zolker von der U18-Nationalmannschaft zurück sein und zum Team stoßen. Auch die gegen den SC Neuenheim am letzten Wochenende nach einem unglücklichen Zusammenstoß verletzten Anne Lotz und Elke Peters dürften am kommenden Samstag wieder fit sein, so dass das Trainerteam aus dem Vollen schöpfen kann. Die Taktik dürfte klar sein: mit dem eigenen Sturm das Spiel und den Ballbesitz an sich reißen und diese Überlegenheit dann in Punkte umwandeln.

Der ASV hat in München mit einigen Neuzugängen eine deutliche Marke gesetzt und ist zumindest vorübergehend Tabellenführer. Die Abgänge von 7er-Nationalspielerin Mette Zimmat (zu INEF Barcelona/Spanien) und Vivian Bahlmann (Cheltenham Tigers RFC/England) haben die Mädcher durch sechs Neuzugänge aus der eigenen Nachwuchsarbeit und der 7er-Liga kompensiert. Die schnelle Hintermannschaft um die überragende Spielmacherin Dana Kleine-Grefe dürfte aus Kölner Sicht in Hamburg der Schlüssel zum Erfolg sein, wenn es den Stürmerinnen gelingt Bälle zu produzieren. Genau das dürfte Coach Marco Sermersheim aber im Moment Kopfzerbrechen bereiten, zumal er wohl auf die gegen München verletzte Sturmführerin Johanna Metternich verzichten muss.

TotalRugby-Prognose: Beide Mannschaften wissen um die Bedeutung dieses Schlüsselspieles und werden alles in die Waagschale werfen. Spielentscheidend wird sein, wie überlegen der Sturm der Gastgeberinnen sein wird. Ohne Bälle wird die Hintermannschaft des ASV schwerlich ausreichend punkten können. Der FC St. Pauli siegt dank seiner Überlegenheit im Sturm nach einem harten Schlagabtausch am Ende mit +10 Punkten.

 

SC Neuenheim – SG Rhein-Main
Samstag, 19. September, 14.00 Uhr

Im Rahmen seines Sommerfestes bestreitet der SC Neuenheim sein erstes Heimspiel der Saison. Alles andere als ein Sieg mit Bonuspunkt dürfte dabei die Feierlaune in Heidelberg deutlich trüben, aber es scheint äußerst fraglich, ob die SG Rhein-Main diesen verhindern kann.

Die SCN-Trainer Peter Schatz und Marcus Trick sollen vom Auftritt Ihre Teams in Hamburg sehr angetan gewesen sein und sollen diese Woche im Training weiter am Feinschliff der beiden ausgeglichenen Mannschaftsteile gearbeitet haben. Am kommenden Wochenende dürften gegen den vermeintlichen Außenseiter aus Hessen aber auch die zahlreichen U18-Spielerinnen – auch Lea Predikant und Anne Liese Schömer sind von der erfolgreichen 7er-EM mit der U18 in Lüttich zurück – wieder zu Einsätzen und Spielpraxis kommen. Deren Förderung und Entwicklung steht auf Neuenheims Agenda ganz weit oben.

Von der Spielgemeinschaft Rhein-Main von Trainerin Susanne Wodarz war in den letzten Wochen wenig zu hören, am ersten Spieltag war sie spielfrei. Fraglich ist, ob die erfahrene Leistungsträgerin und ehemalige Nationalspielerin Corinna Völker nach überstandener Krankheit nochmal einen Anlauf in der Bundesliga unternimmt. Sie würde der unerfahrenen Truppe sicher Stabilität verleihen, die sie in Neuenheim unbedingt braucht, um nicht erheblich in Hintertreffen zu geraten. Gegen Neuenheim kann es aber nur besser werden, gab es letzte Saison doch in beiden Spielen jeweils eine dreistellige Klatsche.

TotalRugby-Prognose: Der SC Neuenheim lässt auf eigenem Platz sicher nichts anbrennen und wird seiner Favoritenrolle auch mit vielen jungen und unerfahrenen Spielerinnen deutlich gerecht. Der SCN erzielt in Sommerfestlaune einen hohen Sieg mit +50 Punkten.

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