Rugby in den USA – der schlafende Riese erwacht |
Geschrieben von TotalRugby Team | |||||
Donnerstag, 28. Mai 2015 | |||||
Nicht erst mit dem Sieg bei den London Sevens vor 14 Tagen gerät die USA in den Fokus der Rugbywelt. Rugby boomt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Zeit für einen Blick über den großen Teich. Am Ende waren es die Australier, die mit 45:22 verprügelt wurden. Zuvor hatten die US-Boys im Turnierverlauf bereits mit Frankreich, Südafrika und England drei Rugby-Großmächte besiegt. Mit ihrem ersten Turniersieg auf der World Series erschüttern die USA die Rugby-Welt und zeigen, dass künftig mit ihnen zu rechnen ist. Sei es bei der Olympia-Premiere der „kleinen Variante“ in Rio 2016 oder bei der Heim-Weltmeisterschaft 2018 im Großraum San Francisco. Der Erfolg ist kein Zufall, sondern die Folge einer systematischen Entwicklung eines gezielten Programmes, wie es in den USA in vielen olympischen Disziplinen erfolgreich betrieben wird. Rugby ist der am schnellsten wachsende Mannschaftssport. Dabei erfolgt die Einbindung von Colleges und High Schools ebenso wie der Blick über den Tellerrand. Carlin Isles als ehemaliger Top-Sprinter (10,24 Sek./ 100m) ist hier das Paradebeispiel. Aber auch Perry Baker als ehemaliger Footballer muss in diesem Zusammenhang genannt werden.
Aber auch im 15er-Rugby tut sich einiges. Der Besuch der All Blacks im vergangenen November war nur der Auftakt. Im Sommer tun es ihnen die Wallabies gleich und kommen für einen WM-Test ins Soldier Field nach Chicago. Zusätzlich spielen die „Eagles“ ein Match gegen den Premier League Club Harlequins in Philadelphia. Doch auch abseits der Nationalteams wird der amerikanische Markt entdeckt. So plant London Irish für den St. Patricks Day im kommenden Jahr ein Ligaspiel in New York, um die dortige irische Diaspora für sich zu gewinnen. Und selbst die British Lions überlegen, vor ihrer Tour 2017 nach Neuseeland einen Zwischenstopp in den USA einzulegen. Der größte Sportmarkt der Welt lockt sie alle. Folgerichtig geht dieses Jahr mit der NRFL die erste Vollprofi-Liga in den USA an den Start. Zum Auftakt gibt es ein Spiel zwischen den örtlichen „Rough Riders“ und den Leicester Tigers im NFL-Stadion von Philadelphia. Und im Superdome von New Orleans treffen - unter Regie der NRFL - Super-Rugby Rekordmeister Crusaders und die Saracens aus London aufeinander. Die Ligamanager setzen dabei auf die Kooperation mit einigen NFL-Team-Besitzern, deren Stadien von März bis Juli leer stehen. Da weniger als 2% der College-Footballer eines Jahrgangs einen NFL-Vertag erhält, herrscht ein großes Angebot an athletisch und technisch gut ausgebildeten Sportlern, deren Potential die NRFL nutzen will. Gelingt den Amerikanern in beiden Spielvarianten der Erfolg, so steht den USA dem Aufstieg in die Weltspitze nichts mehr im Wege. Dies darf auch als Inspiration für das deutsche Rugby dienen. Einen Platz in einem der größten TV- und Werbemärkte Europas dürften auch die Rugby-Großmächte aus der Nachbarschaft interessieren. Lars Schindewolf Kommentare (2)
Benedikt Katzenberger said:
Yan Waldner said:
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Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 28. Mai 2015 ) |