TotalRugby Wechselbörse 2014/2015
Geschrieben von TotalRugby Team   
Samstag, 9. August 2014

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Zimbabwes Supersprinter Tafadwa Chitokwindo soll auf dem Weg zum TV Pforzheim sein

Die offizielle Wechselfrist ist zwar vorbei, das bedeutet aber noch längst nicht, dass die Rugby-Bundesligisten ihre Kaderplanungen bereits abgeschlossen haben. Auch in der letzten Woche gab es an der Wechselbörse wieder zahlreiche Bewegungen. Wir haben die jüngsten Gerüchte für Euch zusammengefasst.

9. August

Die sportliche Leitung des Sportclub Neuenheims bastelt weiter fleißig am Kader für die neue Spielzeit. Vom Ligakonkurrenten TV Pforzheim konnte der Heidelberger Stadtteilverein nach nur einer Saison den Neuseeländer Sam J. Harris zurückholen. Der 24-jährige Neuseeländer ist in der Hintermannschaft vielseitig einsetzbar und dürfte das Angriffsspiel der Königsblauen spürbar beleben. Vom Oranje Free State in Südafrika kommt der Erste-Reihe-Stürmer Schangue Pretorius und der 26-jährige George Levan Shvangiradze soll als Eckdreiviertel für mehr Tiefe im dünnen Bundesligakader der Königsblauen sorgen. Doch viel interessanter als die bereits verkündeten Neuzugänge, scheinen die geplanten Neuverpflichtungen der Königsblauen: So sollen die guten Kontakte nach Südamerika und ins südliche Afrika genutzt werden, um weitere Hochkaräter an den Neckar zu lotsen (Anmerkung der Redaktion: An dieser Stelle stand in einer früheren Version zu lesen, dass der SCN vier junge Zimbabwer verpflichten möchte. Dabei handelt es sich um einen Irrtum, da die vier Nationalspieler Zimbabwes wohl kurz vor einem Wechsel zum Bundesligavizemeister TV Pforzheim stehen, s.u.).

Doch auch der TV Pforzheim unterhält mittlerweile gute Kontakte ins südliche Afrika. Die Rhinos stehen kurz vor der Verpflichtung von vier hochtalentierte Zimbabwern. Allen voran Eckdreiviertel Tafadwa Chitokwindo der mit einem sehenswerten 80m-Versuch in der jüngst gespielten WM-Qualifikation gegen Russland auf sich aufmerksam zu machen wusste (Youtube-Video). Daneben besteht angeblich ein gesteigertes Interesse an Chitokwindos Nationalmannschaftskumpels Zweite-Reihe-Stürmer Antipas Kamukwindo, Dritte-Reihe-Mann Tawanda Chowe und 7er-NationalspielerMorgan Vangue.

Bei der RG Heidelberg hat man mittlerweile den Wechsel von 7er- und 15er-Nationalspieler Raphael Hackl eingetütet. Der 26-jährige Sport- und Fitnesskaufmann kommt vom Berliner RC und möchte mit den täglichen Trainings am 7er-Bundesstützpunkt in Heidelberg seine Einsatzzeiten in der 7er- und 15er-Nationalmannschaft des DRV erhöhen und in der Kurpfalz zudem auch eine berufliche Heimat finden. Auch neu im Kader der Orangehemden ist Hackls ehemaliger Vereinskollege Lucas Schatzelein, den flinken Eck- und Innendreiviertel zieht es zum Studium nach Mannheim und da lag es nahe sich bei der Rudergesellschaft mit seinen ehemaligen Berliner-Mannschaftskollegen Hackl und Lwila zusammenzutun.

Im Rahmen des umstrittenen Lizenzierungsverfahren war der Hamburger RC, vom Deutschen Rugby-Verband für die darauf hingewiesen worden, dass man nicht ohne A-Lizenz-Trainer in die neue Bundesligasaison gehen könne. Weshalb man sich bei den Hansestädtern kurzerhand dazu entschlossen haben soll gleich den kürzlich bei Hannover 78 geschassten DRV-Vizepräsidenten (Ausbildung) Carsten Segert als Cheftrainer zu beschäftigen. Bei den Kiezruggern soll der ehemalige Bundesliga-Gedrängehalb, der in der Vergangenheit schon hauptamtlich beim SC Germania List, dem FC St. Pauli und eben zuletzt bei Hannover 78 unterwegs war, neben dem Herrenbereich auch den Nachwuchs auf Vordermann bringen, eine Aufgabe die dem erfahrenen Übungsleiter durchaus zuzutrauen ist. Auch im Spielkader der Elbestädter hat es einige Veränderungen gegeben, so wird Daniel Aldham von der University Coventry als Gedrängehalb die Angriffe des HRC lenken. Prop Liam Wilton (Newcastle) und Hakler Mani Deihima, der beruflich aus Dubai an die Elbe zurückkehrt, verstärken zudem die Erste Reihe. Angeschoben wird das Duo von Zweite-Reihe-Spieler Julius Gurr, der nach seinen Austauschsemestern in Peru wieder in der Rugby-Arena Stadtpark aufläuft. Die Hintermannschaft wird ab Oktober zudem Lukas Domaschke vom RC Dresden als Innendreiviertel verstärken. Nicht mehr dabei ist Dominik Löwenstein, den Dritte-Reihe-Stürmer zog es beruflich an den Main, wo er sich dem SC Frankfurt 1880 anschließt. Außerdem kehrt Prop Hubertus Strachwitz in seine österreichische Heimat zurück.

Beim RK Heusenstamm ist indes die Operation Jugendstil vorerst beendet, die Füchse haben sich gezielt aus der Rhein-Main-Region verstärkt. Die Hessen angelten sich nicht nur die portugiesischen Routiniers Dritte-Reihe-Stürmer Guilherme Horta (30) und Innendreiviertel Diogo Reis (30) vom Weststaffel Konkurrenten RC Mainz sondern auch deren Vereinskollegen Prop Benedikt Sabinarz (23) sowie den talentierten 18-jährigen Hintermannschaftsspieler David Walzik. Außerdem besteht weiterhin Interesse an Nationalspieler Mark Sztyndera vom hessischen Erzrivalen SC Frankfurt 1880, während ein Wechsel von Frankfurts Zweite-Reihe-Nationalspieler Jannis Läpple mittlerweile vom Tisch scheint.

Der TSV Handschuhsheim freut sich den australischen Stürmer Nicholas Brew in seinen Reihen begrüßen zu können. Der 20-jährige kommt wie DRV-Nationalmannschaftskapitän Sean Armstrong vom Sunnybank RUC aus der rugbyverrückten Region Queensland. Brew ist sowohl als Hakler als auch als Flanker auf den Positionen 6 und 7 einsetzbar.

Beim amtierenden DRV-Pokalsieger Heidelberger TV freut man sich außerdem über die Ankunft zweier weiterer Neuseeländer: Nevill Harris aus Hamilton/Waikato sowie Chris Renwick aus dem neuseeländischen Wellington sollen den Turnern helfen die zahlreichen Abgänge zu kompensieren und mit ihrer Spielkunst womöglch gar die erstmalige Qualifikation zur Bundesliga-Meisterrunde ermöglichen. Nicht mehr bei den Turnern spielt Schlussspieler Stephan Schneider der künftig beim RC Mainz wirbeln wird.

 

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Ex-Nationalspieler und Frankreich-Profi Robert Mohr arbeitet künftig in Heidelberg für die Wild Rugby Academy und soll auch einen Spielerpass für den Heidelberger RK erhalten - © Keßler

31. Juli

Die Wild Rugby Academy, seit vielen Jahren verlässlicher Partner des Heidelberger RK und des Deutschen Rugby-Verbands, hat mit dem Ex-Frankfurter Chad Shepherd einen Vollzeit 7er-Training für die Deutschen 7er-Herren engagiert, der ab 1. September die täglichen Trainingseinheiten am 7er-Bundestützpunkt in Heidelberg leitet und außerdem 7er-Nationaltrainer Rainer Kumm bei seiner Arbeit unterstützen wird. Zudem hat sich die WRA auch die Dienste eines der besten Deutschen Rugbyspieler aller Zeiten gesichert, Robert Mohr, der in der abgelaufenen Spielzeit für seinen Heimatverein Hannover 78 aktiv war, zieht es von der französischen Atlantikküste nach Heidelberg. Wo der langjährige Frankreich-Profi künftig als „Verbindungsglied“ zwischen der Wild Rugby Academy und dem Deutschen Rugby-Verband für die Erfolge der gemeinschaftlich betreuten 7er- und 15er-Leistungssportprogramme zuständig sein wird. Da der Heidelberger RK einen Großteil der Nationalspieler im olympischen 7er- und im traditionellen 15er-Rugby stellt, werden sowohl Gedrängehalb Shepherd (36) als auch Zweite-Reihe-Stürmer Mohr (36) mit einem Spielerpass ausgestattet, sie sollen aber nur auflaufen, wenn beim Klub wirklich einmal Not am Mann ist.

15er-Nationalspieler Chris Howells, der vor Jahresfrist vom SC Frankfurt 1880 zum TV Pforzheim gewechselt war und bei den Goldstädtern zu einer festen Größe im Kader von 15er-Nationaltrainer Kobus Potgieter reifte, hält aktuell auf einer renommierten Spielerplattform nach einer neuen sportlichen Herausforderung Ausschau. Der Deutsch-Engländer ist gleichermaßen auf beiden Seiten des Gedränges, als auch auf der Hakler-Position zuhause und dürfte einen Wechsel ins Ausland, einem Vereinswechsel innerhalb der Liga vorziehen.

Beim Sportclub Neuenheim gibt es zur Zeit nur Abgänge zu vermelden, jüngst hat Nationalspieler Pascal Drüggemöller seine Freigabe beantragt, um sich auch nach Ablauf der Wechselfrist noch nach einem neuen Verein umschauen zu können. Außerdem sollen die beiden georgischen Dauerbrenner, Hakler Grigol Sanadiradze (33) und Dritte-Reihe-Stürmer Shalva Didebashvili (32) ihr Karriereende verkündet haben. Außerdem ist Prop Senzo Ngubane endgültig nach Südafrika zurückgekehrt. Doch wer den Sportclub und sein gutes Händchen für Transfers kennt, kann davon ausgehen, dass die Königsblauen trotz dieser Abgänge auch in der neuen Spielzeit eine schlagkräftige Truppe mit Titelambitionen an den Start bringen werden.

Die RG Heidelberg hat sich für die neue Spielzeit die Dienste von HTV-Flügelflitzer Stefan Wadlinger gesichert. Der 22-jährige Eckdreiviertel war in den abgelaufenen Spielzeiten regelmäßig bester Versuchesammler der Turner und sucht bei den Orangehemden eine neue sportliche Herausforderung. Ebenfalls neu bei den „Orange Hearts“ ist der Dritte-Reihe-Stürmer Mark Olitzscher, der aus Studiengründen vom RC Regensburg 2000 zu den Heidelbergern gewechselt ist. Vorerst nicht mehr in Orange spielt Eckdreiviertel Kevin Lange, der ebenfalls aus Studiengründen vom Neckar an den Main umsiedelt.

Der TSV Handschuhsheim vermeldet den Zugang des amerikanischen Eckdreiviertel und Schlussspieler Tyrell Williams. Außerdem konnten sich die Löwen die Dienste von HRK-Prop Jerome Himmer sichern, der nach erfolgreich absolvierter Ausbildung im Wild Konzern, vom Klub zum Turn- und Sportverein geht. Der Sohn des Ex-Nationalspielers Jens Himmer, kommt ursprünglich aus Hannover und war in Heidelberg auch schon für den SC Neuenheim am Ball. Beim Heidelberger RK hatte Himmer es angesichts der großen Konkurrenz nicht geschafft sich durchzusetzen und war an Spieltagen meist nur in der 2. Mannschaft oder auf der Reservebank zu finden.

Die SC Germania List muss eine Spielzeit ohne ihren U19-Nationalspieler Daniel Koch auskommen, den talentierten Verbinder zieht es für ein Auslandsjahr ins sonnige Australien.

Der Heidelberger TV hat schon in der abgelaufenen Spielzeit den neuseeländischen Erste-Reihe-Kracher Daniel Arthur an den Neckar gelotst, im Fahrwasser des beeindruckenden 140kg-Props hat es auch seinen Cousin Saia Vakameilalo ans Neckarufer gespült. Der nicht minder kräftige Dritte-Reihe-Mittelbock, mit Wurzeln in Tonga, soll dem Sturmspiel des amtierenden DRV-Pokalsiegers künftig mehr Stabilität verleihen. Ebenfalls neu bei den Turnern ist Zweite-Reihe-Mann Robert Verklas, der in den Jugend des TSV Handschuhsheim das Rugbyspiel gelernt hat, zuletzt aber eher mit runden Bällen beim Handball unterwegs war.

Auch die Berlin/Grizzlies haben vermeldet ihren Kader vor dem Start der Premierensaison im Bundesliga-Oberhaus noch einmal kräftig aufgebohrt zu haben. Die Retortenbären, die mit dem SC Siemensstadt eine Spielgemeinschaft bilden, wollen mit dem ehemaligen Super-Rugby-Spieler Doug Tietjens einen neuen Spielertrainer verpflichtet haben. „Er ist ein Top-Coach und Top-Spieler. Derzeit muss er noch im ITM Cup, der ersten neuseeländischen Liga, für Taranaki die Saison zu Ende spielen. Danach will er nach Berlin kommen“, sagt Grizzlies-Präsident Mick Schmidt. „Doug hat Super 15 gespielt für die Wellington Hurricanes und Otago Highlanders. Er organisiert bereits jetzt das Training unserer Spielgemeinschaft mit Hilfe von zwei Leuten vor Ort.“ Damit nicht genug, auf der Trainerbank der Grizzlybären soll auch noch Platz für den Australier Jason Grier sein. „Er ist ein Top-Trainer aus dem australischen Sydney. Jason hat Ready Rugby aufgebaut, eines der größten, besten und erfolgreichsten Jugendprogramme in Australien“, erklärt Schmidt. „Er hat bis zur vorigen Saison den australischen Erstligisten Gordon aus Sydney trainiert, war 2013 im Trainerstab der All Blacks – und er kennt die deutsche Rugby-Szene sehr gut.“ Bleibt abzuwarten ob Schmidt, der auch schon bei den bitter abgestürzten Karlsruher Rheinfalken die Zügel in der Hand hielt, seinen Worten diesmal auch Taten folgen lässt. Ein „bärenstarker“ Hauptstadtclub wäre für die Deutsche Rugbyszene mit Sicherheit eine große Bereicherung.

 

 

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Wird der ehemalige englische Nationalspieler Phil Christophers (34) nach Abschluss seiner erfolgreichen Profi-Laufbahn womöglich noch eine Spielzeit im Trikot seines deutschen Heimatvereins dranhängen?

24. Juli

Der Deutsche Meister Heidelberger RK hat sich die Dienste von 7er- und 15er-Nationalspieler Robert Hittel gesichert, das 22-jährige Kraftpaket, dass ursprünglich bei der RG Heidelberg das Rugbyspielen gelernt hat und zuletzt beim Heidelberger TV aktiv war, soll die Dritte-Reihe des Serienmeisters verstärken. Aufgrund seiner Schnelligkeit kann Hittel aber auch als wuchtiger Innen- oder Eckdreiviertel auflaufen. Auch mit Italien-Profi Clemens von Grumbkow, soll sich der amtierende Champion über ein Engagement einig geworden sein. Der 31-jährige 191cm-Schlaks soll beim Klub auf mehr Tiefe auf den Positionen 11, 12, 13 und 14 sorgen und mit seiner Erfahrung die Lücke welche Pieter Jordaan hinterlässt füllen. Der mittlerweile 37-jährige HRK-Topspieler der vergangenen Jahre möchte sich in der neuen Runde hauptsächlich auf seine Aufgaben als Co-Trainer beim Heidelberger RK und der 15er-Nationalmannschaft konzentrieren. Mit Jonas Malaizier von der RG Heidelberg hat sich der Klub außerdem ein großes Talent geangelt, der 17-jährige kommt als Stammspieler in der 15er U18- und der 7er U19-Nationalmannschaft zum Meister und kann sowohl als Eckdreiviertel als auch als Gedrängehalb spielen. Quasi im Schlepptau bringt Malaizier seinen älteren Bruder Lukas Malaizier, der mittlerweile 21-jährige lernte wie Jonas das Rugbyspielen bei der RG Heidelberg und war wie Hittel zuletzt beim Heidelberger TV aktiv. Lukas kann als Verbinder und Innendreiviertel auflaufen, wird aber nach längerer Verletzungspause wohl etwas Zeit brauchen, um sich beim Ruderklub zu beweisen. In Richtung Heimat Hannover geht es für den aktuellen 7er- und 15er-Nationalspieler Rafael Pyrasch, der 27-jährige Sportsoldat wird vom Deutschen Rugby-Verband damit betraut in seiner Heimatstadt ein regelmäßiges 7er-Stützpunkttraining nach dem Vorbild des Bundesstützpunkts in Heidelberg aufzubauen. Welchem Bundesligist sich Pyrasch, der im 15er-Rugby als Gedrängehalb, Schluss und Eckdreiviertel auflaufen kann, anschließt steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Als Favorit gilt Meisterrunden-Halbfinalist Hannover 78. Noch nicht abschließend geklärt ist der Verbleib von Dritte-Reihe-Mann Jarrid Els beim Heidelberger RK, der südafrikanische Mittelbock trägt sich seit geraumer Zeit mit Abwanderungsgedanken, dürfte aber wohl aufgrund seiner Vertragssituation noch eine Spielzeit beim Deutschen Meister bleiben.

Beim Vizemeister TV Pforzheim stehen die Zeichen auf Umbruch. Angeblich sollen die Verträge von Verbinder Russell Kupa, Flanker Aidan Winter, Prop Marlen Walker, Zweite-Reihe-Stürmer Josh Fisiiahi und Innendreiviertel Nick Stratford nicht verlängert werden. Schon während der Spielzeit hatte sich Nachwuchs-Talent Tom Tropartz aus der Goldstadt in Richtung Aachen abgesetzt, wo er in der neuen Spielzeit für seinen Heimatverein den RC Aachen auf Punktejagd gehen wird. Zudem hat Prop Michal Jablonski seine Rugbyschuhe wohl endgültig an den Nagel gehängt.

Hannover 78 hat mit Eckdreiviertel Kevin Riege einen wendigen Eckdreiviertel hinzugewinnen können, der 21-jährige Sport- und Fitnesskaufmann kommt vom Stadtrivalen SC Germania List und dürfte bei 78 durchaus Chancen auf einen Stammplatz haben. Von seinem Auslands-Jahr zurück ist der 19-jährige Verbinder Maximilian Kopp, der vor seiner Zeit in Australien für Deutschlands U18- und U19-Nationalmannschaft aktiv war.

Einen kleinen „Ausverkauf“ gibt es wohl beim Berliner RC der Vorjahres-Halbfinalist zum einen haben die Brüderpaare Eugen und Viktor Feidt sowie Elenio und Ermanno Mattera ihr vorläufiges Karriereende erklärt und zum anderen hat es Ekdreiviertel Geofrey Lwila beruflich in den Süden Deutschlands nach Karlsruhe verschlagen, weshalb der Eckdreiviertel aus Tansania in der kommenden Spielzeit für die RG Heidelberg aktiv sein wird. Ebenfalls mit einen Wechsel zu den Orangehemden trägt sich 15er- und 7er-Nationalspieler Raphael Hackl, der nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung regelmäßiger am 7er-Bundesstützpunkt in Heidelberg trainieren möchte.

Die RG Heidelberg hat sich neben Lwila auch mit dem slowenischen 7er- und 15er-Nationalspieler Mirt Suljic verstärkt, der Dritte-Reihe-Stürmer kommt auf Empfehlung seines bereits bei der RGH aktiven Landsmanns Tit Hocevar nach Heidelberg. Außerdem kehrt mit Innendreiviertel Sebastian Fromm (19) eines der größten Talente des Deutschen Rugby-Verbands nach mehrjährigem Irland-Aufenthalt an den Harbigweg zurück. Fromm der zuletzt für die U20-Mannschaft Leinsters auflief war Stammkraft in der U18-Nationalmannschaft des Deutschen Rugby-Verbands und führte das renommierte Clongowes Wood College, auf dem u.a. die irischen Nationalspieler David und Robert Kearney sowie Gordon D’Arcy ihre Rugbyausbildung genossen, als Kapitän an. Doch damit nicht genug, auch der Name Phil Christophers macht zur Zeit immer wieder die Runde bei den Orange Hearts. Der mittlerweile 34-jährige Deutsch-Engländer ist der mit Abstand erfolgreichste RGH-Export: Neben fünf Einsätzen für Englands-Rugbynationalmannschaften blickt Phil auf eine illustre Rugbykarriere bei internationalen Topadressen wie dem CA Brive, den Leicester Tigers, den Bristol Shoguns, den Leeds Tykes und Castres Olympique zurück. Nach seiner Zeit als Profispieler kann sich der Sohn des mittlerweile verstorbenen langjährigen RGH Jugendwart und -Trainers Gerry Christophers, der u.a. den RGH-Nationalspieler Tim Coly, Christopher Weselek, Steffen Thier, Manuel Wilhelm und Till Behnke das Rugbyspielen gelehrt hat, wohl eine Abschluss-Spielzeit im Trikot seines Heimatvereins durchaus vorstellen. Ein solcher Schritt könnte durchaus dazu führen, dass auch einige seiner oben genannten ehemaligen RGH-Mannschaftskollegen die Rugbyschuhe noch einmal für eine Spielzeit schnüren. Ebenfalls zur Rudergesellschaft zieht es den erst 18-jährigen 7er-Nationalspieler Robert Haase, der hochtalentierte Innendreiviertel und Dritte-Reihe-Stürmer kommt aus der Talentschmiede des hessischen Rugby-Drittligisten TGS Hausen an den Neckar, um an der Ruprecht-Karls-Universität ein Physik-Studium aufzunehmen und darüberhinaus an den täglichen Trainingseinheiten am 7er-Bundesstützpunkt dabei sein zu können. Nicht mehr in Orange spielt künftig Elias Schmiedeberg, der Sohn von Ex-Nationalspieler Ingo Schmiedeberg kehrt zu seinem Heimatverein dem Heidelberger TV zurück.

Beim SC Neuenheim munkelt man fast schon traditionell über einen Abschied von Erste-Reihe-Stürmer Senzo Ngubane. Sportlich konnte der 23-jährige bisher die in ihn gesetzten Erwartungen nur bedingt erfüllen, allerdings herrscht auf dem Spielermarkt auch keine Übersättigung an tauglichen Erste-Reihe-Stürmern. Der ehemalige 15er-Nationalspieler und SCN-Kapitän Lars Eckert, hat indes seinen Rücktritt vom Rugbysport als Aktiver erklärt und wird die Geschicke der Neuenheimer in der kommenden von der Trainerbank lenken.

Der TSV Handschuhsheim hat den langjährigen Bundestrainer Peter Ianusevici als sportlichen Berater gewinnen können. Alexander Pipa, Cheftrainer in der vergangen Spielzeit, wechselt ins Management-Team der Löwen. Ianusevici wird in seiner ersten Spielzeit seine ganze Erfahrung nutzen müssen, um die Rücktritte der TSV-Nationalspieler Alexander Hug, Jens Schmidt und Mathias Pipa kompensieren zu können, standen diese drei Namen doch sinnbildlich für viele der großen Erfolge der Weiß-Blauen in den vergangenen Jahren.

Den SC Frankfurt 1880 verlässt 7er-Nationalspieler Chad Shepherd, der 36-jährige Kiwi wird ab September 2014 als 7er-Stützpunkt am Bundesstützpunkt in Heidelberg aktiv sein. Außerdem liebäugelt 15er-Nationalspieler Jannis Läpple mit einem Wechsel zum hessischen Rivalen RK Heusenstamm, der 25-jährige Zweite- und Dritte-Reihe-Stürmer soll sich des allgemeinen Vernehmens nach mit Teilen des Frankfurter-Trainerstabs überworfen haben.

 

+++ Wie immer handelt es sich hier bei allen aufgeführten Wechsel nur um Gerüchte! +++

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Kommentare (5)add comment

Christian Fischer said:

3424
...
Erschreckend wie gleichgültig den Besuchern die Wechselbörse geworden ist. Der HRK rüstet auf, beim SCN und TVP ist nicht alles super gut und bei der RGH brechen gute Zeiten an. Trotzdem in zwei Wochen null Kommentare
August 05, 2014

itohan osarenmwinda said:

3276
wechselbörse
na. ich denke mal die meisten haben sich damit abgefunden wie es im moment läuft. schauen sich die regionalen kämpfe an und das war es. mit sicherheit ist eine gleichgültigkeit nicht gut für den sport
August 05, 2014

Markus Betz said:

1539
Interesse
Seit ich vor Jahren von Heidelberg nach Köln gezogen bin, hat sich mein Interesse darauf verlegt, mir per Stream Spiele aus dem Ausland anzuschauen.
In Köln gibt es weder spannende/ knappe Spiele, noch ein interessantes Lokalderby zu sehen. Und mit der Meinung bin ich leider nicht allein. Ist schwierig, neue Fans fürs Rugby zu gewinnen, wenn man live vor Ort Spiele mit zu großem Leistungsunterschied zu sehen bekommt.
August 05, 2014

tim spengler said:

2957
...
also für mich ist die bundesliga leider auch uninteressant..
die ersten 2-3 teams stehen eh von anfang an fest und die meisten spiele der saison sind auch schon von vornherein entschieden.

ich verfolge mit freude die länderspiele der deutschen adler und ansonsten warte ich weiterhin auf einen wettbewerb mit auswahlmannschaften (die sogenannte phase 2 der ligareform. auch wenn ich die hoffnung so gut wie aufgegeben habe..)
August 05, 2014

David Pfizenmaier said:

3234
...
Lieber Markus,

zum Glück denkt nicht jeder so, sonst hätten wir in Köln (und in vielen weiteren Vereinen) ja gar keine Zuschauer.
Komm doch diese Saison einfach mal bei den Heimspielen vorbei, vielleicht ändert sich dann ja deine Meinung. Ich lade dich auch gerne auf Kölsch und Bratwurst ein.

MfG
August 10, 2014

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busy
Letzte Aktualisierung ( Samstag, 9. August 2014 )