Gruß von der Insel (9) - Zeit für den Nachwuchs
Geschrieben von Max Lueck   
Mittwoch, 8. Januar 2014

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In seinem ersten Beitrag 2014 blickt TotalRugby-Kolumnist auf die Situation der englischen Rugby-Nationalmannschaft

Bis zum Beginn der Six Nations 2014, daß erste große Highlight im Rugbykalender, sind es nur noch wenige Wochen. Für die Mannschaften beginnt jetzt die heiße Phase der Vorbereitung. Dabei haben die vergangenen Monate, bei vielen Spielern deutliche Spuren hinterlassen. Eine wirkliche Erholungsphase während der Feiertage, ließ der anspruchsvolle Wettbewerbskalender für die Athleten nicht zu. Premiership und Heineken Cup Spiele folgten dicht gedrängt auf die im November stattgefundenen internationalen Begegnungen.

Und so sehen sich die Trainer der sechs Mannschaften gezwungen, die eine oder andere Änderung auf ihren Mannschaftszetteln vorzunehmen. Beispielsweise muss England Coach Stuart Lancaster auf die erfolgreichen Lionstour Gewinner Alex Corbisiero (1. Reihe), Manu Tuilagi (Center) und Geoff Parling (2. Reihe) verzichten.

Allerdings ergeben sich auch durch die Ausfälle diverser Routiniers, wieder viele Chancen für neue junge Spieler, die bislang noch wenig bis gar keine Erfahrung auf der internationalen Bühne sammeln konnten. Viele Fachleute fordern nun verstärkt auf den Nachwuchs zu setzen.

Das ist gut so. England hat einen riesigen Pool an aufregenden jungen Spielern auf fast allen Positionen zur Verfügung. Das zeigt sich auch immer wieder in den Erfolgen der Jugend und Junioren Mannschaften, vor allem im internationalen Vergleich, wie zuletzt der Gewinn des Weltmeisterschaftstitel der Englischen U-20 über Wales im Sommer. Talente wie Exeter‘s Winger Jack Nowell, Gloucester’s Verbinder Freddy Burns oder auch Bath’s Schluss Spieler Anthony Watson wären allesamt Kandidaten die eine Nominierung für den A-Kader durchaus verdient hätten.

Zwar hieße eine Berufung in die Nationalmannschaft bei den Six Nations auch den bekannten Sprung in das eiskalte Wasser für die jungen Spieler, aber genau das könnten die Prüfungen sein in denen sich zeigt was sie wirklich drauf haben. Viele von der „neuen Generation“ haben bereits in den Vereinswettbewerben gezeigt, daß sie fähig sind unter aller höchstem Druck Top-Leistungen abzuliefern. Zugegeben, zwischen Club und Nationalmannschaft ist es nocheinmal ein deutlicher Leistungsunterschied, allerdings muss man auch berücksichtigen das bereits im nächsten Jahr schon die WM ansteht und bis spätestens Ende diesen Jahres sollten die Trainer schon eine grobe Vorstellung davon haben, wer für den Kader in Frage kommt. Deshalb sollten nun die Weichen gestellt werden, für die große Show im nächsten Jahr. Und was läge da näher als jetzt den Nachwuchs auf das Mega Event vorzubereiten.

Best Wishes

Max

 

Max Lueck, 29, hat seine Rugbykarriere als Spieler in Brühl angefangen und zog 2007 nach England,  um dort Coaching zu studieren. Mittlerweile hat er mit vielen Rugby-Vereinen und Athleten als Trainer und Manager gearbeitet. Derzeit baut er mit Leidenschaft und Ehrgeiz das Projekt 7 Bamboos Rugby auf und bloggt regelmäßig für diverse Plattformen und Online Magazine. Weitere Information unter www.7bamboosrugby.com.

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Kommentare (2)add comment

Lars Schindewolf said:

3191
...
Was sagst du zur Nichtnominierung von Toby Flood, weil er nach Frankreich wechselt?
Und zur generellen Politik der Engländer nur Spieler aus der Premier League zu nominieren?
Richtig oder falsch?
Januar 17, 2014

Max Lueck said:

3155
Antworten
Also ich glaube Toby Floods Nichtnominierung ist richtig, allerdings nicht wegen seines Wechsels, sondern weil er in den vergangen Jahren sich nie wirklich als weltklasse Fly-Half durchsetzten konnte.

Ich denke er hat für Leicester oft genug bewiesen, daß er auch unter Druck gute Leistungen erbringen kann und herausragende Führungsqualitäten besitzt, allerdings konnte er diese nie wirklich auf der Internationalen Bühne umsetzten.

Und zum anderen, wird es Zeit einigen jungen Verbindern im Lande die Chance zu geben ihr können zu beweisen. Ich habe mich sehr über die Nominierung von George Ford gefreut, da ich denke das der Junge sehr viel Potential besitzt. Auch Freddy Burns sollte seine Chance bekommen. Ich denke das Spieler von diesem Kaliber die Mäglichkeit haben, das gesamte englische Spiel etwas attraktiver zu gestalten.

Die Zweite Frage ist schwierig zu beantworten. Da es noch zu wenige Beweise gibt, ob solche strengen Regeln dem Verband wirklich helfen. Ich sehe solche Vorschriften immer kritisch, da ich finde das es der Entwicklung eines Spielers gut tut, eine oder zwei Saisons in einer anderen Liga zu spielen. Ob man diese dann direkt mit dem Ausschluss aus der Nationalmannschaft bestrafen sollte, finde ich wie gesagt bedenkenswert. Ich denke, die RFU und die Aviva PS sollten sich eher darauf konzentrieren das Rugby im eigenen Land so attraktiv zu gestalten, das die Spieler hier die besten Möglichkeiten haben sich zu entwickeln.

Januar 22, 2014

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