Zweitligist Wiedenbrücker TV, Heimatverein von DRV-Nationalspieler Timo Vollenkemper, hat knapp 6 Wochen vor Saisonstart aus der Rugby-Bundesliga zurück gezogen. Dem Team aus Nordrhein-Westfalen waren die Fahrtkosten über den Kopf gewachsen.
Der WTV ist laut geltender Liga-Statuen als Mitglied des Rugby-Verbands Nordrhein-Westfalen der Westgruppe der Bundesliga zugeordnet und musste daher in der vergangenen Saison in der Süd/West-Staffel des Ligapokals beispielsweise bis nach Nürnberg (436km) oder Freiburg (554km) reisen, während Braunschweig (195km) oder Hannover (133km) nicht auf dem Spielplan standen.
Bei der letzten Bundesliga-Auschusssitzung in Hannover hatte die Ligareform-Kommission aus eben diesen Gründen beantragt, die starre Einteilung der Landesverbände in die Gruppierungen Nord/Ost und Süd/West aufzulösen und durch eine flexiblere Lösung zu ersetzen, dieser Vorschlag fand aber bei den anwesenden Bundesligisten keine Mehrheit. Weshalb die Vereinsführung des WTV, der durch den fortschreitenden Abzug der britischen Truppen ohnehin zunehmend an Personalmangel leidet, sich nun gezwungen sah Konsequenzen zu ziehen: "Wir sehen und nicht mehr in der Lage die extrem langen Anreisen zu den Auswärtsspielen zu leisten. Die dadurch entstehenden Kosten sind für unseren Verein nicht mehr aufzubringen. Wir werden in der kommenden Saison wieder in der Regionalliga NRW starten", so Abteillungsleiter Klaus Niewöhner.
Zweitliga-Spielleiter Alexander Wiedemann (Heidelberg) wird nun einen geeigneten Nachfolger für die Nordrhein-Westfalen finden müssen.
Walter Reuter
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Rückzug des WTV Der Rückzug des WTV war klar. Ein Verein mit direkter Autobahn- und Zugverbindung in die Rugbyhochburg Hannover (ca.120Km bzw 1 Stunde Fahrzeit) gehört einfach in die Bundesliga-Nordgruppe. Selbst von Wiedenbrück nach Hamburg fährt man schneller als nach Frankfurt. Bei den Rugby-Frauen spielt der WTV auch im der Nordgruppe. |
