TotalRugby Vorschau: Meisterrunde (6./7. April)
Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 5. April 2013

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Der RC Mainz hat sich für das Spiel gegen den SC Frankfurt 1880 etwas vorgenommen - (c) Jürgen Keßler

Aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse der letzten Wochen und Monate kann sich die Rugby-Bundesliga auch am Länderspiel-Wochenende keine Auszeit erlauben. Am Samstag und Sonntag wird in Hannover, Berlin, Köln und Mainz um Meisterschaftspunkte gekämpft - so Petrus will!

SC Germania List - FC St. Pauli
Samstag, 7. April 15 Uhr

Auch im Norden der Republik kann wieder Rugby gespielt werden. So empfängt der SC Germania List (6., 13 Punkte) am Sonntag (7. April, 15 Uhr) in der Meisterrunde Nord/Ost den Tabellenvierten (30 Punkte) FC St. Pauli. Für beide Teams kein einfaches Spiel, müssen sie doch nach dem zerstückelten Rückrundenauftakt ihren Spielrhythmus finden. Nach den guten Spielen gegen Hannover 78 und USV Potsdam habe das schlechte Wetter einigen Spielern aufs Gemüt geschlagen, wodurch laut Pauli-Sprecher Oliver Winkler die Trainingsbeteiligung gelitten habe. Daher nehmen die Hamburger das Auswärtsspiel auch nicht auf die leichte Schulter.

„Ich denke Germania hat sich bisher weit unter Wert verkauft. Allerdings konnten wir durch den bisherigen Saisonverlauf das Ergebnis (Anm. d. Red.: 43:10) aus dem Hinspiel bestätigen und wollen dies auch in diesem Spiel noch einmal unterstreichen“, gibt sich Winkler zuversichtlich. Ärgerlich für seine Mannschaft: „Wir können am Rahmenprogramm des Länderspiels am Tag zuvor mit der ‚Hamburger Rugbynacht‘ auf Grund der Spielansetzung nicht wirklich teilnehmen.“ Winklers Forderung: „Dann muss halt in absehbarer Zeit ein weiteres Spiel in Hamburg stattfinden - am Besten im Sommer.“ Doch bis das so weit ist, stehen für den FC St. Pauli noch die Berliner Festspiele gegen den BSV 92, den Berliner RC sowie gegen den RK 03 an. „Das höchste, kaum in den Mund zu nehmende Ziel wäre der dritte Tabellenplatz. Jedoch sind wir mit dem Erreichten bisher sehr zufrieden und der RK 03 wird wohl auch einiges dagegen haben“, sagt Oliver Winkler.

Ambitionen nach weiter oben hat auch Germania List. „Wir wollen auf jeden Fall Fünfter werden und, auch wenn für uns nicht mehr drin ist, die Nord/Ost-Runde voll motiviert zu Ende spielen“, gibt sich Abteilungsvize Dirk Städler angriffslustig. Ob die Mannschaft den dafür benötigten Spielrhythmus besitze, würde sich Sonntag zeigen. „St. Pauli hat sich im Laufe der Saison wieder als der beste Ex-Zweiligist präsentiert. Dennoch werden wir die Punkte nicht an Hamburg verschenken und uns mit allen Kräften bemühen, selber zu punkten“, betont Städler. „Kurzum, wenn wir einen guten Tag erwischen, bleiben die Punkte in Hannover.“

TotalRugby-Prognose: Germania List gibt sich angriffslustig. Und das nicht zu unrecht. Auf die Zuschauer wartet ein kampfbetontes Spiel auf schwerem Geläuf von zwei wenig eingespielten Mannschaften. Die seltenen spielerischen Glanzpunkte dürfte der Gast aus Hamburg setzen. Zudem könnten die mit dem Fuß erzielten Punkte das Zünglein an der Waage spielen. Der FC St. Pauli wird daher das Spiel knapp mit acht Punkten für sich entscheiden.

 

+++ SPIEL FÄLLT AUS +++

Berliner RC - USV Potsdam
Sonntag, 7. April 15 Uhr

Der BRC freut sich auf sein erstes Spiel im Jahr 2013 und so braucht man auch nicht lange nach der Motivation zu fragen: „Wir sind topmotiviert und können es kaum erwarten, endlich wieder unter Wettkampfbedingungen zu stehen. Die Intensität im Training ist, was Einsatz und Kontakt angeht, teilweise höher, als sie in den Spielen der Vorrunde war. Woche für Woche ärgern wir uns, dass andernorts gespielt werden kann, außer in der Region Berlin-Brandenburg nicht!“, kommentiert Berlins Elenio Mattera wie aus der Pistole geschossen. Vor allem wenn man bedenkt, dass der BRC am kommenden Mittwoch das mittlerweile traditionsreiche Derby gegen den Lokalrivalen RK 03 Berlin auswärts bestreiten muss und nun endlich die in den Trainingseinheiten erlernten Situationen unter Realbedingungen vor dem großen Spiel austesten möchte. Das letzte Spielergebnis des kommenden Gegners lässt die Berliner jedoch kalt: „Einen angezählten Boxer sollte man nicht unterschätzen! Auch wenn das Resultat des vergangenen Wochenendes für viel Verwunderung gesorgt hat, sollten wir uns nicht blenden lassen.“, so Mattera  weiter. Die letzten Trainingseinheiten mussten wetterbedingt zwangsläufig wieder einmal in der Halle stattfinden, allerdings sollte das dem Spielfluss der Berliner keinen Abbruch tun, wähnt man in deren Reihen doch zahlreiche alte Hasen, die genug Erfahrung in solchen Dingen besitzen. Am Sonntag hat der BRC lediglich zwei Ausfälle zu beklagen. Schlussspieler Raphael Hackl weilt mit der Siebenernationalmannschaft beim Vorebereitungslehrgang in Heidelberg und Max Navas ist mit der österreichischen Nationalmannschaft unterwegs. Daher wird Coach Danny Stephens „dank knapp 40 Mann beim Training die Qual der Wahl haben“.

In Potsdam scheint es, als wäre man mittlerweile am Tiefpunkt angelangt. Das letzte Ergebnis gegen Hannover 78 scheint dies auch zu bestätigen. Allerdings war von vornherein klar, dass man in den Osterferien auf einige Spieler verzichten muss. Dass das Spiel allerdings zwei Tage zuvor wetterbedingt von Potsdam  nach Hannover verlegt wurde, ließ auch die letzten Reserven  auseinanderbrechen, sodass die ambitionierten Havelstädter nur mit 13 Mann anreisen konnten, wovon 8 Spieler erst seit maximal zwei Jahren Rugby spielen und ein Spieler in der Halbzeitpause das Feld verlassen musste, weshalb fortan mit 12 Spielern weitergespielt werden musste. Daher verwundert es den außenstehenden Betrachter schon, dass Hannover im Angesicht dieser Lage sich geweigert hat, entweder selbst auf 13 Mann zu reduzieren oder einige Spieler abzugeben, wie es drei Tage zuvor der HRK vorgemacht hat, der sogar einige seiner Hochkaräter in die Reihen der Mainzer gestellt hat. Nichtsdestotrotz fokussieren sich die Potsdamer auf das nächste Spiel, indem auch wieder die zuvor verhinderten Osterurlauber zurück sein werden. „Dass die Mission erste Liga ein schwieriges Unterfangen mit all seinen Konsequenzen wird, haben wir vorher gewusst und wir wollten uns der sportlichen Herausforderung stellen. Nun heißt es für uns Kopf hoch und weiter geht es. Wir können  aus jedem Spiel nur lernen und versuchen das Beste daraus mitzunehmen.“, so Potsdams Pressesprecher Christof Hannemann. Und weiter: „ Gegen den BRC zu spielen wird nicht einfacher. Allerdings geht es nach einer Talfahrt immer wieder bergauf und wir freuen uns, endlich wieder komplett zusammenzuspielen.“.

TotalRugby-Prognose: Der BRC ist derzeit zu heiß auf sein erstes Spiel im neuen Jahr. Die Potsdamer hingegen sind vermeintlich am Boden. Den Vorzeichen kann man getrost trauen, weshalb die Berliner auch wieder in dieser Partie mit +58 die Nase vorn haben werden.

+++ SPIEL FÄLLT AUS +++

 

ASV Köln - RK Heusenstamm
Samstag, 6. April 15 Uhr

Kölner Kreuzritter gegen Heusenstämmer Füchse. Was nach einem ungleichen Duell – zugunsten der Füchse – klingt, könnte ein Spiel auf Augenhöhe werden. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls Jens Steinweg, der Trainer des RK Heusenstamm, vor dem Rückspiel gegen den ASV Köln. „Die Punkte sind uns keineswegs sicher“, warnt er, da zeitgleich ein Lehrgang der 7er-Nationalmannschaft stattfindet, zudem gleib drei Füchse nominiert sind (Sam Rainger, Tim Biniak und Patrick Weber). Abkömmlich werde zudem Trainer-Kollege Markus Walger sein, und auch im Sturm seien einige Ausfälle zu beklagen. „Es wird also keine leichte Aufgabe, das Spiel zu gewinnen“, so Steinberg, „zumal die Kölner gegen Frankfurt zuletzt erstaunlich gut (0:27) mitgehalten haben.“

Im Lager der Kreuzritter ist man sich der eigenen Stärke bewusst. „Wir fühlen uns gut derzeit“, so Verbinder Nicolai Koch. „Unser Ziel für die bisherigen Spiele war es, die Ergebnisse knapper zu gestalten als im Hinspiel. Das haben wir geschafft und konnten außerdem mehr Offensivanteile gewinnen. Da möchten wir jetzt gegen Heusenstamm anknüpfen.“

Das Hinspiel hatte der ASV mit 93:5 sehr deutlich verloren. Die Kölner Truppe konnte damals allerdings auch nur mit 14 Mann inklusive Spielern aus der 2. Mannschaft antreten. „Das waren natürlich miserable Voraussetzungen“, so Koch. „Jetzt können wir voraussichtlich auf einen vollen Kader zurückgreifen. Zwar fehlen weiterhin ein paar Spieler, doch können wir durch die gute Trainingsarbeit mittlerweile Spieler aus der 2. Mannschaft gut integrieren.“

Da wundert es nicht, dass die Kölner das Ergebnis gegen den RKH knapper als im Hinspiel gestalten wollen. Nicolai Koch: „Wir sind hochmotiviert, Heusenstamm alles abzuverlangen und selbst zu Punkten zu kommen. Dabei sind wir uns über unsere Rolle klar: Heusenstamm ist der Favorit.“

TotalRugby-Prognose: Gegen den personell leicht geschwächten RK Heusenstamm könnten die Kölner zu Hause zu Hochform auflaufen. Die Stimmung im rheinischen Kader ist jedenfalls bestens. So wird es den Kölnern Kreuzrittern gelingen, den Vorsprung der Heusenstämmer Füchse im Rahmen zu halten. RKH +63

 

RC Mainz  - SC Frankfurt 1880
Samstag, 6. April 16:30 Uhr

„Schlimmer geht’s nimmer“, mögen sich die Mainzer Rugger nach den beiden Schreckensspielen gegen den Heidelberger RK gedacht haben. Kurz vor Ostern hatte der RC Mainz gleich zweimal gegen den Deutschen Meister antreten müssen – und mit 6:90 und 0:161 beide Male „kräftig auf die Eier“ bekommen, wie es die kräftig vermöbelten Rheinhessen nach den Spielen selbst in Worte fassten.

Das alles ist Vergangenheit. Jetzt sei die Stimmung im RCM-Kader offenbar wieder bestens.  „Überraschend gut“, sagte Trainer Jörg Barthel diese Woche im TotalRugby-Interview. „Wir denken von Spiel zu Spiel und überlegen uns, was wir uns für Ziele setzen können.“ Ironie des Schicksals: Da Mainz nur mit 12 Mann nach Heidelberg fahren konnte, ist der Großteil der Mannschaft nun gut erholt. „Jetzt kommen verletzte und kranke Spieler zurück. Unser Der Kader ist vollständig“, warnt Barthel bereits schon mal in Richtung Frankfurt, falls sich dort jemand Hoffnungen auf einen leichten Sieg gegen die Rheinhessen machen sollte. Unklar war allerdings noch, ob Prop Dimitrios Ioannodidis, der sich gegen den HRK eine Rippe geprellt hatte, gegen den SC 1880 spielen kann.

Gegen Frankfurt wollen die Mainzer am Samstag auf jeden Fall beweisen, dass sie wirklich Rugby spielen können. „Wir sahen im Hinspiel in Frankfurt gar nicht so schlecht aus,  den Unterschied hat 1880-Spieler Kieran Manawatu gemacht, der allein  in der ersten Halbzeit dreimal durchbrechen konnte“, so Barthel. „Wir hatten einfach zu großen Respekt.“ Dennoch war Mainz bei der 15:62 Niederlage in der Hinrunde knapp vor einem Bonuspunkt für vier Versuche. „Vielleicht lässt sich so eine Leistung am Samstag auf heimischen Platz wiederholen.“

TotalRugby-Prognose: Gegen Frankfurt wird Mainz endlich wieder Spielfreude entwickeln können. Motiviert von den beiden bitteren Niederlagen gegen den Heidelberger RK werden die Rheinhessen auf ein besseres Ergebnis als in der Hinrunde drängen – und das auch schaffen. Dennoch gewinnt Favorit SC Frankfurt 1880 am Ende verdient. SC 1880 + 32

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Kommentare (1)add comment

TotalRugby Team said:

366
...
+++ UPDATE +++

Das Spiel BRC vs. Potsdam fällt aufgrund einer Platzsperre in der Hauptstadt aus.
April 05, 2013

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 5. April 2013 )