Durchwachsene Bilanz für die deutschen Euroacup-Teilnehmer nach dem finalen Gruppenspieltag vor der Winterpause. Während der amtierende Deutsche Meister Heidelberger RK und der Nordseecup-Titelverteidiger SC Frankfurter 1880, jeweils ihre Heimspiele gegen belgische Teams gewinnen konnten, verloren der TV Pforzheim und der SC Neuenheim in den Niederlanden. Im Rahmen der Bundesligaausschusssitzung am vergangenen Wochenende hat Nordseecup-Spielleiter Jürgen Brundert (SC Frankfurt 1880) im übrigen bekanntgemacht, dass in Kürze die Termine für die Halbfinalspiele bekanntgegeben würden. Das Finale des Nordseecup steht indes schon fest, es wird am Wochenende 18./19.5. im Rahmen der Amsterdam 7s ausgetragen.
Der SC Frankfurt 1880, als Außenseiter in die Partie gegen den belgischen Spitzenklub Kituro Schaerbeck gegangen, gewann auf heimischen Rasen verdient mit 19:15. „Tim und Kieran Manawatu waren die alles überragenden Spieler bei den 80ern, immer wenn sie am Ball waren wurde es richtig gefährlich. Auf Seiten der Belgier habe ich einige der mir bekannten Spieler aus der belgischen A- und U23-Nationalmannschaft vermisst, außerdem hat auch der ehemalige DRV-Nationalspieler Christian Baracat nicht gespielt“, kommentiert DRV-Vizepräsident Hans-Joachim Wallenwein, der das Spiel live vor Ort verfolgt hatte, den Spielverlauf. In der Tabelle der Gruppe A liegen die Frankfurter nach zwei Spielen punktgleich mit der holländischen Südauswahl (3 Spiele) auf dem fünften und damit letzten Tabellenplatz, allerdings haben der Sportclub Neuenheim (2 Spiele) und Frankfurter-Gegner Kituro Schaerbeck (4 Spiele) nur jeweils einen Zähler mehr auf dem Konto. An der Tabellenspitze liegt der Boitsfort RC aus Belgien, der nach drei Spielen die Maximalpunktzahl von 15 Punkten vorweisen kann.
Der SC Neuenheim hatte sich bei der bis dahin sieglosen holländischen Südauswahl mit Sicherheit mehr ausgerechnet, doch der Tabellenzweite der Bundesliga Süd/West bekam für die 14:20-Niederlage lediglich einen Defensivzähler zugesprochen. „Ich habe noch nie so auf einem Rugbyfeld gefroren“, lautete das knappe Statement von SCN-Spielmacher Oliver Paine nach dem erfolglosen Europatrip. Die Königsblauen haben das Weiterkommen allerdings weiterhin in den eigenen Händen, mit zwei Bonuspunktsiegen in den verbleibenden Spielen gegen Boitsfort und Frankfurt, wäre theoretisch sogar noch der erste Tabellenplatz drin. Damit würde man im möglichen Halbfinale dem Heidelberger RK, welcher die Gruppe B für sich entscheiden dürfte, aus dem Weg gehen.
„Insgesamt hat man meinen Jungs angemerkt, dass sie nach dem langen Rugbyjahr 2012 doch ziemlich müde waren. Daher haben wir in der ersten Spielhälfte etwas die nötige Konzentration vermissen lassen und uns so kurz vor der Halbzeit einen Ball herausfangen lassen, der zweite Versuch von Dendermonde resultierte aus einem vermeidbaren Verteidigungsfehler“, so HRK-Trainer Kobus Potgieter nach dem 61:17 Heimsieg des Ruderklubs über den belgischen Meister Dendermondse RC. Die fünf Siegpunkte bedeuten, dass der Ruderklub mit der maximalen Punktzahl von 15 Punkten aus drei Spielen als Tabellenführer des Pool B in die Winterpause geht.
Vorbei ist das Europacup-Abenteuer für den deutschen Vizemeister TV Pforzheim. Die Goldstädter verloren am Wochenende völlig überraschend mit 13:23 in Amsterdam gegen die Nordauswahl der Niederlande und können somit in der verbleibenden Partie gegen den noch sieglosen RC Frameries nicht mehr genug Punkte sammeln, um sich doch noch für das Halbfinale zu qualifizieren. Weiterer Wehrmutstropfen aus Pforzheimer Sicht war die schwere Knöchelverletzung von Kiwi-Neuzugang Verdon Bartlett. Als „trotzdem lohnend“ beschrieb TVP-Manager Jens Poff gegenüber der Pforzheimer Zeitung den ersten Ausflug seiner Rhinos in die internationale Rugbyszene, schließlich sei dies „einzigartig für eine Pforzheimer Ballsport-Mannschaft“.
Regio Team Zuid – SC Neuenheim 20:14
SC Frankfurt 1880 – Kituro Schaerbeck 19:15 | Fotos
Heidelberger RK – Dendermondse RC 61:17
Regio Team Noord – TV Pforzheim 23:13
