Peter Ianusevici: 'Charakter, Zuverlässigkeit und Willenseigenschaften werden entscheidend sein' |
Geschrieben von TotalRugby Team | |
Freitag, 13. April 2012 | |
Wenn man Bundestrainer Peter Ianusevici gegenüber sitzt spürt man es: Der Mann ist voller Energie und Vorfreude auf die große sportliche Herausforderung der er sich mit seiner 7er-Auswahl in diesem Sommer gegenübersieht. Gleichzeitig tanzt der Rugby-Bundestrainer, einer von drei Honorarkräften im Deutschen Rugby-Verband, auf vielen anderen Hochzeiten. So ist der Wahl-Berliner nicht nur für die Deutschen 7er-Herren verantwortlich, sondern für sämtliche DRV-Mannschaften. Daneben gilt es noch die Trainer-Ausbildung voranzutreiben, Konzepte für den Spielbetrieb im 15er- und 7er-Rugby zu entwickeln und in seiner Freizeit hat er sich der Aufgabe angenommen, den Berliner Rugby Club vor dem drohenden Abstieg zu bewahren. Wir haben uns vor dem Start der 7er-Saison mit dem geschäftigen Bundestrainer auf ein Interview verabredet.
Hallo Peter, wie sind denn die Vorbereitungen auf die 7s Grand Prix Series angelaufen?
Aber welche Vorschläge wurden unterbreitet, um die 7s-Series auch für ihre Kritiker attraktiver zu machen?
Okay. Konkret, zu den Vorbereitungen... Regional ist die Vorbereitung schon seit einigen Wochen angelaufen: Stützpunkttraining gibt es nun regelmäßig in Heidelberg (geleitet von Mustafa Güngör und Sean Armstrong), Hannover (Timur Tekkal und Benjamin Simm), Berlin (Falk Duwe und Christian Lill). Das läuft schon recht gut. Als nächstes kommt Heusenstamm/Frankfurt mit Jens Steinweg und Markus Walger, hier sind die Gespräche schon gelaufen. Ich leite diese Trainings auch regelmäßig, per Rotation. Sie sind gut bis sehr gut besucht. Am Mittwoch Abend gab es 18 Teilnehmer in Berlin. Weitere Interessierte haben sich bei mir gemeldet. Individuell habe ich eine geschlossene Facebook-Gruppe gegründet, alle Kaderspieler (Elite, U21 Development, U18) sind da aufgenommen, 76 haben sich dafür interessiert. Ich versuche sie da abzuholen, wo ich mit ihnen am schnellsten kommunizieren kann. Individuelle und periodisierte Trainingspläne die eine Formspitze für die vier großen Turniere anstreben, werden in drei Kategorien ausgegeben: Für Profispieler (zwei Trainingseinheiten/Tag), Halbprofis (1-2 Trainings/Tag) und Amateure (ein Training/Tag). Die Teilnehmer an den 15er-Playoffs und dem DM-Finale kommen erst nach diesen Spielen ins rein 7er-spezifische Training, das ist spät, aber wie schon gesagt, diese Spieler sind auf sehr hohem Niveau durchtrainiert. Eines möchte ich aber klar stellen: Obwohl die drei Kader sehr groß sind und jeder eine Chance haben wird, dadurch, dass das Geld am Ende doch knapp ist, werde ich für jeden Lehrgang, für jedes Vorbereitungsturnier nur die besten Spieler nominieren können, die mir für das Wochenende zur Verfügung stehen. Die U21-Development und U18-Kader sind eher perspektivisch ausgerichtet, sollen erst ab 2013 in Aktion kommen, ich habe jetzt keinen Spielraum für Experimente...
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Wie läuft die Betreuung?
Der Aufstieg im letzten Jahr hat ja perfekt geklappt. Welches sind jetzt die Ziele? In diesem Jahr sieht die Welt ganz anders aus, wir spielen praktisch gegen eine Welt-Elite, Wales, England, Schottland, Frankreich, Italien, Georgien, Russland, Portugal, Spanien. Hinzu kommen die Ukraine, die ihre Vorbereitungen auf den Fidji-Inseln machen, und die Niederlande. Daraus ergibt sich ein ganz anderer Druck auf unsere Spieler, auf allen Ebenen: Technisch-taktisch, konditionell, psychisch. Wir müssen fähig sein, Niederlagen wegzustecken und für jedes nächste Spiel wieder alle Energie zur Verfügung stellen zu können. Und das bei jedem Spiel, bei jedem Turnier, in der festen Überzeugung, dass wir am Ende die Klasse halten. Dazu brauche ich ganz spezielle Spieler, mit einem starken Charakter, Zuverlässigkeit, Willenseigenschaften werden entscheidend sein, da werde ich in der Nominierung sehr stark darauf achten.
Wann kommen die ersten Nominierungen?
Wie soll die Zukunft aussehen? Um eine Gruppe von Elite-Spielern zu isolieren, müssten wir ihnen regelmäßig zentrale Lehrgänge anbieten, sie als Team behandeln, regelmäßig an Turnieren teilnehmen lassen, dafür haben wir das Geld (noch) nicht, dieses reicht vorläufig nur für die 8-10 Wochen Vorbereitung und Teilnahme an den Turnieren in den kommenden drei Monaten. In diesen Tagen starte ich Gespräche mit NRW, Bayern, Hamburg, Sachsen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, usw. Sodass wir auch schnell in die Breite gehen. Es liegt jetzt vor allem auch an der Ausbildung von 7er-Trainern, dafür muss das Angebot sowohl von uns, als auch von den Landesverbänden kommen, aber dafür werde ich sorgen
Was spricht gegen das aktuell diskutierte Ligakonzept und die Chance daraus einen regelmäßigen 7er-Wettbewerb auf Basis von Regional-/Landesverbandsauswahlen zu entwickeln? Könnte man nicht gerade durch so ein Instrument die Spieler, die 7er-Rugby spielen wollen, gezielt sichten und fördern und gleichzeitig die Last der Organisation von den Vereinen nehmen? Kommentare (0)
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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 13. April 2012 ) |