Die 4. Bundesligasaison in der „Ära“ TotalRugby steht vor der Tür und natürlich werden wir auch in diesem Jahr wieder versuchen mit unseren stets exakten Prognosen jegliche Spannung zu ruinieren. Glaubt ihr nicht? Dann vergleicht einfach die Tipps in dieser Vorschau mit den Ergebnissen des 1. Spieltages, wir prognostizieren eine 100-prozentige Trefferquote! Und wenn es nicht klappt? Ja dann versuchen wir es in der kommenden Woche auf ein Neues. Ihr könnt es besser? Dann stellt das in unseren beiden Tippspielen unter Beweis, wie das funktioniert erfahrt ihr ebenfalls in unserer Vorschau. Jetzt aber los...
DSV Hannover 78 – RK Heusenstamm
Samstag, 27. August 14:00 Uhr – Am Schnellen Graben
„Es ist so langsam Zeit, dass die Jungen mal zeigen was sie können“ fordert Heusenstamms Trainer Jens Steinweg von seinen Schützlingen, die zum großen Teil aus der eigenen Jugend kommen. Damit das Saisonziel „nicht mit dem Abstieg zutun zu haben“ nicht frühzeitig in Gefahr gerät, wäre ein Auftaktsieg gegen Hannover 78 sicherlich nach dem Geschmack des Füchse-Coachs. Auch Carsten Segert, Steinwegs Konterpart an der Seitenlinie der Gastgeber, verfolgt ähnlich Saisonziele, beklagt aber schon jetzt den straffen Terminplan der Rugby-Bundesliga. „Durch die Doppelbelastung im 7er und 15er, war keine Zeit zur Regeneration, das hat die Vorbereitung extrem erschwert. Diese Saison wird eine riesige Belastung für Freizeitspieler“ so Segert. Während bei den 78ern einige Neuzugänge hinzugekommen sind „unsere neuen Spieler wurden gut aufgenommen“ haben sich die Hessen eine Frischzellenkur aus den eigenen Reihen verpasst „wir haben keine externen Neuzugänge. Die Aufsteiger aus der eigenen Jugend sind bereits integriert“ und anders als Segert zeigt sich der Übungsleiter der Grün-weiß-Roten durchaus zufrieden mit der Saisonvorbereitung „Wir hatten eine gute Trainingsbeteiligung und alle haben mitgezogen. Außerdem konnte endlich unser Kraftraum ausgebaut werden, wodurch die Eigenmotivation der Spieler merklich gestiegen ist“ freut sich Gästetrainer.
Weitestgehend einig sind sich die Hessen und die Niedersachsen bei ihrem Meistertipp „Favoriten können nur HRK und SC80 sein“ meint Steinweg. Segert hat außerdem noch den TV Pforzheim für einen Halbfinalplatz auf seinem Zettel.
TotalRugby-Prognose: Hannover 78 hat in der vergangenen Spielzeit eine stark aufsteigende Formkurve gehabt und sich sinnvoll verstärkt, die Niedersachsen werden in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zutun haben. Die Jungfüchse aus Heusenstamm zahlen in der Messestadt Lehrgeld und verlieren mit 21 Punkten Unterschied.
RG Heidelberg – Berliner RC
Samstag, 27. August 14:30 Uhr – Fritz-Grunebaum-Sportpark
Im Kessel der RG Heidelberg rumort es kräftig. Präsident Jürgen Baust und sein einst so verehrter Spielführer Mustafa Güngör beharken sich öffentlich über die Medien und inmitten dieses Trubels steht der neue Trainer Jamie Houston vor der schweren Aufgabe mit Güngör, Heimpel und Wehrspann die drei besten Scorer der Vorsaison zu ersetzen. Das der Abgang der drei 7er-Nationalspieler Auswirkungen auf das Spiel der Orangenen haben wird ist abzusehen. In den letzten Wochen wurde versucht den Verlust der starken Individualisten mit neuem Spielsystem und geschlossenem Mannschaftsgeist aufzufangen, ob dies allerdings schon am ersten Spieltag gelingen wird erscheint zweifelhaft, zumal mit den Brüdern Patrick (Ellenbogen) und Kristian (Lungenentzündung) Schachner, Michael Ahl (Urlaub), Luis Becker (Urlaub), Mike Härtel (Knöchel) wichtige Akteure in der Hintermannschaft fehlen werden. Die Trainingsspiele gegen den holländischen Erstligisten DIOK Leiden und Zweitligist SC Frankfurt 1880 II brachten wichtige Erkenntnisse und einen kleinen Vorteil gegenüber dem Berliner RC, der ohne ein Vorbereitungsspiel bestritten zu haben an den Neckar kommen wird. „Wir könnten noch 1-2 Wochen Vorbereitung gebrauchen“ so Berlins Pressesprecher Elenio Mattera. Auch in der Hintermannschaft der Rot-weiß-Schwarzen herrscht Personalmangel, weshalb „die flexibel einsetzbaren Dritte-Reihe-Stürmer den Weg nach hinten suchen müssen“ gilt es doch mit Colin Grzanna und Jeannot Moutsinga die zwei erfahrensten Akteure in der BRC-Dreiviertelreihe zu ersetzen. Dafür hat sich Neuzugang Josh Aiken prächtig eingelebt. „Josh lebt von seinem Spielwitz und der Übersicht, wodurch er eine hervorragende Ergänzung zu unserem vorhandenen Spielermaterial darstellt“ stellt Mattera dem Neuen ein sehr gutes Zeugnis aus. Die Berliner selbst sind vorsichtig mit Saisonzielen, wollen aber mit zwei Siegen starten. „Diese sollten aufgrund der vielen Abgänge bei der RGH machbar sein“ meint Mattera, legt dabei aber Wert auf den Konjunktiv.
Die Frage nach den Favoriten beantworten beide Lager einhellig. „Für mich kann der Deutsche Meister 2012 nur Heidelberger RK heißen“ so RGH-Interimskapitän Manuel Wilhelm und auch Mattera sieht die üblichen Verdächtigen am Ende vorn. „HRK und 80 werden um den Titel spielen, der TVP wird sich mit dem 3. Platz begnügen müssen und die Goldene Ananas [Platz 4] geht in Anbetracht der Probleme bei der Konkurrenz an den TSV“.
TotalRugby-Prognose: Große Angriffswirbel kann man von den beiden zusammengewürfelten Hintermannschaften nicht erwarten, es wird auf ein Kräftemessen im Sturm rauslaufen und da wird die Rudergesellschaft die reisestrapazierten Berliner knapp ausstechen können und mit 6 Punkte die Nase vorn haben.
Neben dem altbekannten Betfair-TotalRugby-Tippspiel, für welches ihr Euch – falls noch nicht gesehen – so schnell wie möglich registrieren solltet, bietet unser Top-Try-Scorer-Sponsor, das Reisebüro Specht, den wahren Bundesliga-Experten unter den TotalRugby-Usern, jede Woche die Möglichkeit ihren Rugbyriecher unter Beweis zu stellen. Auf unserer Facebook-Seite (facebook.com/TotalRugby) könnte ihr jede Woche die Partie tippen, in welcher Eurer Meinung nach die meisten Versuche fallen werden. Die 10 schnellsten Tipper erhalten Punkte (100, 90, 80, 70...) und am Ende der Spielzeit gibt es für den Gesamtpunktbesten einen Reisegutschein im Wert von 300 Euro abzusahnen. Die Zwischenwertungen werden wir jede Woche in unserer Review bekanntgeben – viel Spaß beim zocken...
SC Frankfurt 1880 – SC Neuenheim
Samstag, 27. August 15:00 Uhr - Feldgerichtsstraße
Neuer Trainer, neues Team – altes Problem. Frankfurt steht wie in jeder Saison vor einem „Neuanfang“ und wird etwas brauchen um in den entsprechenden Rhythmus zu kommen. In den vergangenen Jahren war der SCN häufig Nutznießer von den Startschwierigkeiten der 80er, doch in dieser Saison ist man zum Auftaktspiel mit der Vorbereitung selbst noch nicht am Ziel angekommen. „Eine vernünftige Vorbereitung ist bei dieser Spielplangestaltung wirklich nicht möglich“ ärgert sich Kuhlmann. Der seinen 7er-Spielern eine Extra-Pause gönnte und die kommenden Wochen „weiterhin als Vorbereitung nutzen“ möchte. Entsprechend vorsichtig formuliert der Dompteur der Blauen, der zum Auftakt auf Manasah Sita (Urlaub), Marten Strauch (verletzt), Armon Trick (auf einer Hochzeit) und Neuzugang Oscar Merino (Urlaub) verzichten muss, auch die Saisonziele. „Wir wollen in diesem Jahr, wie in jedem Jahr, möglichst gut abschneiden“ so Kuhlmann. Mit dem „kleinen aber feinen“ SCN-Kader ist eine Menge drin – so alle Spieler unverletzt bleiben und entsprechend mitziehen, bei Verletzungen auf den Schlüsselpositionen kann es aber schnell eng werden für den mit neun Titeln noch erfolgreichsten Verein Süddeutschland – der Heidelberger Ruderklub (8) schon in dieser Saison mit den Sportclub (9) gleichziehen, was die Anzahl der errungenen 15er-Meisterschaften angeht.
TotalRugby-Prognose: Die Gastgeber haben im Gegensatz zum SCN ein Testspiel bestritten und dabei schon einmal ihr großes Potential angedeutet. Während Gästecoach Kuhlmann noch auf das Eintreffen einiger Leistungsträger wartet, wartet man in der Mainstadt noch auf den Trainer, der erst am Freitag erwartet wird. Doch gegen den holländischen DIOK Leiden, haben die 80er ihr großes Angriffspotential bereits einmal angedeutet und fast 70 Punkte auf die Tafel gezaubert, ganz so viele wird es gegen den Sportclub nicht geben, aber zu 38 Punkten Vorsprung plus Bonuspunkt langt es dennoch.
Heidelberger RK – RK 03 Berlin
Samstag, 27. August 16:00 Uhr – Heidelberger RK
Beim Heidelberger RK hat es mal wieder Benjamin Danso erwischt, dieses Mal ist es eine Zerrung welche den Zwei-Meter-Hünen beim Saisonstart zum Zuschauen verdammt. Auch Nationalmannschaftinnendreiviertel Anjo Buckman fällt zum Auftakt aus, er konnte nach überstandener Gallenstein-OP in der letzten Woche genauso wenig trainieren wie Tim Kasten (Kniebeschwerden), Patrick Schliwa (Urlaub) und Julio Rodriguez (mit der venezolanischen Nationalmannschaft in Peru) und dessen Landsmann und Neuzugang Luis Vasquez (angeschlagen). Dennoch haben die Blau-Weißen eine Mannschaft beisammen, welche den ersten Schritt zum erklärten Saisonziel „Titelverteidigung“ gehen kann. Ganz so einfach wie in der letzten Runde wird es aber nicht werden, gegen die Gäste aus dem Berliner Osten, die laut Comeback-Coach Allan Nugent „noch 7er-Rugby im Kopf haben“. Auch wenn die Gelb-Schwarzen in einem Testspiel gegen Zweitligist Hohen Neuendorf versucht haben, einen Einstieg ins 15er-Rugby zu finden. Keine Probleme mit der Umstellung hatten die Neuzugänge Jerome Ruhnau und Timo Vollenkemper. „Timo ist ein Kracher, der wird sehr wichtig für uns und Jerome ist super schnell. Er hat im Testspiel gegen Hohen Neuendorf ein paar Bälle bekommen und war sofort auf und davon. Wir haben ihn schon gar nicht mehr gesehen, so schnell war er“ berichtet der Australier begeistert. Das es beim Triple-Champion dennoch nicht leicht werden wird ist dem Trainerfuchs bewusst. „Wenn man in den Pool springt, dann am besten gleich ins tiefe Ende“ so Nugent mit einem Augenzwinkern. „Der HRK wird den Jungs das 7er-Rugby schnell austreiben und es wird eine sehr gute Vorbereitung für das BRC-Spiel in der Woche darauf, worauf unser eigentlicher Fokus liegt“ lässt sich der Mann mit dem Schlapphut doch noch etwas in die Karten schauen.
TotalRugby-Prognose: Dank der guten Vorarbeit von Christian Lill konnte Nugent ein topfittes RK03-Team übernehmen, doch Fitness allein wird gegen den selbstbewussten Meister nicht ausreichen. Auch wenn der Klub noch etwas Sand im Getriebe haben dürften, wird es sobald dieser sich einmal gelöst hat, eine recht eindeutige Kiste – 43 Punkte Vorsprung für den Meister.
TSV Handschuhsheim – TV Pforzheim
Sonntag, 28. August 14:00 Uhr - Lionspark
Am Sonntag werden sicher zahlreiche Interessierte den Weg in den Lionspark finden, in erster Linie um den ersten Bundesliga-Auftritt der mit viel Vorschusslorbeeren bedachten Pforzheimer ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Doch zumindest die Akteure des TSV Handschuhsheim dürften eine Idee haben, welch schwere Aufgabe sie beim Ligaauftakt zu bewältigen haben, waren sie doch live dabei wie der Erstligaaufsteiger den französischen Zehntligisten (4 éme série) AS Lauterbourg regelrecht zerlegten (75:3), während die Löwen beim bärenstarken Drittligisten (Fédérale 1) aus Strasbourg ihrerseits sehr deutlich verloren (7:50). Trotz der deutlichen Testspiel-Niederlage zufrieden zeigte sich Handschuhsheims Manager Mathias Jech. „Die Saisonvorbereitung war kurz, aber wir hatten stets viele Spieler im Training und ein gutes Testspiel. Wie gut die Vorbereitung tatsächlich war, wird sich dann im Laufe der Vorrunde zeigen“ so der Löwen-Spielleiter, der sich einen Platz in der oberen Tabellenhälfte wünscht, den RK 03 Berlin und Hannover 78 aber „stärker einschätzt als letzte Saison“. Den Auftaktgegner Pforzheim sieht Jech sogar noch weiter vorne. „Pforzheim wird auf jeden Fall oben mitspielen und sehr wahrscheinlich sogar die dritte Kraft in Deutschland werden“. Die so Hochgelobten sind natürlich eifrig darum bemüht die Favoritenrolle von sich zu weisen und üben sich in Bescheidenheit. „Wir wollen so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zutun haben und einen sicheren Platz im Mittelfeld erobern“ so Pforzheims spielender Pressesprecher Uwe Herrmann, der einst für den Sportclub Neuenheim in der Bundesliga aktiv war. Vorbereitet wurden die Goldstädter vom neuen Chefcoach Allen Edmonds und Herrmann zeigt sich durchaus zufrieden mit dem Zwischenstand. „Wir haben aufgrund der Doppelbelastung etwas später begonnen. Die Mannschaft ist dennoch gut vorbereitet und hat in den letzten Wochen einige Zusatztrainings absolviert“. Dazu haben sich der TVP in der Sommerpause „gezielt verstärkt“, da laut Herrmann zuvor die „Tiefe im Kader fehlte, für eine lange Erstligasaison“. Der Kern soll aber der gleiche bleiben wie in der erfolgreichen Aufstiegssaison.
Sowohl Jech als auch Herrmann sehen im Übrigen am Ende den Heidelberger RK ganz oben. „Same procedure as every year“ kommentiert Jech seinen Meistertipp gewohnt trocken.
TotalRugby-Prognose: Der TV Pforzheim – wohl noch ohne Mustafa Güngör – verfügt über eine hochklassige Hintermannschaft und einen stabilen Sturm. Die Löwen stehen traditionell gut in der Verteidigung, sind sehr erfahren und haben wuchtige Stürmer, es wird sicher ein heißer Tanz werden im Lionspark. An dessen Ende stehen 12 Punkte Vorsprung für den grün-weißen Bundesliganeuling.
