TotalRugby Vorschau 1. Bundesliga - 2. Spieltag 2009/2010
Geschrieben von Jamie Deuce   
Donnerstag, 3. September 2009

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Mit gewohnt schonungslosem Einsatz will 78-Kaptiän Benjamin Krause sein Team zum Überraschungserfolg über den Berliner RC führen - (c) Miriam May

Die Rugbybundesliga ist in, das haben nicht nur unsere Server, die seit dem Start der Bundesligasaison 2009/2010 unter Vollast stehen zu spüren bekommen. Das neue 10er-Format hat sich schon am 1. Spieltag als überaus unterhaltsam erwiesen und Lust auf mehr geweckt. Wir freuen uns auf mehr Dramatik, mehr sensationelle Ergebnisse, mehr Action – einfach mehr Bundesligarugby. Deshalb wagt TotalRugby auch heute wieder einen kleinen Ausblick auf das, was uns am kommenden Wochenende erwarten könnte.

DSV Hannover 78 : Berliner Rugby Club
Samstag, 5. September 2009

Der Aufsteiger aus Niedersachsen präsentierte sich beim Bundesligadebüt in blendender Verfassung und war dem TSV Handschuhsheim bis zur 57. Spielminute ein ebenbürtiger Spielpartner. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Trainer Sven Gabbei das Ziel vorgegeben hat, die gute Form vom 1. Spieltag zu bestätigen. Allerdings haben sich nach dem vergangenen Spieltag auch noch Verbinder und Kapitän der U19-Nationalmannschaft Christopher Kopp und Außendreiviertel Steven Boualjiala (beide mit Schulterverletzungen) beim ohnehin schon überfüllten Lazarett der Hannoveraner vorgestellt. Umso mehr werden die Anhänger des Aufsteigers sich darüber freuen, dass Innendreiviertel Vivile Dakunimata, Verbinder Will Gough, Nummer 8 Mark Gordon sowie der litauische 1. Reihe Stürmer Aldevinas Burokas, erstmals in dieser Saison mit von der Partie sein werden. Vor allem die beiden zuletzt genannten wurden beim Saisonauftakt schmerzlich vermisst, waren die hannoverschen Stürmer ihren Heidelberger Gegenspielern doch durch die Bank körperlich auffällig unterlegen. Nationalspieler Benjamin Krause war der Einzige, der seinem Gegenüber absolut ebenbürtig erschien, doch trotz seiner großen Klasse und Einsatzfreude, erschien der 1. Reihe Stürmer phasenweise allein auf weiter Flur. Auch dem Trainerteam von Hannover 78 sind die körperlichen Defizite natürlich bewusst, allerdings erwartet Head-Coach Sven Gabbei keine so krasse körperliche Überlegenheit zu Gunsten der Gäste, die eher durch ihre Kompaktheit, als durch körperlich besonders große und kräftige Stürmer zu überzeugen wissen. In der Hintermannschaft sieht Gabbei sein Team “Pari oder sogar etwas im Vorteil” – gepaart mit dem Heimvorteil im Rücken, schöpft der ehemalige Spieler der Berliner RC also die Hoffnung im Duell mit seinem ehemaligen Verein die Oberhand behalten zu können, oder zumindest den ein oder anderen Bonuspunkt zu ergattern. Eine Hoffnung, die nach dem engagierten Auftreten der 78er bei den Löwen aus Handschuhsheim durchaus berechtigt erscheint. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die neue Halbpaarung harmoniert. Da neben dem verletzten Kopp auch 7s-Nationalspieler Raphael Pyrasch, der gegen den TSV Handschuhsheim zu überzeugen wusste, auf Grund seines Wechsels nach England ersetzt werden muss. Außerdem muss es Sturmtrainer Andreas Muder gelingen, seine “Buben” in den Standardsituationen zu stabilisieren, damit die aufregende Hintermannschaft der Gastgeber ins Laufen kommen kann.

Laufstark und aufregend sind zwei Prädikate, die man ohne weiteres auch der Hintermannschaft der Gäste aus der Bundeshauptstadt zuschreiben kann, schon allein deswegen dürfen sich die Zuschauer am Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg auf ein aufregendes Duell freuen. Die Moral bei den Weiß-Rot-Schwarzen ist nach dem überraschenden Auftaktsieg verständlicherweise blendend, gelang es doch in beeindruckender Art und Weise, einen der Meisterschaftsfavoriten zu bezwingen und somit einen verpatzten Saisonstart zu vermeiden. 1. Reihe Stürmer Krystian Trochowski freut sich besonders über die neue Abgeklärtheit, mit welcher der BRC 2009 zu Werke geht. Daraus ergibt sich auch die taktische Marschroute für das Spiel gegen den DSV Hannover 78, welchem die Spreestädter durchaus großen Respekt entgegenbringen. “Man muss bzw. kann das Spiel nicht nach 20 Minuten gewinnen, wir werden konzentriert unseren Stiefel herunterspielen und geduldig auf unsere Chancen warten und dabei nicht in Panik verfallen, wenn nach 10 Minuten noch kein Versuch gefallen ist”, so Trochowski. Die Zielsetzung bleibt dennoch klar, 5 Punkte sollen es werden, schließlich wollen die Berliner auch auf der Zielgerade der Saison 09/10 noch oben mitspielen. Dafür soll das Spiel mit dem Sturm aufgebaut werden und dann die schnelle Berliner Hintermannschaft ins Laufen gebracht werden, denn gerade im Sturm sieht sich der Viertplatzierte der vergangenen Saison leicht im Vorteil, doch mit dem oben zitierten Krystian Trochowski und 1. Reihe Kollege Alexander von der Marwitz fehlen zwei wichtige Stützen des Berliner Sturmspiels und wenn der Berliner Rugby Club sich auch diese Woche an seinen hauseigenen Kodex hält, dürfte mit Victor Feidt auch der beste Berliner 1. Reihe Stürmer fehlen, der formidable Hakler hatte nämlich im Spiel gegen den Heidelberger RK eine gelbe Karte erhalten und dürfte damit ähnlich wie Mannschaftskapitän Gerrit van Look in der vergangenen Woche, intern gesperrt sein. Sicher nicht mit von der Partie sind neben von der Marwitz und Trochowski Außendreiviertel Martin Freund, der weiterhin an einem Muskelfaserriss laboriert, und Schlussspieler Robin van Look – der 18-jährige, der in der vergangenen Woche eine glänzendes Debüt in der 1. Berliner Mannschaft feierte, hatte sich bei den im Anschluss an seine siegreiche Bundesligapremiere stattfindenden Festivitäten eine Knieverletzung zugezogen und wird voraussichtlich für 2-3 Wochen ausfallen. Dafür dürfte sein großer Bruder, Nationalspieler Gerrit, in Niedersachsens Hauptstadt wieder mit von der Partie sein, d.h. Gedrängehalb Franck Moutsinga, der in der letzten Woche ein glänzendes Spiel als Flanker bestritt, wird wohl wieder in die Reihen der Hintermannschaft entlassen werden können.

TotalRugby Head to Head: Hannover 78 benötigt Bälle und da Sturmführer Benjamin Krause, der durchaus auch ein sehr passabler Dritte Reihe Stürmer ist, wieder in der ersten Sturmreihe auflaufen wird, ruhen hier einige Hoffnungen auf dem jungen Flanker Florian Weber . Weber, der in der Aufstiegssaison 13 Spiele für Hannover 78 bestritt und im EM-Kader der DRV U21 bei der EM in Spanien stand, ist als unverwüstlicher Kämpfer bekannt, der stets bereit ist dort hinzugehen, wo es besonders weh tut. Genau die richtige Einstellung, um der dritten Berliner Sturmreihe um den starken Flanker Ermanno Mattera möglichst auf Augenhöhe zu begegnen. Mattera, der in der letzten Spielzeit zunächst nach einem Foulspiel im Spiel gegen den SC 1880 Frankfurt und anschließendem Intermezzo mit Frankfurts Manager Dr. Ulrich Byszio eher negativ Schlagzeilen machte, hat sein Spiel zum Ende der letzten Saison gehörig gesteigert und war für den Berliner Rugby Club nicht nur ein eifriger Arbeiter an den Kontaktsituationen, sondern hat auch seine Fähigkeiten als Ballträger gehörig verbessert. Es ist zu erwarten, dass die beiden Flanker sich ein hitziges Duell um die offenen Bälle liefern werden und derjenige, der hier die Oberhand gewinnt, wird seine Mannschaft aller Voraussicht nach auf die Siegesstraße führen können.

TotalRugby Prognose: Der Berliner RC wird mit breiter Brust in den Zug nach Hannover steigen, doch durch den Ausfall der fast kompletten etatmäßigen 1. Sturmreihe wird das Übergewicht im Sturm nicht so groß ausfallen, wie es sich die Gäste vielleicht erhoffen würden und auch in der Hintermannschaft trennen den spielstarken Aufsteiger und die favorisierten Gäste keine Welten. Doch ausschlaggebend wird die große Routine und vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit des Hauptstadtclubs sein, daher wird der BRC nach einem attraktiven Spiel am Ende den Platz mit 14 Punkten Vorsprung wieder verlassen.

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SC Frankfurt 1880 : RK 03 Berlin
Samstag, 5. September 2009

“Same procedure as every year”, unter diesem Leitsatz aus dem legendären Sketch „Dinner for One“ lässt sich der Ligaauftakt des Deutschen Meisters in die neue Saison zusammenfassen. Erneut hatte ein in der Sommerpause auf vielen Positionen umgekrempelter Frankfurter Kader zum Auftakt einer neuen Saison eine Niederlage einstecken müssen. Doch trotzdem ist sehr vieles anders beim Deutschen Meister, mit Aaron Satchwell sitzt nicht nur der Kapitän der vergangenen Jahre auf der Trainerbank, sondern erstmals wurden abgewanderte Ausländer nicht ausschließlich durch neue Ausländer ersetzt, sondern zahlreiche deutsche Spieler, die jetzt viele Jahre die Chance hatten an der Seite ihrer ausländischen Mitspieler aus den großen Rugbynationen Erfahrung zu sammeln, finden sich plötzlich im Kader der 1. Frankfurter Mannschaft wieder. Dieses große Vertrauen, welches den frankfurter Eigengewächsen um Feidelberg, Ewald, Dobs, Läpple und Preussner, vom Vorstand und Management des Meisters entgegengebracht wurde, kann sich für die Akteure gleichermaßen als Segen oder auch als Fluch erweisen. Werden sie sich doch ständig an den Großtaten ihrer illustren Vorgänger messen lassen müssen. Am ersten Spieltag ging dieses Experiment zunächst mächtig in die Hose. Vor allem das neuformierte Halbpaar Feidelberg und Ewald erwischt nicht seinen besten Tag. Feidelberg musste nach einer durchwachsenen Vorstellung nach nur 41 Minuten das Feld räumen und seinen Platz hinter den Sturmreihen für den zunächst als Schluss aufgelaufenen etatmäßigen Gedrängehalb Adam Clarke räumen. Verbinder Ewald besiegelte mit einem verunglückten Pass, welcher vom Neuenheims Sita rausgefangen und im Malfeld abgelegt werden konnte, die Niederlage des Meisters. Auch der sich seit vielen Jahren im zweiten Glied befindende Flanker Dobs, wurde nach nur 50 Spielminuten durch den letzte Saison so verlässlichen Neuseeländer Ross Warrick ersetzt. Keine leichte Situation für die jungen Spieler, die sich mit Sicherheit darüber bewusst sind, dass man in der Startformation des Deutschen Meisters nicht den gleichen “Welpenschutz” genießt, wie sie ihn bisher als Reserve- oder Ergänzungsspieler genossen hatten. Einer zeigte sich jedoch völlig unbeeindruckt von diesem Druck, der in der Sommerpause vom RK Heusenstamm zum Meister gewechselte Außen- und Innendreiviertel Mark Sztyndera, der 23-jährige macht in der zweiten Hälfte dort weiter, wo er in Heusenstamm aufgehört hatte, nämlich mit dem eifrigen Punktesammeln. Sztyndera kam nach seiner Einwechslung auf einen Versuch und 2 Strafkicks und meldet damit, nicht zuletzt auf Grund der Personalie Bevan Gray, der wohl noch mindestens eine weitere Partie wird zuschauen müssen, deutliche Ansprüche auf einen Stammplatz an. Hinter den Einsätzen von Flanker Andrew Porter, der sich im Training vor der Partie gegen Neuenheim verletzt hatte, und dem Super 14 erfahrenen Gedrängehalb Clarke, stehen momentan noch dicke Fragezeichen. Bei einem Ausfall von Clarke dürfte Feidelberg erneut die Chance erhalten seinen Wert im Trikot mit der Nummer 9 unter Beweis zu stellen.

Auch der RK 03 Berlin kann mit seinem Saisonstart alles andere als zufrieden sein, hatte man doch noch vor der Partie gegen die RGH verkündet Punkte aus Heidelberg entführen zu wollen. Eine Hoffnung, die auf Grund des letzten Auftritts am Neckar nicht ganz unrealistisch erschien. Doch nach der deftigen Auftaktniederlage ist man “wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen”, so der Manager der Ostberliner Lutz Joachim. Direkt nach dem Abpfiff der Partie in Heidelberg hat sich das Team darauf eingeschworen, solche hohen Niederlagen in Zukunft zu vermeiden, da sie nicht das wahre Potential der talentierten Berliner Truppe widerspiegeln. Natürlich hat die Moral trotzdem unter der derben Klatsche gelitten, eine weitere Abreibung dieser Art könnte das Team ganz schnell wieder für längere Zeit in die Abstiegsregionen bringen, ein Szenario welches man am Weißensee natürlich verhindert wissen will. Neu im Team sind der nach einjährigem Auslandsaufenthalt zurückgekehrte Matthias Neumann, sowie Sportsoldat Philipp Niemier. Ausfallen wird der vom USV Potsdam gekommene Innendreiviertel Johannes Schneidemesser, er zog sich bei seinem ersten Auftritt in der 1. Bundesliga einen multiplen Jochbeinbruch zu. Auch Dritte Reihe Stürmer Peter Mayr fällt aus, er muss sich einer Weißheitszahn-OP unterziehen. Angeschlagen sind die drei DRV U21 Spieler Alec Schulze, Lukas Rosenthal und Hendrik Mugele, alle drei klagen über Rückenbeschwerden. Gegen den Meister aus Mainhattan wollen die Hauptstädter zum einen trotzdem irgendwie verhindern, dass es den Gastgebern gelingt ihre schnellen Leute entsprechende in Szene zu setzen und sich zum anderen auf ihr eigenes Spiel besinnen. Dafür müssen sie jedoch schnellstmöglich ihre großen Schwächen an Gedränge und Gasse beheben, denn ohne Bälle können die Gäste bei den 80ern mit Sicherheit alles, aber nicht ihr eigenes Spiel aufziehen.

TotalRugby Head to Head: Selten dürfte Berlin 2. Reihe Stürmer Lukas Rosenthal auf dem Spielfeld einem Spieler begegnen, der körperlich noch imposanter daherkommt als er selbst, doch Frankfurts zweite Reihe Gigant Daniel Preussner ist so ein Fall, der 200 cm große Preussner überragt Rosenthal um ganze 5 Zentimeter und auch die 120 kg Kampfgewicht Preussners sind deutlich mehr, als die schätzungsweise 110 kg Rosenthals (die 97 kg welche in seinem Profil hinterlegt sind, hat der kräftige Rosenthal längst hinter sich gelassen). Da beide Spieler auf Grund ihrer Konstitution nicht die leichtgewichtigsten Gasse Fänger sind, dürften ihre Duelle hauptsächlich beim Säubern der Rucks, dem Stoppen der gegnerischen Rucks und möglichst kräftigen Schieben im eigenen Gedränge oder Paket ausgetragen werden. Preussner, der letzte Saison 14 Bundesligaspiele für den Meister bestritt, davon 9 von Beginn an, bringt allein durch seine Physik alles mit, um einer der besten, wenn nicht sogar Deutschlands bester 2. Reihe Stürmer zu werden, nicht zuletzt deshalb gehörte er zuletzt beim Länderspiel gegen Russland erstmals zum Kader der Ländermannschaft. Doch der kräftige und durchaus laufstarke Hesse präsentiert sich oft zu behäbig und sanftmütig, um seinen Status von dem eines großen Talentes in den eines absoluten Leistungsträger emporzuheben. Rosenthal, der sich bei der U21-Europameisterschaft, welche er mit wildem Bart und langer Mähne bestritt, durch entschlossene und kampfstarke Auftritte ins Rampenlicht spielte, ist es in der Bundesliga bisher noch nicht gelungen, an seine tollen Leistungen im Kreise der U21-Nationalmannschaft anzuknüpfen. Daher wird derjenige das Duell der Giganten zu seinen Gunsten entscheiden können, der es am besten versteht seinen Kopf auszuschalten und seinen eindrucksvollen Körper ohne Rücksicht auf den selbigen ins Getümmel wirft. Vielleicht kann wird dann der Ausgang dieses Kräftemessens auch dem Ausgang der Partie seinen Stempel aufdrücken?

TotalRugby Prognose: Nicht nur die Mannschaft des SC 1880 Frankfurt patzte zum Saisonauftakt, sondern auch das Management der Frankfurter leistete sich mit dem Einsatz des nicht spielberechtigten Bevan Gray einen bösen Schnitzer. Daher wird der Gastgeber alles daran setzen, gegen Berlin an die Leistungen der vergangenen Saison anzuknüpfen, um die Peinlichkeiten vom ersten Spieltag vergessen zu machen. Natürlich streben auch die Berliner nach Rehabilitierung, doch dafür ist der Deutsche Meister eine Nummer zu groß. Sollte sich ein offenere Schlagabtausch entwickeln, könnte es den Berlinern unter Umständen gelingen einen Offensivbonuspunkt zu ergattern. Doch wenn alles normal läuft, wird der SC 1880 die Partie mit mehr als 55 Punkten Vorsprung gewinnen und den RK 03 abermals punktlos Richtung Hauptstadt entlassen.

 

SC Neuenheim : ASV Köln
Samstag, 5. September 2009

Der SC Neuenheim ist blendend in die neue Saison gestartet, der nicht zu erwartende Auftaktsieg beim Deutschen Meister hat deutlich unter Beweis gestellt, dass mit den Königsblauen in Sachen Titelvergabe ganz fest zu rechnen ist, ein Umstand, der natürlich vor allem bei den Anhängern der erfolgreichsten Heidelberger Rugbymannschaft für große Freude sorgt. Doch das Trainerduo Vigh und Kuhlmann wird den Spielern schon eingebläut haben, dass der Auftaktsieg nichts wert ist, wenn man es verpasst, weiter kontinuierlich Punkte zu sammeln. Daher kommt der ASV Köln dem Tabellenfünften gerade recht. Schließlich will man den Museumsplatz am kommenden Samstag mit einem Sieg und Bonuspunkt im Gepäck in Richtung Neuenheimer Fischerfest verlassen. Personell sind die Trainer gezwungen, eine etwas andere Mannschaft als beim Auftakterfolg aufzubieten, der kompakte Außendreiviertel Udo Schwarz zog sich in Frankfurt eine Knöchelverletzung zu, weshalb ihm nun nach erfolgreicher Operation zunächst ein paar Wochen als Zuschauer blühen. Seine Position könnte der amerikanische Neuzugang Joe Trepowski übernehmen. Jan Becker der jahrelang als flinker Außendreiviertel das Neuenheimer Angriffsspiel beleben konnte, hat seine Karriere kurz vor Abschluss seiner Doktorarbeit beendet und wird dem SCN künftig nur noch als absoluter Notnagel zur Verfügung stehen können. Der Kopf des Neuenheimer Spiels Matias Vergara kehrte aus beruflichen Gründen in seine Heimat Chile zurück und wird von U21-Nationalspieler Jacob Scheurich ersetzt werden. Das Neuenheimer Eigengewächs ist inzwischen von seinem Aufenthalt bei der Sharks-Academy, dort weilte er im Rahmen des WRA-Programms, zurückgekehrt und in Neuenheim ist man schon gespannt darauf, ob der talentierte junge Mann in Südafrika soviel gelernt hat, dass er die großen Fußstapfen vom glänzenden Vergara wird füllen können. Weiter angeschlagen ist Juan Cabanas, der schnelle Dritte Reihe Stürmer aus Paraguay laboriert an einer Muskelverletzung, sein Einsatz ist daher fraglich, sollte er ausfallen steht Michael Wiegandt bereit, der Cabanas schon in Frankfurt vorzüglich vertreten hatte. Die Brüder Marten und Björn Strauch sind inzwischen aus dem Urlaub zurückgekehrt. 1. Reihe Stürmer Björn Strauch wird wohl mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen müssen, wohingegen denkbar ist, dass Marten Strauch trotz Trainingsrückstand auf Innendreiviertel auflaufen wird, dadurch könnte Zimbabwe-Import Sita wieder auf seine gewohnte Position als Schlussspieler wechseln und der Südafrikaner Willem Smit könnte als Außendreiviertel von Schwarz oder dem jungen Franzosen Bochinger übernehmen. Für etwas Unruhe im Umfeld des SC Neuenheim sorgt die Personalie Klaus Mainzer, der verdiente 1. Reihe Stürmer hat seine Karriere beim Sportclub momentan auf unbestimmte Zeit pausiert, da Zusagen vom Vorstand des mitgliederstärksten Rugbyvereins Deutschlands nicht eingehalten werden konnten. Spieltaktisch wollen die Neuenheimer den ASV Köln, welcher für die sportliche Leitung eine große Unbekannte darstellt, zunächst im Sturm über mehrere Phasen kontrollieren, um dann mit der schnellen Hintermannschaft in die dadurch – aus Neuenheimer Sicht hoffentlich – entstehenden Freiräume zu stoßen. Zumal der Sturm der Blauen, an den Standardsituationen Gasse und Gedränge, in Frankfurt einen vorzüglichen Eindruck hinterließ und den Aufsteiger hier gehörig unter Druck setzen können sollte.

Natürlich sehen die Verantwortlichen des ASV Köln den SC Neuenheim in der Favoritenrolle, wenn die Crusaders (Kreuzritter) zum zweiten Kreuzzug in dieser Saison vom Heusenstammer Martinsee an den Neckar ziehen. Der erste Auftritt der weinrot gekleideten Ritter aus der Karnevalshochburg in Liga 1 stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass die “Jecken” sich keineswegs als Punktelieferant verstanden wissen wollen. Beim letztjährigen Bundesligasiebten lag man bis Mitte der zweiten Halbzeit in Führung und musste sich dann erst in der Schlussphase der Partie der größeren Abgeklärtheit und Fitness der Gastgeber geschlagen geben. Doch die Trauer über die verpassten Punkte führt keineswegs dazu, dass die Moral der rheinischen Frohnaturen beschädigt wurde. Vielmehr überwiegt die Freude über den engagierten Auftritt, bei welchem sich besonders der gefestigte Sturm um Mannschaftskapitän und Ex-Nationalspieler Arne Fischer auszeichnen konnte. Nicht zuletzt deshalb sieht Pressesprecher Simon Vogt sein Team für das zu erwartende noch schwerere Spiel, bei einer der Spitzenmannschaften der 1. Bundesliga, bestens “gewappnet”. Welche Taktik das britische Trainerteam des ASV seinen Spielern mitgeben wird ist nicht bekannt. Aber gegen den haushohen Favoriten aus Deutschlands Rugbyhochburg kann der kölsche Underdog ohnehin nur gewinnen. Daher kann das Team völlig befreit aufspielen und darauf hoffen, von den Gegenspielern vielleicht etwas zu sehr auf die leichte Schulter genommen zu werden. Wichtig wird sein, dass man im Sturm nicht zuviel Respekt an den Tag legt und die technischen und körperlichen Defizite mit einer Gesunden Portion Einsatzwille und Härte kontert. Erfreulich aus Kölner Sicht ist auch, dass man zur Zeit keinerlei Verletzte zu beklagen hat und daher Personell aus den vollen Schöpfen kann.

TotalRugby Head to Head: Kölns Spielmacher Tobias Sylvester ist ein technisch versierter Spieler und vor allem ein sicherer Kicker. Der elegante 10er des ASV bekommt es am Samstag mit Neuenheims Shaun Smit zu tun und obwohl der Mann aus Zimbabwe mit 176 cm nur 2 Zentimeter kleiner ist als Sylvester und mit 82 kg auch nur 3 kg schwerer, ist er der vermutlich am härtesten tackelnde Verbinder in Rugbydeutschland. Seine harte und blitzsaubere Verteidigung könnte das Kölner Angriffsspiel womöglich schon im Keim ersticken und nur wenn Sylvester sich von Smit Tacklings nicht zu sehr beeindrucken lässt, hat der ASV beim SC Neuenheim eine Chance zu Zählbarem zu kommen. Doch damit nicht genug, auch das Angriffsspiel des 30-jährigen Neuenheimers ist keineswegs zu verachten, weswegen Sylvester selbst stets auf der Hut sein sollte, Smit nicht zu große Freiräume zu lassen, dieser weiß nämlich durchaus mit solchen umzugehen.

TotalRugby Prognose: Der Auftakt zur Rugbybundesliga war aus Kölner Sicht keineswegs zu verachten, doch da viele Experten den RK Heusenstamm dieses Jahr als möglichen Abstiegskandidaten auf ihren Zetteln haben, wird die erste Reise nach Heidelberg zur Bewährungsprobe für den Aufsteiger. Der kräftige Kölner Sturm wird versuchen die Bälle bestmöglich zu kontrollieren, doch da die Gastgeber vor allem in der ersten Sturmreihe glänzend besetzt scheinen, wird gerade das Ihnen schwerfallen und da man ohne Bälle keine Spiele gewinnen kann und vor allem nicht gegen ein Team, dass über so eine gut bestückte Dreiviertelreihe verfügt wie die Königsblauen, reist der ASV Köln ohne Punkte und mit mehr als 45 Punkten Rückstand im Gepäck zurück an den Rhein.

 

RK Heusenstamm : TSV Handschuhsheim
Samstag, 5. September 2009

Auf dem Papier legte der RK Heusenstamm einen Saisonstart nach Maß hin, Sieg mit Bonuspunkt war vor der Partie das erklärte Ziel und dieses Ziel wurde eingehalten. Doch die Art und Weise wird den Verantwortlichen der Füchse keinesfalls gefallen haben. Gegen frech aufspielende Kölner lag das junge Team der Gastgeber noch zur Halbzeit zurück und konnte sich erst in der zweiten Hälfte spielentscheidend vom Aufsteiger absetzen. Vor allem im Sturm sind die Grün-Weißen noch nicht auf dem Niveau der Vorsaison, als man am Ende der Saison mit großem Einsatz und gesunder Härte auch den besten Sturmreihen der Liga durchaus erfolgreich Paroli bieten konnte. Doch die Rückkehr des erfahrenen Prop Sebastian Wagener und von U21-Nationalspieler Markus Otterbein verspricht mehr Stabilität am Gedränge und auch der von seinem Trainer als zuverlässig beschriebene Dritte Reihe Stürmer Sebastian Hartmann, wird nach überstandener Bänderverletzung erstmals in dieser Saison mitwirken können. Allerdings steht ein Einsatz von Sturmführer Bart Karalus noch in den Sternen, der bärenstarke Kiwi, der schon beim Saisonstart schmerzlich vermisst wurde, ist beruflich stark eingespannt und daher nicht immer abkömmlich. Gedränge und Gasse wollen und sollten die Gastgeber meiden, vor allem, wenn sie sich vor ihrer eigenen Malllinie befinden. Zum einen sind die Standardsituationen traditionell die Achillesferse im Spiel der Füchse und zum anderen präsentierten sich die Löwen gerade in diesen Spielsituation beeindruckend stark und gefestigt. “Das Spiel weg vom Handschuhsheimer Sturm gestalten”, das ist daher auch die Marschroute von Trainer Jens Steinweg, der ganz richtig erkannt zu haben scheint, dass der Sturm der Löwen zwar ähnlich stark ist wie das Wappentier der Heidelberger Rugger, sich aber eher durch große Durchschlagskraft, als durch besonders große Laufstärke auszeichnet. Daher wird man in Heusenstamm hoffen, dass Petrus entgegen der Wettervorhersage seine Pforten geschlossen hält, denn je weicher das Spielfeld am Martinsee, desto weniger werden sich die läuferischen Vorteile des Füchsesturm bezahlt machen können.

Die Gäste aus Heidelberg-Handschuhsheim hätten mit Regen mit Sicherheit kein großes Problem. Der Handschuhsheimer Sturm glich gegen Hannover 78 einer Urgewalt und dominierte die statischen Situationen nach Belieben. Vor allem die 1. Sturmreihe um die reaktivierten René Engelhardt und Thomas Müller sowie den starken Felix Bayer konnte sich dabei besonders auszeichnen, auch die in der zweiten Hälfte für Müller und Engelhardt mitwirkenden Stammspieler der vergangenen Saison Christian Schröder und DRV U21-Prop Markus Bender machten nach ihrer Einwechslung einen guten Job. Doch die große Kraft in den statischen Teilen ist auch die große Schwäche des Löwensturms, geht sie doch auf Kosten der Kondition und der Beweglichkeit der Weiß-Blauen. Allerdings hat der Turn- und Sportverein vor allem im Sturm eine enorm große Auswahl an beinah gleichwertigen Spielern. Der neue Besen Ceselka kehrt rücksichtslos, und so fanden sich die oben angesprochenen Schröder und Bender am letzten Wochenende genauso auf der Bank wieder, wie der Kapitän der vergangenen Spielzeiten Johannes Laule oder der DRV U21-Nationalspieler Gregor Hartmann. Auf der 3. Sturmreihe der Löwen dürfen sich momentan neben dem gesetzten Alexander Pipa mit Hartmann, dem Neuseeländer Rob May, dem zum Saisonbeginn formschwachen Nationalspieler Alexander Hug und dem Südafrika Rückkehrer Alexander Metz 4 Spieler um die verbleibenden zwei Plätze in der Startformation balgen. Dahinter scharren zudem mit Patrick Eiermann und Maximilian Retzmann zwei weitere ambitioniert junge Spieler bereits mit den Hufen. Der neue Coach Ceselka wird also eine Menge Fingerspitzengefühl benötigen, um größere Unruhen im Kader des aktuellen Tabellenzweiten zukünftig zu vermeiden. Vielleicht wird er daher das Spiel gegen den RK Heusenstamm nutzen, die letzte Woche nicht berücksichtigten Spieler einmal unter Wettkampfbedingungen zu testen, um an seiner Stammformation für den weiteren Saisonverlauf zu basteln. Bis auf den vom Karlsruher SV nach Handschuhsheim gewechselten “Wanderfalken” Shaun Walker, der sich bei seinem durchwachsenen Bundesligaeinstand eine Verletzung zuzog und daher bisher noch nicht mittrainieren konnte, sind alle Spieler fit und zahlreich im Training. Im Bewusstsein ihres gelungenen Saisonstarts werden die Löwen in Heusenstamm taktisch für keine großen Überraschungen sorgen, sondern ganz gezielt auf ihre Stärken vertrauen, um damit die Füchse im eigenen Bau zu reißen.

TotalRugby Head to Head: Nationalspieler Sebastien Chaule ist inzwischen 32 und hat dem Alter geschuldet etwas von seiner Sprintfähigkeit vergangener Tage eingebüßt. Doch wer den erfahrenen Franzosen letzte Woche gegen den DSV Hannover 78 verfolgen konnte, hat gesehen dass Chaule rein gar nichts von seiner Bissigkeit und Einsatzfreude verloren hat. Er präsentierte sich gewohnt aggressiv in den Kontakt- und Tacklesituationen und hat den ein oder anderen jungen Hannoveraner schmerzhaft daran erinnert, dass die Bundesliga kein Streichelzoo ist. Sein Gegenüber am kommenden Samstag, Heusenstamms lebende Rugby-Ikone Markus Walger , ist ein ganz anderer Spielertyp als Chaule. Walger, der vor einigen Tagen seinen 30. Geburtstag feierte, lebt von seinem Spielwitz und seiner ausgeprägten Fähigkeit, sich und vor allem seine Mitspieler in Szene zu setzen. Maggie, so der Spitzname des Innendreiviertels der Gastgeber, muss aber erst einmal an Chaule vorbei, um dem Angriffsspiel seiner Mannschaft die so wichtigen Impulse geben zu können, dies wird auf Grund der oben angesprochenen Defensivfähigkeiten des Handschuhsheimer Innendreiviertel mit Sicherheit nicht das leichteste Unterfangen.

TotalRugby Prognose: Trotz der zahlreichen Abgänge ist die um den blutjungen Verbinder Sam Rainger neuformierte RKH Hintermannschaft etwas spielstärker einzuschätzen als ihre eher gradlinigen Handschuhsheimer Gegenspieler. Außerdem waren die Begegnungen zwischen den Füchsen und den Löwen in der letzten Saison stets ganz enge Kisten. Doch sowohl der zu erwartende Regen, als auch der gewaltige Sturm der Gäste, werden den Gastgebern mächtig zusetzen, weshalb sich der TSV einen 19 Punkte Vorsprung erdrückt.

 

Heidelberger RK : RG Heidelberg
Sonntag, 6. September 2009

Von den letzten vier Begegnungen gegen die RG Heidelberg konnte der Heidelberger RK drei zu seinen Gunsten entscheiden, gepaart mit den zahlreichen Neuzugängen welche das “Team Capri-Sonne” seit dem Ablauf der vergangenen Saison zu verzeichnen hatten, scheint die Favoritenrolle also im Vorfeld klar verteilt. Der Deutsche Vizemeister Heidelberger RK empfängt den Tabellenfünften der abgelaufenen Saison erstmals als klarer Favorit. Doch nachdem verkorksten Saisonstart der eigenen Mannschaft und der vermeintlich guten Form der Nachbarn von der anderen Straßenseite, ist man beim Klub auf einen harten Nachbarschaftsfight vorbereitet. Kopfzerbrechen dürfte Murray Archibald, dem australischen Coach im Chefsessel des Ruderklubs, allerdings die mangelhafte Chancenverwertung seiner Mannschaft in Berlin bereitet haben. Mehrmals war man kurz vor dem Malfeld oder sogar schon darin, schaffte es aber nicht diese 100%-Chancen zu Punkten zu verwerten, eine ähnlich lockere Chancenverwertung, darüber ist man sich beim Vizemeister bewusst, sollte man sich kein zweites Mal erlauben, will man doch nicht zu viele der so wichtigen Punkte für den angestrebten Finaleinzug auf der Strecke liegenlassen. Besonders interessant dürfte am Samstag das Duell der beiden ersten Sturmreihen werden, während die Gastgeber mit Schliwa und Zeiler zwei junge und sehr talentierte Props, gemeinsam mit dem nicht ganz so stark einzuschätzenden Alex Biskupek ins Rennen schicken werden und mit ihrem ehemaligen Kapitän Kobus Potgieter noch einen ganz erfahrenen Mann in der Hinterhand haben, wird auf Seiten der Rudergesellschaft erstmals in einem Duell mit dem Ruderklub Nationalmannschaftsprop Pierre Faber mit von der Partie sein, vermutlich mit dem zuletzt stark spielenden Mohammad Kabir und dem nicht minder guten Christian Schroth. Wenn es den jungen HRKlern gelingen sollte in diesem Aufeinandertreffen die Oberhand zu gewinnen, dürften sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Spiel zu Gunsten des Klubs entscheiden können. Wartet doch mit Nummer 8 Caine Elisara, dessen erstem Heimauftritt die Anhänger des Klubs mit Sicherheit erwartungsfroh entgegensehen, ein enorm aufbruchstarker Spieler darauf mit Bällen gefüttert zu werden, um sein großes Angriffspotential entfalten zu können. Ob er dabei Unterstützung vom letzte Woche mit einer Schulterverletzung ausgewechselten australischen Gedrängehalb Sean Armstrong erhalten können wird, ist momentan noch unsicher. Sollte Armstrong ausfallen, wird wohl der zum Saisonbeginn vom SC Neuenheim gekommene Dominic Gantz, der zur Zeit selbst noch mit leichten Blessuren zu kämpfen hat, in das Trikot mit der Nummer 9 schlüpfen. Vermutlich wird der Klub versuchen das Spiel schnell zu machen, sieht man sich hier doch auf Grund der überlegenen Fitness, gegenüber den letzte Saison sehr statisch agierenden RGHlern im Vorteil.

Mit Rudolf “Bazi” Finsterer scheint die Angriffslust zurück an den Harbigweg gekehrt zu sein. Zeigte die Rudergesellschaft, mit ihrer auf einigen Positionen am letzten Spieltag extrem verjüngten Mannschaft, phasenweise das begeisternde Angriffsrugby vergangener Tage. Ob da schon die Handschrift von Finsterer zu erkennen war, oder der RK 03 am vergangenen Wochenende einen besonders schwachen Tag erwischte, wird das Kräftemessen mit dem Deutschen Vizemeister mit Sicherheit unter Beweis stellen können. Außerdem bleibt abzuwarten wie die junge Truppe der Rudergesellschaft reagieren wird, wenn ein Gegner ihre Verteidigung testet, indem er sich seinerseits in der Lage zeigt Druck zu erzeugen, eine Situation welcher sie sich in der 1. Bundesligapartie nicht stellen mussten. Unterstützung erhält die junge Fraktion, durch den in dieser Woche 18 gewordenen Bastian Himmer, der überaus talentierte Spross des ehemaligen Nationalspielers und aktuellen Bundesliga-Schiedsrichter, Frank Himmer, wird aller Voraussicht am Sonntag, unter Papis wachsamen Augen, sein Bundesligadebüt feiern dürfen. Auch DRV 7s Nationalspieler Christopher Weselek ist dabei, er hat für das wichtige Aufeinandertreffen mit dem nach dem 1. Spieltag auf Rang 7 stehenden Straßennachbarn eigens seinen Urlaub verschoben, seine Rückkehr dürfte dem Angriffsspiel der Gäste mit Sicherheit zusätzliche Durchschlagskraft verleihen. Nach fast einjähriger erste Mannschaftspause, hat sich zudem Meisterkicker und Ex-Nationalspieler Bastian Werle im Trainingsbetrieb des Tabellenführers zurückgemeldet, allerdings scheint es für seinen Einsatz am Wochenende noch etwas früh. Verzichten muss Coach Finsterer zu seinem Leidwesen weiterhin auf Steffen Thier, der zur Zeit mehr im OP-Kittel als im Rugbyshirt anzutreffen ist, ebenso wie auf den noch nicht vollständig von seinem Wadenbeinbruch genesenen Außendreiviertel Constantin Hocke. Bei den Orangenen ist man dennoch optimistisch und sich zugleich über den richtungweisenden Charakter dieser Partie mehr als bewusst, könnte doch ein Sieg gegen einen der Meisterschaftsfavoriten, nicht nur dazu beitragen die Tabellenführung zu verteidigen, sondern er brächte, vor allem bei den Gegnern, auch etwas von dem Respekt zurück, welchen man sich mit den wenig Inspirierenden Auftritten der abgelaufenen Saison verspielt zu haben scheint.

TotalRugby Head to Head: Zwei äußerst vielseitige Hintermannschaftsspieler mit afrikanischen Wurzeln werden sich am Sonntag vermutlich ein Duell als Schlussspieler liefern. Sowohl der erfahrene Südafrikaner Pieter Jordaan , als auch der aus Zimbabwe stammende Deutsche Nationalspieler Edmore Takaendesa , sind in der Lage neben 15 auch als Innendreiviertel oder Verbinder aufzulaufen. Während Jordaan ein großer Taktiker ist – ausgestattet mit einem extrem guten und raumgreifenden Kickspiel und einem Handoff welches ihn für gegnerische Verteidigungsreihen nur äußerst schwer zu stoppen macht – liegen die stärken von Takaendesa in seiner großen Sicherheit unter hohen Bällen, seiner blitzsauberen Verteidigung und seinen tollen Sidesteps. Mit Sicherheit gehören beide zu den feinsten Spielern, die die Bundesliga zu bieten hat. In der letzten Saison hat die RGH viele Spiele verloren, weil den als Schlussspieler eingesetzten Akteuren die Nerven flatterten, so auch das Bundesligahinspiel gegen den Heidelberger RK. Der Heidelberger RK hat dahingegen viele Spiele zu seinen Gunsten entscheiden können, weil der inzwischen nach Südafrika zurückgekehrte Braam Pretorius sich als wahrer Meister seiner Zunft herausstellte. Es ist zu erwarten, dass Jordaan die Position des Schlussspieler ähnlich effizient wird ausfüllen können wie sein Landsmann Pretorius, was man allerdings noch nicht sagen kann, ist wie gut der 32-jährige in der Entwicklung des Angriffsspiels ersetzt werden können wird. Takaendesa wurde schon letzte Woche prächtig in die Angriffswirbel der Rudergesellschaft eingebunden, allerdings konnte er die sich bietenden Chancen auf Grund in dieser Form unbekannter Defizite in Sachen Endgeschwindigkeit, nicht abschließen. Daher wird der Spieler das Duell zu seinen Gunsten entscheiden, dem es gelingen wird, neben der gewissenhaften Erledigung der Defensivaufgaben, auch noch entscheidende Akzente im Angriffsspiel setzen zu können.

TotalRugby Prognose: Das Sonntagsspiel verspricht der Kracher des 2. Spieltags zu werden und ist auf Grund der Ereignisse vom 1. Spieltag alles andere als leicht zu tippen. Auf dem Papier hat der Gastgeber vermutlich die bessere Ansammlung an Einzelspielern, doch ob es Trainer Murray Archibald gelungen ist, dass beim ersten Schaulaufen noch holprige Zusammenspiel, binnen einer Woche entscheidend zu verbessern ist schwer einzuschätzen. Die RG Heidelberg hingegen wirkte gegen den RK 03 Berlin schon ziemlich gut in Form, jedoch birgt die Rückkehr einiger erfahrener Spieler in die Startformation, auch die Gefahr, dass das noch so zarte Pflänzchen wieder in sich zusammenfällt. Der Klub hat einen höllisch schweren Ligaauftakt und möchte nicht schon nachdem 2. Spieltag unnötig ins Hintertreffen geraten, gepaart mit der Euphorie welche beim 1. Heimspiel der neuen Truppe herrschen wird und der Bringschuld der gut bezahlten Profis nach dem verpatzen Ligastart, gibt das den Ausschlag zu Gunsten der Gastgeber. Der HRK schickt die Rudergesellschaft mit 4 Punkten Rückstand und nur einem Defensivbonuspunkt zurück auf die andere Straßenseite.

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Kommentare (14)add comment

Werner said:

67
...
Heidelberger RK : RG Heidelberg
Schiedsrichter der Partie ist nicht der im Artikel genannte Frank Himmer sondern der erfahrene FIRA-Top-Schiedsrichter Tomas Tuma aus Tschechien.
September 03, 2009

Tackler said:

113
...
Wie immer sehr informativ. Und diese head to head Vergleiche finde ich sowas von geil!
September 04, 2009

MatzeMeder said:

1244
Vorberichte
Respekt auch von meiner Seite. Die Qualität und Infodicht ist absolut professionell!! Es macht jedesmal Spass, die Berichte zu lesen und vor allem Appetit aufs Zuschauen. Weiter so!
September 04, 2009

Sugar said:

81
...
kann mich da nur anschließen echt sehr stark
September 04, 2009

Schoko said:

717
Fitness?
Die Berichte sind wirklich klasse, aber die angesprochene Fitness vom HRK muss sich wohl erst noch unter Beweis stellen. Im Auftakt-Spiel beim BRC hatten doch einige Spieler schon nach 20 Minuten mit der Luft zu kämpfen. Man kann für den HRK nur hoffen, dass es der langen Anfahrt geschuldet ist, sonst gibts gegen die RGH wohl den nächsten Dämpfer.

MsG
September 04, 2009

SebSchorle said:

150
schiedsrichter tuma
beim spiel Rgh gegen Hrk was eine wirklich ansehnliche Partie war, fiel vorallem der Schiedsrichter aus Tschechien auf. Tage zuvor wurde noch geschrieben es sei ein internationaler Top schiri. Also ich muss korrigieren der ist für jede Kreisliga zu schlecht und sollte besser nicht mehr nach Deutschland reisen.
September 06, 2009

schdugga said:

1397
...
Ich glaube mit der Meinung stehst du alleine da. Der Herr hatte das Spiel jederzeit im Griff. Die gelbe Karte von Weselek und dessen Versuch (meiner Ansicht nach ein klarer Vorwurf im Malfeld)waren allerdings grenzwertig. Und einige der üblichen Verdächtigen hätten sich über mehr Gelbe Karten auch nicht beschweren dürfen...
September 06, 2009

RayBourque said:

688
...
Soso, VF wird also nach dem hausinternen Kodex wegen der Gelben Karte gesperrt. Beeindruckend wie gut das bei ihm auf seine Disziplin wirkt, das er sich im zweiten Spiel der Saison (welches er ja wohl dann doch gespielt hat) dann gleich 2 (!) gelbe Karten abholt. Bin mal gespannt ob er hier diese Saison die zweistellige Marke erreicht oder nicht...
September 06, 2009

haster said:

384
...
das letzte, hier noch anfang der woche von einem herbeifabulierten kodex zu tönen und dann sowas abzuliefern. das ist für mich sogar unterste tonne. mal abgesehen davon, dass VF in zwei spielen schon auf drei karten kommt und sich selbst vollkommen disqualifiziert hat, hat sich der brc im allgemeinen bloßgestellt und zum löffel gemacht. GVL möchte ich ja mal eine ehrliche absicht unterstellen, dass er eine interne sperre nach \"hausinternen regeln\" ankündigte, aber wenn da nichts hintersteckt, ist es ein lächerlicher scheiß und eine zusätzliche frechheit zu den verübten tätlichkeiten.

in diesem zusammenhang möchte ich bemerken, dass wegen einer tätlichkeit im ersten saisonspiel aufgrund eines brutalen faustschlags ins gesicht eine strafanzeige gegen einen bruder der familie VL, der für die zweite mannschaft des brc spielte, gestellt wurde und dieser auch der nicht unerheblichen kosten einer zahnbehandlung und eines -ersatzes wegen zivilrechtlich zur rechenschaft gezogen werden wird. da dürfte schon die eine oder andere mark zusammenkommen, auch wenn ich nicht mehr die hoffnung habe, dass dadurch ein tatsächlicher denkprozess in gang gesetzt wird. und auch in diesem fall sind es tatsächlich immer die üblichen verdächtigen.

zur fairsten mannschaft der liga wird der brc mit dieser spielergeneration wohl ganz gewiss nicht mehr.
September 07, 2009

D. Bolt said:

1157
...
lächerlich ist es, was sich einige Leute hier glauben rausnehmen zu dürfen.
Ich glaube keiner von \"uns\" (außerhalb des BRCs) kennt diesen Kodex richtig, um sagen zu können was eingehalten wurde, oder nicht.
vielleicht wollte der neue Trainer mit der besten zur verfügungstehenden Mannschaft antreten?
vielleicht hat der o.g. Engpass in der 1. Reihe dazu geführt, das VF doch spielen musste?
vielleicht hat man den angeblichen Faustschlag (den ihr wohl nur von irgendwelchen beleidigten HRKlern hier lesen konnten) anders interpretiert? Was ist da letzte Woche wirklich passiert?

Ich glaube einige Leute sollten nicht immer nur das glauben, was sie irgendwo gelesen oder von irgendwem gehört haben.
September 07, 2009

haster said:

384
...
\"lächerlich ist es, was sich einige Leute hier glauben rausnehmen zu dürfen.\"

ihre meinung kundzutun? mmh... also ich lass dir deine ganz unbelächelt.

\"Ich glaube keiner von \"uns\" (außerhalb des BRCs) kennt diesen Kodex richtig, um sagen zu können was eingehalten wurde, oder nicht.\"

\"Beim BRC werden Spieler, die eine gelbe Karte bekommen, in dem jeweiligen Spiel nicht mehr eingesetzt und sind für das darauf folgende Spiel gesperrt! [...] In der kommenden Woche wird unser Hakler aufgrund seiner gelben Karte gestern nicht spielen dürfen!\"
http://www.totalrugby.de/content/view/1879/41/

das ist mir genug an information und im klaren widerspruch zu dem, was wochenende passiert ist. und zeigt sehr wohl deutlich, was nicht eingehalten wurde. diese ankündigung.

\"vielleicht wollte der neue Trainer mit der besten zur verfügungstehenden Mannschaft antreten?
vielleicht hat der o.g. Engpass in der 1. Reihe dazu geführt, das VF doch spielen musste?\"

scheiß drauf. hätte das mannschaftsschädliche verhalten jetzt im ausschluss des spielers vorab gelegen?
oder hat es im verlust an glaubwürdigkeit und dem zeitweisen platzverweis im letzten und diesem spiel und dem anschließenden entgültigen ausschluss gelegen?

\"vielleicht hat man den angeblichen Faustschlag [...] anders interpretiert?\"

ja, vielleicht. aber vergiss den schiedsrichter nicht, der wohl kein beleidigter hrkler war. und weiter? vielleicht werden die dieswöchigen platzverweise ja auch umgedeutet, zurecht relativiert. und überhaupt...
September 07, 2009

schdugga said:

1397
...
\"in diesem zusammenhang möchte ich bemerken, dass wegen einer tätlichkeit im ersten saisonspiel aufgrund eines brutalen faustschlags ins gesicht eine strafanzeige gegen einen bruder der familie VL, der für die ZWEITE MANNSCHAFT des brc spielte\"

Also lieber D.Bolt, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Und wenn es einen Faustschlag ins Gesicht eines HRK Spielers gab, dann bestätigt es nur einmal mehr was in Rugby Deutschland alle wissen.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum im deutschen Rugby solche Unsportlichkeiten geduldet werden (egal welchen Verein es betrifft) - Faustschläge und Tritte sollten konsequent mit Rot geahndet werden.
September 07, 2009

el trocho said:

750
Klarstellung
Eigendlich wollte ich mich zu dem Thema nicht äusern. Da jedoch hier vermehrt Lügen, Blödsinn und rufschädigende Bemerkungen meinem Verein gegenüber gemacht werden habe ich es mir anders überlegt.

1.Der BRC hat bzw. (hatte) bis zu diesem Zeitpunkt einen internen \"Kodex\" für Spieler die während eines Spiels andere Spieler mutwillig versuchen körperlich zu schädigen. Dieser \"Kodex\" besteht mitlerweile schon seit der letzen Rückrunde.

2.Die Äusserungen von GVL auf Total Rugby waren kein offzielles Statement des Vereins. Der \"Kodex\" sollte eigendlich nie offziell gemacht werden. Die Äusserungen des oben genannten Spielers waren nicht mit der Vereinsleitung abgesprochen und zeigten den Unmut des betreffenden Spielers für seine Sperre. Man wollte sich NIEMALS weder rühmen (fragt sich was daran ruhmreich ist, überhaupt so einen \"Kodex\" einführen zu müssen) noch wollte man irgendwas kundgeben. Das ist alles vereinsinterne Politik die auf keine Theaterbühne gehört.

3.Wer, wie für irgendwelche Taten intern zur Veranwortung gezogen wird entscheidet immer noch der Verein (und nicht irgendein verärgerter Total Rugby Leser). VF wurde nach dem ersten Spieltag nicht gesperrt, da es sich um eine Art \"Notwehr\" handelte und der Schiedsrichter die vorher eingegangene Situation nicht sah. (Sonst hätte es vermutlich nicht nur \"eine\" gelbe Karte gegeben). Was nach diesem Spieltag passiert vermag ich leider nicht zu sagen, da ich bei dem betreffenden Spiel gegen 78 nicht da war und mir daher (so wie die meisten anderen hier) kein Urteil erlauben darf. Zudem war die zweite gelbe Karte für V.Feidt für einen technsiches Foul und keine Tätigkeit.

4. Finde ich es eine echte Frechheit wie hier über einzelne Personen hergezogen wird von Leuten die wahrscheinlich nochnichtmal eines der betreffenden Spiele live miterlebt haben. Wir sind hier in einem Forum- bzw. in der Öffentlichkeit und jede/r sollte lieber nachdenken ob er sich wünschen würde solche \"Gruselgeschichten\" über sich zu lesen.

Ich wusste übrigens schon am Freitag als ich erfuhr das VF spielen wird, dass sich spätestens am Montag hier wieder Leute darüber \"das Maul zerreissen\" werden. Wir haben alle mit Rugby zu tun, weil wir den Sport lieben. Diese ewigen Bosheiten, Diskussionen etc. bringen uns doch nicht weiter!? Wir müssen alle mal aufstehen und was TUN, anstatt immer nur zu meckern und zu schauen welchen Verein man als nächstes angreifen könnte. Wollt ihr was für´s deutsche Rugby tun? Dann macht den Rechner aus, geht auf die nächsten drei Kinder auf der Strasse zu und bringt Sie in die nächste Rugby AG. Dann habt ihr was getan...

Krystian Trochowski
Berliner Rugby Club



September 07, 2009

haster said:

384
...
\"Da jedoch hier vermehrt Lügen, Blödsinn und rufschädigende Bemerkungen meinem Verein gegenüber gemacht werden habe ich es mir anders überlegt.\"

welche lüge? welcher blödsinn? welche rufschädigende bemerkung? bitte punkt für punkt abarbeiten.

\"VF wurde nach dem ersten Spieltag nicht gesperrt, da es sich um eine Art \"Notwehr\" handelte und der Schiedsrichter die vorher eingegangene Situation nicht sah.\"

ich muss ehrlich lachen. eine art notwehr also. worin bestand denn die unmittelbare not? eine vorherige(!) situation, wie du schreibst, erklärt keine notwehr, es erklärt eine revanchfoul, was es keine bisschen macht (außer vielleicht in euren augen). für eine notwehr müsste er aktuell mittel- oder unmittelbar attakiert sein (beispielhaft würde a von b gewürgt und a schlägt b, um sich so aus dem würgegriff zu befreien. wenn nun aber b a bereits losgelassen hat und auch nicht wieder zupacken möchte, a haut b dennoch eine auf die zwölf, ist es keine notwehr mehr. dann ist es ein eben besungenes revanchfoul). und dass es eine zweite gelbe karte gegeben hätte, wenn der schiedsrichter mehr gesehen hätte... was rechtfertigt oder erklärt das? nüscht. gut, der andere war auch ein schurke.

\"1.Der BRC hat bzw. (hatte) bis zu diesem Zeitpunkt einen internen \"Kodex\" für Spieler die während eines Spiels andere Spieler mutwillig versuchen körperlich zu schädigen. Dieser \"Kodex\" besteht mitlerweile schon seit der letzen Rückrunde.\"

und ist offensichtlich nichts wert. ok, man könnte ja nun phantasieren, es sei keine mutwilligkeit. es ist aus versheen passiert. beim in die luft schnappen war spieler xy gerade mit seinem gesicht im weg...
und wenn es immer wieder affekthandlungen sind... hätte ein derartig affektierter \"sportler\" auf einem platz auch nüscht verloren.

\"2.Die Äusserungen von GVL auf Total Rugby waren kein offzielles Statement des Vereins. Der \"Kodex\" sollte eigendlich nie offziell gemacht werden. Die Äusserungen des oben genannten Spielers waren nicht mit der Vereinsleitung abgesprochen und zeigten den Unmut des betreffenden Spielers für seine Sperre. Man wollte sich NIEMALS weder rühmen (fragt sich was daran ruhmreich ist, überhaupt so einen \"Kodex\" einführen zu müssen) noch wollte man irgendwas kundgeben. Das ist alles vereinsinterne Politik die auf keine Theaterbühne gehört.\"

also öffentlichkeitsarbeit auf der showbühne totalrugby? jedenfalls gab es vorab viel applaus für diese komödie. ruhm hätte man sich aber ganz gewiss nicht verdient, wenn man sich an das skript gehalten hätte.

\"4. Finde ich es eine echte Frechheit wie hier über einzelne Personen hergezogen wird von Leuten die wahrscheinlich nochnichtmal eines der betreffenden Spiele live miterlebt haben. Wir sind hier in einem Forum- bzw. in der Öffentlichkeit und jede/r sollte lieber nachdenken ob er sich wünschen würde solche \"Gruselgeschichten\" über sich zu lesen.\"

ich finde schläge auf dem sportplatz weit frecher. so unterschiedlich sind die sichtweisen. und wer zieht über wen her? hier wir diskutiert. kritikfähigkeit ist übrigens eine positive eigenschaft.

\"Diese ewigen Bosheiten, Diskussionen etc. bringen uns doch nicht weiter!?\"

hier irrst du gewaltig. frei nach forrest gump: böse ist der, der böses tut. schlagen ist eine bosheit, wie du es nennst. diskutieren dem entgegen ist keine bosheit. und das darüber schweigen würde tatsächlich niemanden weiterbringen. eine diskussion kann bei dem einen oder anderen im besten fall ein nachdenken bewirken. veränderung. jedenfalls sorgt es eher dafür, dass sich etwas ändert, als einfach immer und immer wieder eine rechtfertigung zu suchen und zu finden.
September 07, 2009

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 4. September 2009 )