Vor den Hamburg 7s: Der Leuchtturm soll wachsen
Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 26. Juni 2024

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Für Deutschlands Rugby-Frauen ist das Turnier ein seltener Auftritt daheim. Foto (c) Perlich

Die Hamburg 7s, bei denen die EM-Entscheidung im olympischen Siebener fallen wird, beginnen an diesem Freitag in der Sportanlage am Steinwiesenweg. Mit zwei deutschen Nationalteams, für die sportlich einiges auf dem Spiel steht, wird das Turnier nicht nur zur reinen Rugby-Party. Doch natürlich bedeuten drei Tage Siebener in Deutschland auch für die Rugby-Fans hierzulande die Chance auf ein großes Rugby-Fest. Die Organisatoren hoffen darauf, einen ovalen Leuchtturm zu etablieren. Dabei dürfte auch helfen, dass die Deutschland-Spiele im Free TV bei Sport 1 zu sehen sein werden.

Es ist angerichtet und selbst das berüchtigte Hamburger Wetter wird am Wochenende mitspielen. Drei Tage lang dreht sich in Hamburger Norden alles um das ovale Leder. Die Siebener-EM ist in der Stadt und für Deutschlands Rugby-Community bedeutet dies, dass ein weiteres Rugby-Fest vor der Tür steht. Im Vorjahr, bei der Premieren-Ausgabe der Hamburg 7s, wurden die damals bescheidenen Erwartungen übertroffen und nun soll die Erfolgsstory weitergehen.

Dieses Jahr hat man sich bei den Organisatoren vorgenommen, dem EM-Turnier im Sportpark Steinwiesen einen „würdigen Rahmen“ zu verleihen. Dabei hofft man insgeheim natürlich auf deutlich mehr: Das Turnier soll sich in der Hansestadt etablieren, zum Rugby-Leuchtturm hierzulande werden und schlussendlich auch irgendwann in das weitaus größere Millerntor-Stadion ziehen.

Breiteres Publikum für Rugby in der Hansestadt begeistern

Auch deshalb war der Sport-Senator der Hansestadt, Andy Grothe, bei der Auftakt-Pressekonferenz Anfang der Woche persönlich dabei, obwohl gerade weitere hochwertige Sport-Events anstehen. Dabei sprach der Senator (gleichzusetzen mit einem Landesminister in den Flächenländern) davon den Rugbysport einer „breiteren Öffentlichkeit zuzuführen“, auch wenn Rugby in der Stadt bereits „fest verankert“ sei.

Dass nun parallel die Fußball-EM stattfindet, ist für das Turnier natürlich nicht optimal, dennoch war das Medieninteresse am Turnier beträchtlich. Neben der Organisation, die mit der Erfahrung aus 2023 noch reibungsloser laufen sollte und den hoffentlich zahlreich erscheinenden Zuschauern wäre es ebenso wichtig, dass es in Hamburg am Sonntag sportliche Erfolge zu feiern gibt.

Es geht sportlich für beide Teams um viel

Für beide Nationalteams geht es um einiges. Die Frauen können sich erstmals für die World Rugby Challenger Series qualifizieren. Dann hätte das Team von Gareth Jackson, das beim ersten EM-Turnier in Kroatien mit dem Sieg über Großbritannien von sich Reden machte, den nächsten Schritt geschafft und könnte sich kommendes Jahr mit der Konkurrenz in der erweiterten Weltspitze messen.

Spätestens dann wäre die lange sportliche Flaute, sowie die beiden Abstiege in die europäische Zweitklassigkeit vergessen. Dazu ist das Turnier für die deutschen Damen eine seltene Chance, sich vor dem eigenen Publikum zu präsentieren. Gesine Adler erinnert sich nur zu gerne an die „unglaubliche Unterstützung“ im Vorjahr. Dass die Spiele zudem bei Sport 1 im Free TV zu sehen sein werden, ist für das Team zusätzliche Motivation.

Ein weiterer EM-Titel könnte helfen, das Turnier in Hamburg zu etablieren

Bei den Männern vom RD-Wolfpack sind die Ansprüche seit einer Weile deutlich höher und nach dem Europameister-Titel 2019 hat das Team nun die Chance das Kunststück auf heimischen Boden zu wiederholen. Das dürfte dem Wolfpack noch einmal mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Das Mindestziel Challenger-Series-Quali ist schon so gut wie in der Tasche und dank des dritten Platzes in Makarska ist die deutsche Gruppe auch machbar.

Die Konkurrenz in Hamburg dürfte aber erheblich sein. Immerhin ist das Turnier besonders für Frankreich und Irland die letzte Gelegenheit für einen echten Härtetest unter Wettkampf-Bedingungen, bevor es in weniger als vier Wochen beim olympischen Turnier zur Sache geht. Sollte das deutsche Team einen Erfolg einfahren, würde das weiter dazu beitragen, dass Deutschlands Rugby-Leuchtturm im Norden wächst.

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