TR-Review Rugby-Bundesliga: BRC schlägt 78, Offenbach ringt Löwen nieder
Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 16. April 2024

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Der BRC entschied das Nord-Topspiel gegen Hannover 78 für sich

Die reguläre Saison in der Rugby-Bundesliga geht in den Schlussspurt. In Berlin gab es das Nord-Spitzenspiel, in dem der BRC überraschend Hannover 78 schlagen konnte. Im Süden stolperten die Löwen überraschend in Offenbach, wodurch das Rennen um Rang zwei noch einmal spannend wurde. Im Abstiegskampf gelangen dem RK 03 Berlin und der RGH Big Points.

Nord/Ost

Berliner RC 43-30 Hannover 78
Das Spitzenspiel im Norden lieferte großartiges Rugby und am eine dicke Überraschung. Denn nur eine Woche nach der überraschenden Pleite in Leipzig gelang es dem BRC, Spitzenreiter Hannover 78 auf dem heimischen Rasen in der Berliner Jungfernheide ein Bein zu stellen. Bei perfekten Bedingungen sollte es wirklich keiner bereuen, zum Topspiel gekommen zu sein.


Die Gastgeber machten mit druckvollen Läufen von Minute eins an klar, dass sie sich an diesem sonnigen Nachmittag viel vorgenommen hatten. Bereits nach nur fünf Minuten war es dann Berlins kurze Ecke Anatolij Sidak, die für die ersten Punkte per Versuch sorgte. Als Flanker Jonathan Maaser dann mit einem starken Lauf wenige Minuten später nachlegen konnte und der BRC mit 12-0 führte, war der Traumstart perfekt.

Doch Hannover 78 wäre nicht Hannover 78, wenn man nicht auch unter Druck Lösungen finden würde. So brachte Außen Alex Brosowski die Gäste innerhalb von nur drei Minuten mit einem Versuch, der anschließenden Erhöhung und einem Straftritt zum 10-12 zurück ins Spiel. Da war gerade Mal ein Viertel der atemberaubend schnellen Partie gespielt.

Auch die nächsten 20 Minuten sollten sehr ereignisreich werden. Zunächst gelang dem starken BRC-Sturm der nächste Wirkungstreffer, als sich erneut Jonathan Maaser den Weg über die Linie bahnte. Nach einem weiteren Brosowksi-Straftritt war es BRC-Innen Erich Milne, der bereits den vierten BRC-Versuch in Minute 35 legte.

Doch mit dem Versuch gab es für die Gäste noch eine doppelte Bestrafung: Denn das Schiri-Gespann hatte im Getümmel einen Tritt gegen einen gegnerischen Kopf von Hannovers Zweite-Reihe-Stürmer Borsutzky ausgemacht. Die einzig logische Konsequenz war der Platzverweis, was für die Gäste über 40 Minuten Unterzahl bedeuten sollte.

Mit dem Pausenpfiff verkürzte Alex Brosowski erneut vom Tee auf 13-26 aus Gästesicht, doch allen Beteiligten war klar, dass dies nun ein schwieriger und vor allem kraftraubender Nachmittag werden würde. Doch die Gäste bewiesen Moral und lieferten einen beeindruckenden Kampf. Direkt zum Auftakt von Durchgang zwei verkürzte Hannover zunächst per Straftritt und durch einen Versuch von Achter Jade Barlow zum 23-26, womit wieder Spannung aufkam.

Doch Berlin hatte die passende Antwort parat und es war Man of the Match Jonathan Maaser, der in Durchgang zwei gleich noch einen zweiten Doppelpack hinterherlegte - erneut in direkter Folge. Beim Stand von 38-23 mit 20 Minuten auf der Uhr punktete Hannover aber erneut durch Versuch Nummer drei, erzielt von Alex Brosowski.

Den stark kämpfenden Hannoveranern ging langsam die Luft aus, zumal die letzten zehn Minuten nach Gelb für Brosowski für ein gefährliches Tackle in doppelter Unterzahl spielen mussten. BRC-Innen Milne fand dann kurz vor Schluss die Lücke und erhöhte zum Endstand von 43-30 zum Abschluss eines atemberaubenden Spiels in Berlin.

BRC-Coach Jason McConnel Leech gab anschließend gegenüber TR zu Protokoll: „Die Niederlage in Leipzig hat uns geschmerzt, uns aber auch gezwungen in den Spiegel zu schauen. Das hat sich in unserer Leistung gezeigt, sowohl im Angriff, als auch in der Verteidigung!“ Der Australier hatte auch ein Lob für die Hannoveraner übrig, die selbst in doppelter Unterzahl ein starker Widersacher gewesen seien. 78-Coach Christian Doering betonte derweil, mass man „zu viele Fehler in der Defensive“ gemacht habe und der Sieg des BRC deshalb verdient sei - doch auch Doering hob die Moral seines Teams hervor.

Für den Kampf um die Playoffs bedeutet dieses Ergebnis drei Spieltage vor Schluss noch mehr Spannung. Hannover 78 und Germania List stehen nun punktgleich an der Spitze, nur getrennt durch die Punktedifferenz, während der BRC einen Zähler dahinter lauert. Übernächste Woche haben alle drei Top-Teams vermeintlich machbare Aufgaben gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte, doch an Spieltag 14 könnte es zwischen dem BRC und Germania zur direkten Entscheidung kommen, während 78 das vermeintlich leichteste Restprogramm hat.

SC Germania List 31-18 TSV Victoria Linden
Dass dieses kleine Hannover-Derby keine leichte Aufgabe werden würde, muss den Germanen schon relativ früh klar geworden sein. Denn nach nur neun Minuten kombinierten die Zebras erstmals stark und gingen durch einen Versuch von Joschua Brinkmeier in Führung. Die verfehlte Erhöhung machte der südafrikanische Kreativspieler Bernick Bezuidenhout wenig später mit einem Straftritt gut.

Den Gastgebern fehlte lange die nötige Durchschlagskraft, doch als sich Victorias Flanker Laurin Sander kurz vor der Pause einen gelben Karton abholte, schlug die SCG gleich doppelt zu. Außen Ben Caiseter und Tino Dietz mit dem Pausenpfiff sorgten per Doppelschlag für die 12-10 Führung, mit der es in die Halbzeit ging.

Direkt zum Auftakt in den zweiten Durchgang dann der nächste SCG-Versuch, erneut von Tino Dietz, womit die Zebras in Unterzahl gleich drei Versuche kassiert hatten. Doch so ganz hatten sich die Gäste nicht aufgegeben, denn wenig später stellte Bezuidenhout per Versuch erneut den alten Abstand her.

In der Schlussphase wurde es dann unübersichtlich. Mit rund 20 Minuten vor Schluss mussten Germanias Ben Caister mit Rot und Victorias Brinkmeier mit Gelb vom Feld. Mit mehr Platz auf dem Rasen punktete zunächst Germania durch den hochgewachsenen Stürmer Leon Friedrichs und dann Germania durch Prop Domogalla.

Mit nur sechs Zählern Rückstand hatte die Victoria noch mal Hoffnung gewittert, doch fünf Minuten vor dem Ende machte Tino Dietz seinen Hattrick perfekt und alle Eventualitäten hatten sich erledigt. Germania verteidigt damit Platz zwei, während die Situation für Victoria Linden am Tabellenende schwieriger geworden ist.

Hamburger RC 20-26 RK 03 Berlin
Dem RK 03 Berlin ist beim Gastspiel in der Hansestadt ein wichtiger Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt gelungen. Die Berliner gewannen in Hamburg überraschend mit Offensiv-Bonus, während die direkte Konkurrenz unterlag. Für den HRC blieb die Niederlage ohne größere Folgen, da der Abstand nach oben und unten im Tabellen-Mittelfeld groß ist.

Dabei erwischten die Hanseaten bei perfekten Bedingungen bei um die 20 Grad den besseren Start und spielten sich nach einem Fehler direkt in der Berliner 22 fest. Nach einem schnellen Richtungswechsel auf die kurze Seite war es Alex Galushkin, der an der Eckfahne vollstrecken konnte. Mit der schwierigen Erhöhung lag der HRC mit 7-0 vorne, doch die Berliner fanden in der Folge zunehmend ins Spiel.

Nachdem die ersten beiden Ausflüge bis auf Zentimeter an die HRC-Mallinie heran noch an der knüppelharten Defensive der Gastgeber scheiterten, war es Mitte der ersten Hälfte RK-Routinier Robin Knüpfer, der nach zahlreichen Sturmphasen von Neuner Schilling mustergültig zum Versuch freigespielt wurde.

Doch die Erhöhung geriet zu kurz und so konnte der HRC mit mehr Druck gegen Ende der ersten Hälfte und direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs zwei Mal per Strafritt auf 13-5 erhöhen. In diesem kräfteraubenden Spiel waren es aber die Gäste, die wichtige Verstärkungen von der Bank bringen konnten, besonders für den Kampf im Sturm.

In den 20 folgenden Minuten drehten die Gäste aus der Hauptstadt die hanseatische Dominanz bei den Standards um und verschafften sich mit starken Läufen ihrer Stürmer immer wieder Feldvorteile. Erst war es Ersatz-Prop Max Behrendt, der mit viel Dampf den Ball über die Linie brachte. Dann nutzte Neuner Tom Schilling eine sich ergebende Lücke und legte zur erstmaligen RK-Führung in diesem Spiel beim Stand von 19-13 ab.

Dann war es Ersatz-Zweite-Reihe-Stürmer Denis Frank, der in der 22 mustergültig bedient wurde und sich mit nur noch einem HRC-Verteidiger vor sich über die wuchtete. Der vierte Versuch war gleichbedeutend mit dem Bonuspunkt für die Schwarzgelben Gäste. Doch noch war noch eine knappe Viertelstunde zu spielen.

Diese sollte hektisch werden, nachdem sich zunächst RK-Prop Müller Rettstatt Gelb für ein zu hohes Tackle einfing. Doch die Berliner Defensive hielt dem Hamburger Ansturm stand, bis der Unparteiische die letzte Aktion ausrief. Das Team von Coach Tomy Cappurro bewies dann aber noch einmal Moral und arbeitete sich erneut in die Nähe der Berliner Linie.

Dort verhinderte der RK per absichtlichem Vorball einen Versuch, was folgerichtig einen Strafversuch der Hamburger zur Folge hatte. An sich hätte die Partie nun fast schon versöhnlich enden können, da Berlin wichtige Punkte mitgenommen hatte und der HRC zumindest noch den Defensiv-Bonus erhielt - doch bei den Sturmreihen beider Teams kochten mit dem Abpfiff die Emotionen über, was nach einem unübersichtlichen Gerangel zu zwei roten Karten führte - je eine für beide Teams.

Trotz der unschönen Szenen am Ende war die Freude beim RK natürlich grenzenlos, nachdem man in der Hinrunde noch in allerletzten Sekunde gegen Hamburg verloren hatte. Spielertrainer Falk Duwe betonte im Nachgang: „Wir sind froh, dass sich das Team für die gute Arbeit der letzten Wochen belohnen konnte - natürlich wissen wir, wie wichtig dieser Sieg am Ende sein kann!“ Man werde in den kommenden Wochen daran arbeiten, dass dies nicht die letzten Punkte der Saison seien. HRC-Coach Cappurro wiederum sprach von einer „enttäuschenden Niederlage“, aus der er es Lektionen zu lernen gebe.

FC St. Pauli 26-43 RC Leipzig
Im zweiten Spiel an der Hamburger Saarlandstraße empfing der FC St. Pauli die Leipziger. Bei schnellen Bedingungen zeigten sich die Gäste in der ersten Hälfte spielerisch überlegen und konnten in Durchgang eins bereits früh alles klar machen. Nach der Pause zeigte sich Leipzig aber zu undiszipliniert und spielte nach einem gelben Karton für Neuner Kriel zwischenzeitlich in Unterzahl.

St. Pauli wiederum lieferte bei kräfteraubenden Bedingungen einen großen Kampf und belohnte sich selbst nach dem Pausenpfiff mit dem Offensiv-Bonus, der im Tabellenkeller noch wertvoll sein könnte. Das Ziel, ein vermeintliches Endspiel um den Klassenerhalt gegen Victoria Linden zu vermeiden, haben die Hamburger damit aber vorerst verpasst. Die beiden kommenden Spiele gegen Germania und im Derby gegen den HRC bieten die Chance dazu. Leipzig wiederum kann sich langsam auf ein Viertelfinale gegen Frankfurt 1880 einstellen, da nach unten und oben in der Tabelle rund zehn Punkte Abstand relative Sicherheit bieten.

Süd/West

Offenbacher SCR 14-7 TSV Handschuhsheim
Die wohl größte Überraschung dieses Spieltags gelang den Offenbachern, die völlig überraschend die Löwen schlugen und damit auf Playoff-Platz-Vier vorrückten. In einem von hartem Kampf und krachenden Tackles geprägten Spiel fielen alle Zähler bereits in den ersten dreißig Minuten. Offenbachs Innen Tobi Apelt, der gerade erst sein Comeback nach langer Hüftblessur gefeiert hatte, brach nach nur 45 gespielten Sekunden zum ersten Versuch für Offenbach durch.

Die Löwen hatten nur fünf Minuten später die passende Antwort parat, erzielten den Ausgleich und angesichts der Ausgangslage hätte man erwarten können, dass Handschuhsheim nun die Zügel an sich reißt. Doch die sieben Zähler sollten an diesem sonnigen Nachmittag die einzigen bleiben. Denn zu selten produzierten die Löwen das nötige Momentum, um ihr Spiel durchzuziehen.

 

Offenbach gelang dann nach einer halben Stunde ein schön herausgespielter Versuch durch Außen Sam Phiri, der den Gastgebern die erneute Führung bescherte. In den letzten Minuten bis zur Pause passierte dann aber nichts und auch in Durchgang zwei hielten beide Defensiv-Reihen stand. Die Handschuhsheimer hatten weder mit ihren Sturmläufen, noch mit ihren taktischen Kicks Erfolg. Selbst als Offenbach in der Schlussphase nach einer Gelben für Christian Holmes in Unterzahl spielte, gelang der entscheidende Durchbruch nicht.

Offenbach-Trainer Robert Haase sprach im Nachgang von einem „taktisch sehr anspruchsvollen Spiel“ und bemängelte lediglich die Chancenauswertung seiner Mannschaft. Doch gegen den TSV zu gewinnen sei aus Offenbacher Sicht eine „grandiose Leistung“, die man sich über weite Phasen als dominantes Team erarbeitet habe.

RK Heusenstamm 7-113 SC Frankfurt 1880
Während der TSV Handschuhsheim nur sechs Kilometer entfernt im Parallelspiel am Eichwaldweg in Offenbach stolperte, ließ Titelverteidiger Frankfurt 1880 im Rhein-Main-Derby nicht den Hauch von Zweifel über den Sieger dieses Spiels aufkommen. Bereits nach nur einer Minute eröffnete Frankfurts Fraser Hastie mit einem starken Lauf durch gleich mehrere Tackler das Punktekonto der Gäste.

Die mit nur 17 Mann zum Heimspiel angetretenen Füchse hielten tapfer dagegen, kassierten aber noch in Durchgang eins weitere 40 Zähler vom Meister. Dabei konnte auch Leo Wolf, der ungewohnterweise mit der Zehn auf dem Rücken auflief, auf der unbekannten Position für Punkte sorgen. Durchgang zwei sollte bei fast schon sommerlichen Bedingungen noch schwieriger für die Heusenstammer werden.

Zwar erzielte Vincent Weißt den erhöhten Ehrenversuch für die Füchse, jedoch schraubte Frankfurt sein Punktekonto gnadenlos Minute um Minute hoch, so dass am Ende 113 Zähler für die 80er raussprangen. Selbst nach einer gelben Karte und mit einer Verletzung nach allen erfolgten Wechseln konnte Frankfurt in doppelter Unterzahl noch zwei Versuche durch Dixon und Niedernberger nachlegen.

Somit ist den Frankfurtern Rang eins nach der regulären Saison kaum noch zu nehmen, womit der Titelverteidiger im Viertelfinale wohl den RC Leipzig empfängt. Der TSV müsste das direkte Duell in zwei Wochen gewinnen und auf einen 1880-Ausrutscher gegen Offenbach oder Köln hoffen, um noch auf Rang eins vorzurücken. Heusenstamm braucht derweil unbedingt einen Sieg, um die vier Zähler Rückstand auf Köln gut zu machen und noch Chancen zu haben, den Klassenerhalt zu schaffen.

RG Heidelberg 22-15 RSV Köln
Die RGH hat sich mit ihrem Heimsieg gegen den RSV der letzten Abstiegssorgen entledigt. Dabei konnten die Orange Hearts auch wieder mal auf die Dienste ihrer Siebener-Stars wie Bastian van der Bosch und Carlos Soteras Merz, sowie den Teilzeit-Rugby-Pensionär Fabian Heimpel zurückgreifen.

Das Gastspiel der Kölner, die selbst noch Punkte gegen den Abstieg benötigen, begann mit zwei dicken Rückschlägen. Zunächst verletzte sich Achter Linus Gillessen in einer unglücklichen Aktion - ein tacklender RGH Spieler klemmte sich in der ersten Minute an einen Kölner und wurde mit viel Schwung in Gillessens Beine geschliffen, was beim Kölner eine Knieverletzung verursachte.

Danach hatte Köln zunächst mit Druck mehr vom Spiel, vergab aber die ersten Punkte vom Tee direkt vor den Stangen aus nur 15 Metern. Besser machte es die RGH: Nach einem Gedränge-Straftritt kratzte Felix Meffert schnell an und bediente seinen Zwilling Luca zum ersten Versuch unter den Stangen bediente.

Doch Köln hatte wenig später die Antwort parat. Nach einem Straftritt hatten die Kölner eine Gasse in der 22 - der RSV täuschte das Paket an, der Ball wanderte aber auf Prop Nico Donnadio, der mit viel Dampf um die Ecke kam und von den Gastgebern nicht mehr zu stoppen war. Mit der Erhöhung war der Spielstand nun 7-7.

Wenig später dann fast der Doppelschlag nach demselben Muster. Köln wieder mit dem angetäuschtem Paket, der Sturmverlauf endete aber Zentimeter vor der Linie. Nach einer minutenlangen Belagerung der RGH-Linie war es dann Innen Dege, der mit dem Vorteil im Rücken außen zum Versuch freigespielt wurde.

Mit dem Pausenpfiff hätte der RSV dann fast noch auf 15-7 erhöht, doch erneut ging ein Straftritt aus mittiger Position daneben. Aus Kölner Sicht hätte man hier bereits höher führen müssen. Nach der Pause brachten die Gastgeber dann Veteran Fabian Heimpel, der mehr Ruhe und Struktur in das Gastgeber-Spiel bringen sollte.

Das gelang und wieder nach einem schnell angekratzten Straftritt war es Zweite-Reihe-Stürmer, der sich über die Linie wuchtete. Damit war der Ausgleich gelungen. Dann arbeitete sich der RSV Köln aber noch einmal tief in die 22 und hatte mehrere Fünf-Meter-Gedränge nacheinander, mit denen man auch nach vorne ging und sich jeweils einen Vorteil verschaffte. Doch die Kölner konnten daraus aber. kein Kapital schlagen und verloren das Leder.

Stattdessen besorgten Basti van der Bosch mit einem Offload auf Carlos Soteras Merz am anderen Ende die Führung für Orange. Wenig später wurde daraus ein Doppelschlag und eine 22-12 Führung, trotz starker Kölner Bemühungen. Nachdem die Domstädter gleich mehrere Chancen auf den Anschluss aus teils einfachen Positionen verpasst hatten.

Doch auch in der Schlussphase kam Köln noch einmal. Zwei Mal ließ sich Ali Sürer dazu hinreissen, den Ball mit einer Hand herauszufangen, was jeweils in einem Vorwurf resultierte. Erst der zweite wurde geahndet und mit Gelb bestraft. Der fällige Straftritt wurde zum 15-22 aus Kölner Sicht verwertet. Mit der letzten Aktion spielte sich der RSV dann noch einmal in die 22, kassierte dort dann aber den Turnover und damit schließlich die Niederlage - trotz einer sehr couragierten Leistung.

München RFC 17-66 SC Neuenheim
Neuenheim lässt in München rein gar nichts anbrennen und rückt dem TSV Handschuhsheim, der noch gegen Frankfurt und im Derby gegen Königsblau antreten muss, ein wenig näher auf die Pelle. Schon in Durchgang eins machten die Gäste aus der Neckarstadt beim Gastspiel in München alles klar und holten durch einen Doppelpack von Dritte-Reihe-Stürmer Nicolas Rinklin, sowie Versuchen der Nationalspieler Lammers, Klewinghaus und Bachofer den Bonuspunkt klar, während bei München lediglich drei Zähler von Ex-Wolfpack-Ass Niklas Hohl zu buche standen.

Den zweiten Durchgang starteten die Münchner durch den Ehrenversuch durch Neuner Cabrera, doch Neuenheim war weiterhin in allen Belangen überlegen und dazu effizient im Abschluss. Routinier Oli Paine holte sich nach dem Pausenpfiff einen Doppelpack, während Adler-Prop Bachofer seine Ausbeute ebenso verdoppelte. Auch Robert Lehmann, der erst vor zwei Wochen nach langer verletzungsbedingter Pause zurückgekommen war, trug sich per Versuch in den Spielberichtsbogen. Mit dem Schlusspfiff erzielte Münchens Achter Oli Stein den letzten Versuch, was aber nicht genug für einen Bonus war.

München verliert damit Rang vier an Offenbach, empfängt die Offenbacher aber noch und hat gegen die RGH und Köln weitere realistische Chancen auf Punkte, um auf Playoff-Platz vier zu springen. Neuenheim spielt derweil in Köln, bevor es in drei Wochen ins große Derby gegen die Löwen geht.

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