TR-Vorschau Rugby-Bundesliga: Hannover-Derby & SCN gegen 1880 zum Start ins BuLi-Jahr 2024
Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 22. März 2024

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Zum Start in die Rückrunde gibt es das Endspiel-Rematch 1880 vs SCN. Foto (c) Seufert-Chang

Die lange Winterpause ist endlich Geschichte. Ab Samstag sind wieder alle Bundesligisten im Einsatz und es wird auf Deutschlands Rugby-Plätzen wieder um Playoffs, Meisterschaft und gegen den Abstieg gekämpft. Gleich zu Beginn treffen mit dem amtierenden Meister SC Frankfurt 1880 und dem SC Neuenheim zwei der derzeit besten deutschen Teams aufeinander. Im Norden kommt es gleich zum Auftakt zum Duell Erster gegen Zweiter und zwar im traditionellen Hannover-Derby.

Nord/Ost

SC Germania List - Hannover 78

Samstag 23. März, 14 Uhr

Direkt zum Auftakt gibt es im Norden das Hannover-Derby - Gastgeber an der Schneckenburgstraße in der Hannoveraner List ist die SCG. Die Rivalität zwischen der Germania und den 78ern ist sowieso schon groß genug, nun ist dieses Duell dazu noch das absolute Topspiel der Bundesliga, bei dem der Gewinner Tabellenführer in der Nordstaffel sein wird.

Bei den Germanen erinnert man sich nur allzu gut an das Hinspiel, als man auf dem Platz des Erzrivalen einen 42-24 Kantersieg einfahren konnte. Nun sieht man sich nach einer intensiven Vorbereitung mit einigen Testspielen gut vorbereitet. Man habe alles unternommen „um nicht ganz kalt in die Rückrunde zu starten“, wie Sturmtrainer und Ex-Kapitän Stefan Mau erläutert, der einen „harten Kampf“ erwartet.

Vor knapp einem Jahr hatte man auf heimischen Platz noch selbst eine Klatsche gegen 78 kassiert und weiß nur zu gut, welche spielerische Qualität die Gäste mitbringen. Doch dazu will man es nicht kommen lassen, so Mau: „Wir können uns noch an die Heimpleite vor einem Jahr erinnern und werden am Wochenende alles daran setzen, Mal seine Serie in Sachen Siege gegen 78 zu starten!“

Auch den 78ern, derzeit mit zwei Zählern Vorsprung auf Germania Nord-Tabellenführer, fehlt es keineswegs an Motivation. Der Vorjahres-Halbfinalist will auch diese Saison die Nordstaffel als Sieger beenden und sich mit den Top-Teams im Süden messen. Dafür muss man aber vor den Germanen und dem Berliner RC bleiben und deshalb ackert man bei 78 bereits seit Jahresbeginn.

Die 78er bereiteten sich unter anderem mit einem Spiel gegen Meister 1880 auf die Rückrunde vor

78-Coach Christian Doehring erklärt gegenüber TR, dass man die lange Vorbereitungsphase genutzt habe, um den Kader weiter zu verbreitern. Unter anderem haben die Männer vom Maschsee ein Trainingscamp mit Meister 1880 absolviert, das auch ein Testspiel beinhaltete. Man fühlt sich in jedem Fall bereit und so betont Coach Doehring: „Es ist gut, dass wir mit dem Topspiel gegen Germania List starten.

TotalRugby-Prognose: Bei bestem Derbywetter, leichtem Nieselregen und mit dem nächsten Kapitel einer ewigen Rivalität starten die beiden Hannoveraner Topklubs in das neue Bundesliga-Jahr. Die letzten beiden Duelle dieser beiden Klubs endeten jeweils mit hohen Siegen - einmal für die Germania, einmal für 78. Beide Teams sind spielstark und können auch mit ihrem Sturm die eine oder andere Lücke reißen. Doch der Spielansatz ist jeweils den Ball schnell durch die Hände wandern zu lassen, auch bei suboptimalen Bedingungen. Germania kann den 78ern mit seinen schnellen Außen durchaus gefährlich werden, doch wir sehen die Gäste von Hannover 78 in diesem Derby knapp mit +4 Zählern vorne.

 

FC St. Pauli - Berliner RC

Samstag 23. März, 13 Uhr

Nur eine Woche nach dem dramatischen Nachhol-Derby, das für die Braun-Weißen mit nur drei Zählern verloren ging, haben die Rugger vom FC St. Pauli das nächste Heimspiel. Die Aufgabe wird für die Hanseaten dabei keineswegs einfacher, denn mit dem BRC kommt ein Team mit Playoff-Ambitionen in die Hansestadt. Dabei stehen die Hanseaten natürlich unter Druck, denn die beiden Klubs unter den Braun-Weißen in der Tabelle spielen im direkten Duell parallel - weswegen mindestens einer Punkte sammeln wird.

Im Hinspiel hatte man in Berlin zumindest einen Bonus für vier Versuche geholt und hofft nun wieder auf Punkte. Pauli-Vize Tom Lübbers sieht St. Pauli körperlich mit allen Teams in der Liga auf Augenhöhe, man zeige aber „spielerisch und taktisch“ zu viele Schwankungen. Deshalb seien ein oder zwei Bonuspunkte ein realistisches Ziel, an einem guten Tag sei vielleicht auch noch mehr drin.

Auch die Gäste aus der Hauptstadt sehen sich im Zugzwang, denn derzeit rangiert man knapp hinter den beiden Hannoveraner Teams in Lauerstellung auf Rang drei. Dabei ärgert Coach Jason McConnel-Leech, dass man unnötig gegen genau diese Klubs verloren habe. In der Vorbereitung hat man hart am eigenen Spiel gearbeitet und zuletzt auch beim TSV Handschuhsheim getestet. Dazu konnten die Berliner mit Adriano Nicita den einstigen Sturmtrainer des SC Neuenheim verpflichten, der mit Königsblau bis ins Finale vorgedrungen war.

Coach McConnel-Leech hofft dass man nach den Matches gegen Handschuhsheim sowie gegen den polnischen Topklub Siedlice besser mit hochklassigen Gegnern umgehen wird. Von St. Pauli erwartet der Australier ein sehr hartes Spiel, betont aber zugleich: „Es wird ein physisches Spiel werden und wir sind bereit, den Kampf anzunehmen - Pauli wird nach der knappen Niederlage hungrig auf einen Sieg sein, muss aber darauf noch eine Woche länger warten!“

TotalRugby-Prognose: Die Favoritenrolle ist bei diesem Duell klar verteilt. Der Berliner RC reist als klar favorisiert in die Hansestadt und will den Kampf um die Playoffs mit einem deutlichen Sieg starten. In der Hinrunde ging die Paarung mit 52-24 an den BRC, was aber auch zeigt, dass St. Pauli spielerisch durchaus in der Lage ist, die BRC-Defensive zu beschäftigen. Zumal bei nasskalten Bedingungen auf heimischem Platz. Am Ende hat der BRC aber mit seinem schnellen Phasenspiel und seinem starken Sturm zu viel Offensiv-Power und wird mit +16 gewinnen.

 

TSV Victoria Linden - RK 03 Berlin

Samstag 23. März, 14 Uhr

Der Tabellenletzte empfängt den Vorletzten. Das Duell an der Hannoveraner Fösse könnte im Abstiegskampf richtungsweisend werden. Die Zebras sind nach ihrem Punktabzug fünf Zähler hinter dem RK, den sie in der Hinrunde auf dramatische Art und Weise in allerletzter Minute mit einem einzigen Zähler in Berlin schlagen konnten.

Beide Teams testeten zuletzt gegen den Berliner SV und Victoria-Trainer Jens Himmer betonte anschließend, dass er bereits „viel Positives“ von seinen Zebras gesehen habe. Seitdem haben die Hannoveraner weiter auf dieses Duell hingearbeitet und „an einigen Schräubchen gedreht“, um Punkte für den Klassenerhalt holen zu können.

Die Zebras sind auch deshalb unter Druck, da sie an diesem Samstag und nach Ostern ihre letzten beiden Heimspiele haben. Danach geht es für die Zebras nach Leipzig, zu den beiden Lokalrivalen Germania und 78, sowie zum Abschluss zum FC St. Pauli. Auch aufgrund dieses happigen Schlussprogramms will man jetzt unbedingt punkten.

Die Berliner wiederum sehen sich nach Testspielsiegen gegen St. Pauli und den Berliner SV bereit für die Rückrunde. Spielertrainer Falk Duwe betont, dass man in den letzten Monaten „als Team enger zusammengewachsen“ sei. Der einstige Nationalspieler erwartet ein „enges und hartes Spiel“ gegen Victoria, gibt sich aber selbstbewusst: „Klar ist, wir fahren nach Hannover, um mit einem Sieg zurückzukehren!“

TotalRugby-Prognose: In diesem Spiel einen Favoriten auszumachen, ist nicht einfach. In der Hinrunde trennte beide Teams nach 80 Minuten nur ein einziger Zähler. Es dürfte in jedem Fall ein kampfbetontes Spiel auf Augenhöhe werden, bei dem Kleinigkeiten entscheiden. Anfang der Hinrunde musste der RK gleich drei dramatische und unfassbar knappe Pleiten einstecken, auch weil man in den wichtigen Situationen keinen kühlen Kopf bewahrt hatte. Das hatte sich aber mit dem nicht weniger dramatischen Sieg gegen Leipzig im November geändert. Nach einer guten Vorbereitung sehen wir den RK deshalb ganz knapp mit +2 Punkten vorne.

Hamburger RC - RC Leipzig

Sonntag 24. März, 13 Uhr

Auch das zweite Bundesliga-Spiel an diesem Wochenende an der Hamburger Saarlandstraße ist eines zweier direkter Tabellennachbarn. Leipzig rangiert auf Rang vier, doch der HRC ist direkt dahinter und dank des Derbysieges in der Vorwoche in Schlagdistanz - im Falle eines Auswärtssieges könnte der HRC in der Tabelle an den Sachsen vorbeiziehen und auf den letzten Playoff-Platz rücken, was erklärtermaßen das Ziel der Hanseaten ist.

In der Hinrunde ging dieses Duell knapp an die Leipziger, die nun auch in Hamburg nur zu gern punkten wollen. Doch beim HRC will man nach dem emotionalen Sieg gegen den Lokalrivalen unbedingt nachlegen. Pressesprecher Toni Höllmann, der selbst im HRC-Sturm aufläuft, betont: „Wir sind uns dessen bewusst, wie wichtig dieses Spiel für unsere Playoff-Ambitionen ist.“ Man werde versuchen spielerisch den nächsten Schritt zu machen und seit dem Derbysieg sei der Fokus direkt auf diese Bundesliga-Partie übergegangen.

Die Leipziger wiederum wollen in Hamburg gut in die wichtigen Wochen im Frühjahr starten. „Unsere Ambitionen sind noch immer dieselben“, so der neue Team-Manager Jack Birks. Man wolle die Playoffs erreichen und erwartet mit dem HRC einen „harten Gegner“, der daheim noch einmal ein paar Prozente drauflegen könne.

Gleichzeitig sind die Sachsen von ihrem spielerischen Potenzial überzeugt und sehen sich dabei im Vorteil. Birks hebt da besonders Innen Daniel Guerrero und Achter Jan Rülander hervor - letzterer war erst vorigen Sommer aus der zweiten Liga nach Leipzig gewechselt und hat sich als Verstärkung für den RCL-Sturm erwiesen. Schluss Pule Sibiya, der seit 2019 die Rugbystiefel für Leipzig schnürt, erhielt unter der Woche seine erste Nominierung für ein Wolfpack-Trainingscamp.

 

TotalRugby-Prognose: Das dritte Bundesliga-Spiel innerhalb von nur acht Tagen dürfte auf der Hamburger Rugby-Anlage schwierige Platzverhältnisse bedeuten. Das dürfte die spielerischen Vorteile der Leipziger teils egalisieren. Dazu dürften die Hamburger nach ihrem Derbysieg und dem knappen Hinspielergebnis äußerst motiviert in diese Paarung gehen und sich über den Sturm Vorteile erarbeiten - denn nur wenn es den Hamburgern gelingt das Spiel physisch und sturmbetont zu halten, haben sie Vorteile. Wir sehen den HRC in einem äußerst hart umkämpften und am Ende dramatischen Duell hauchdünn mit +2 Zählern vorne.

 

Süd/West

SC Neuenheim - SC Frankfurt 1880

Samstag 23. März, 14 Uhr

Direkt zum Auftakt in das Bundesliga-Jahr treffen die beiden Finalisten des Vorjahres aufeinander. Vizemeister Neuenheim empfängt den Titelverteidiger Frankfurt 1880 am heimischen Museumsplatz. Für Königsblau ist dieses Duell die beste Chance, den Abstand auf das Spitzenduo Frankfurt und Handschuhsheim zu verkürzen, nachdem man im Herbst gleich drei Niederlagen in acht Spielen kassierte. Gleichzeitig muss man auf Ausrutscher der Löwen hoffen und das Derby gewinnen, um doch noch ein schwieriges Auswärts-Viertelfinale zu vermeiden.

Doch in diesem Duell sieht man sich selbst als Außenseiter, wie Team-Manager Axel Moser unterstreicht: „Frankfurt ist natürlich klarer Favorit-.“ Die Frankfurter seien derzeit „ähnlich dominant wie der HRK zu Wild-Zeiten“, wie Moser weiter erläutert. Dazu habe man selbst mit einigen Blessuren im Sturm zu kämpfen, die aufgrund der mangelnden Tiefe im Kader zum Problem werden - dieses Thema werde man spätestens im Sommer angehen.

Spielerisch sieht Moser den SC Neuenheim „vor einer richtigen Aufgabe“. Mit zahlreichen Nationalspielern im Adler-Einsatz war die Vorbereitung nicht optimal. Aber dieses Problem kennen auch die Frankfurter nur zu gut, wie deren Trainer Byron Schmidt gegenüber TR erklärt. Mit bis zu zehn Frankfurter Spielern, die mit den Adlern trainiert haben, sei die Vorbereitung zerstückelt gewesen. Dazu müsse man die Belastung der Spieler in den kommenden Wochen steuern. „Es wird definitiv einiges an Rotation nötig sein“, so Schmidt weiter.

Seine Mannschaft sei definitiv bereit für die kommenden Aufgaben und die Vorfreude dementsprechend groß: „Die Sonne zeigt sich mehr, die Vögel zwitschern, es ist Zeit für Rugby - nach fast zehn Wochen der Vorbereitung war das auch überfällig, unsere Jungs haben hart gearbeitet!“ Neben der Verteidigung des ersten Platzes geht es dem südafrikanischen Trainer in den kommenden Wochen auch darum, mehr eigene Talente aus dem 1880-Nachwuchs in die erste Mannschaft zu integrieren. Dies in Zusammenhang mit der Rotation der Nationalspieler zu schaffen, erfordere „strategisches Vorgehen“. Den SC Neuenheim direkt zum Rückrundenauftakt als Gegner zu haben, sei die bestmögliche Standortbestimmung, so Schmidt zum Abschluss.

TotalRugby-Prognose: Beide Teams haben zahlreiche Nationalspieler für die Adler gestellt, die nach sieben schweren Wochen einiges an Belastung in den Knochen haben. Das ist gleichermaßen eine Herausforderung, die für den SC Frankfurt 1880 aber die deutlich machbarerer Aufgabe ist, dank des sehr tiefen Kaders des Meisters. In der Hinrunde setzte sich Frankfurt dank des starken 1880-Sturms am Ende relativ deutlich durch. Auch in diesem Spiel ist der Titelverteidiger favorisiert und wir sehen 1880 mit +12 Zählern vorne.

RG Heidelberg - Offenbacher SCR

Samstag 23. März, 16 Uhr

Das Duell im Rugby-Wohnzimmer wird für die Gastgeber ein besonderes. Trainer Mustafa Güngör, der lange selbst das Trikot der Orange Hearts trug, wird vorerst zum letzten Mal als RGH-Trainer an der Seitenlinie stehen. Der einstige Nationalmannschaftskapitän erhofft sich gegen Offenbach einen „schönen Abschluss“ in Form eines Sieges, für den man lange Wochen den Winter über hingearbeitet habe.

Denn nach dem Punktabzug für die Offenbacher sind beide Teams direkte Tabellennachbarn. Die RGH liegt einen Zähler vor den Offenbachern und nur fünf Zähler vor dem Relegationsplatz, auf dem derzeit Heusenstamm liegt. Deshalb erwartet Trainer Güngör ein richtungsweisendes Spiel gegen einen harten Gegner. Dabei können die Gastgeber auf einige Siebener-Asse zurückgreifen, denn mit Bastian van der Bosch und Carlos Soteras Merz kommt viel Erfahrung und Spielstärke in das sonst junge Team.

Auch die Offenbacher haben sich den Winter über dezidiert auf diese Rückrunde vorbereitet. Bei den Ruggern aus der Lederstadt will man es noch unbedingt in die Playoffs schaffen und das bedeutet in sechs Spielen einen Rückstand von acht Zählern auf den München RFC gutzumachen. „Wir stehen ein wenig mit dem Rücken an der Wand und können uns keinen Ausrutscher erlauben“, so Spielertrainer Robert Haase, der derzeit verletzungsbedingt selbst nicht auflaufen kann und sich auf seine Coaching-Rolle konzentriert und darin aufgeht.

Die Vorbereitung beinhaltete dank der Connections von Klub-Mäzen Dominique Arnault auch ein Trainingscamp auf der Anlage des RC Toulon, bei dem man sich den nötigen Feinschliff für die Rückrunde geholt hat. „Wir gehen die Rückrunde mit einem positiven Druck an, wollen gutes Rugby spielen und am besten schon am Samstag damit anfangen“, so Coach Robert Haase, der in Heidelberg auf einiger seiner ehemaligen Wolfpack-Teamkollegen treffen wird.

TotalRugby-Prognose: In der Hinrunde ging dieses Duell überraschend deutlich an die RG Heidelberg, die auf Offenbachs Platz mit Offensiv-Bonus siegte. Ein dermaßen deutliches Resultat ist am Samstag nicht zu erwarten. Dafür aber ein leidenschaftlicher Kampf bei unbeständigem April-Wetter. Wer dafür besser gerüstet ist, wird man sehen müssen. Jedoch lebt die RGH in erster Linie von ihrem schnellen Konterspiel, während Offenbach auch viel Druck mit seinen starken Ballträgern im Sturm entwickeln kann. Deshalb sehen wir die Gäste aus Offenbach knapp mit +6 Punkten vorne.

München RFC - TSV Handschuhsheim

Samstag 23. März, 14 Uhr

Der TSV Handschuhsheim hat sich nach der Halbfinalpleite in der Vorsaison im Herbst als erster Verfolger der Frankfurter etabliert und kann nun davon profitieren, dass sich der SCN und 1880 im Parallelspiel gegenseitig die Punkte nehmen. Sollte dem SCN tatsächlich die Sensation gegen Frankfurt 1880 gelingen, könnte Handschuhsheim im besten Fall punktgleich mit Frankfurt in die letzten fünf Spiele der regulären Saison gehen.

Dazu bedarf es eines Sieges gegen die heimstarken Münchner, die man in der Hinrunde daheim mit über 80 Punkten abgefertigt hatte. Pressesprecher Moritz Bayer erklärt die Marschroute der „Dominant auftreten, gewinnen und mit fünf Punkten zurück nach Heidelberg fahren!“ Nach einer intensive Vorbereitung hat man nun die Nationalspieler Justin Renc und Tim Frauenfeld zurück in der dritten Reihe und fühlt sich bereit. Erste-Reihe-Veteran Marcus Bender betont: „Wir brauchen keine Zauberdinge, wir wollen die kleinen Sachen richtig machen und dann kommt das Ergebnis von selbst.“

Die Münchener haben sich ebenso intensiv vorbereitet und testeten vor einer Woche erst gegen die Nationalmannschaft Österreichs. Trainer Alan Moughty freut sich über einige Rückkehrer, die gegen Ende der Hinrunde verletzt fehlten und prognostiziert: „Der TSV wird, wie eigentlich immer, extrem physisch hart auftreten und damit müssen wir zurechtkommen!“ Mit einem Polster von derzeit 13 Zählern auf den Relegationsrang haben sich die Bayern im Herbst bereits ein solides Polster aufgebaut und können ohne Druck in diese Partie gehen.

TotalRugby-Prognose: Ein derart deutliches Ergebnis, wie in der Hinrunde, wird es in München nicht geben. Dazu treten die Rugger des MRFC daheim zu gut auf. Jedoch sind die Gäste aus Heidelberg dennoch die klaren Favoriten, dank ihrer Spielstärke, Härte im Sturm und nicht zuletzt ihrer hervorragenden Individualisten. Der MRFC wird den Handschuhsheimern einen leidenschaftlichen Kampf liefern, aber am Ende gewinnt der TSV dennoch mit +22 Punkten.

 

RSV Köln - RK Heusenstamm

Samstag 23. März, 14 Uhr

Schlusslicht Köln empfängt im heimischen Klettenberg den RK Heusenstamm und das bedeutet Abstiegskampf pur. Für die Domstädter könnte im besten Fall ein Sprung auf Rang fünf rausspringen, aber im Falle einer Pleite würde es für den Aufsteiger eng in Sachen Klassenerhalt. Da die zweite Liga West derzeit schlicht nicht existiert, betont RSV-Trainer Melvine Smith: „Niemand will in die zweite Liga, die ja derzeit gar nicht gespielt wird im Westen - wir wollen dieses Spiel also unbedingt gewinnen!“

Die Füchse bereiteten sich unter anderem mit einem Testspiel gegen Rottweil auf die Rückrunde vor

In der Hinrunde ging dieses Duell relativ deutlich an die Heusenstammer, aber bei den Kölnern sieht man sich dennoch mit guten Chancen. „In Sachen Vorbereitung und unserer Verfassung stehen wir deutlich besser da, als noch im Herbst“, so Trainer Smith, der von harten Wochen der Vorbereitung in den dunklen Monaten spricht. Vor zwei Wochen testeten die Kölner in Luxemburg und holten sich den letzten Schliff für die letzten sechs Spiele in der Bundesliga.

Die Gäste sehen sich ebenso vor einem extrem wichtigen Duell und haben sich dementsprechend mit zwei Testspielen vorbereitet. „Das Kölnspiel ist natürlich extrem wichtig, ein Sieg würde uns viel Luft verschaffen“, so Trainer Markus Walger mit Blick auf die Tabellensituation. Gleichwohl wäre eine Niederlage kein Weltuntergang. Der Ex-Nationalspieler erwartet ein hartes und leidenschaftliches Duell auf schwierigem Geläuf, betont aber zugleich: „Wenn wir unser Spiel auf den Platz bekommen, wird es für Köln schwer!“

TotalRugby-Prognose: Für beide Kontrahenten ist dieses Duell extrem wichtig, wobei Köln noch einmal ein wenig mehr unter Druck steht, als die Heusenstammer. Dementsprechend leidenschaftlich dürfte es am Samstag im Kölner Südwesten zur Sache gehen. Spielerisch nehmen sich beide Teams nicht viel, aber die Erfahrung spricht für die Füchse. Doch daheim mit dem eigenen Publikum im Rücken und mit sehr viel Leidenschaft sehen wir die Kölner nach einem leidenschaftlichen Kampf knapp und dramatisch mit +4 Punkten vorne.



 

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