Heidelberg-Derby um Playoff-Pole-Position vor dem Länderspiel gegen Belgien
Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 22. Februar 2024

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Im HD-Derby treffen mit dem HRK und SCN Deutschlands beste Frauen-Teams aufeinander. Foto (c) Rueck

Anders, als bei den Herren, läuft die Frauen-Bundesliga schon längst wieder und am Samstag steht ein besonderes Duell an. Der SC Neuenheim empfängt im Re-Match des letztjährigen Endspiels den Titelverteidiger Heidelberger RK. Dieses Prestigeduell entscheidet vor allem darüber, wer mit den besten Karten in die Titel-Play-Offs geht. Bevor diese aber starten, steht noch ein Länderspiel an, in dem die Rivalinnen bereits eine Woche darauf in Aachen Seite an Seite im selben Trikot stehen werden.

Vertrauter Feind, oder besser ewiger Erzrivale. So ließe sich die Beziehung der beiden Heidelberger Topklubs HRK und SCN in der Frauenbundesliga beschreiben. Die letzten beiden Endspiele bestritten der Klub und die Königsblauen gegeneinander, jeweils mit dem besseren Ende für die HRK-Frauen, die seit der Pandemie das Frauen-Rugby hierzulande dominieren. Auch in diesem Jahr spricht vieles dafür, dass das Endspiel erneut zwischen diesen beiden Rivalen aus der Neckarstadt bestritten wird.

Diesen Samstag gibt es das zweite Duell in der regulären Saison, das aller Voraussicht nach schon darüber Aufschluss geben wird, wer das Endspiel am 6. April ausrichten darf. Denn Tabellenführer Neuenheim empfängt die derzeit fünf Zähler dahinter rangierenden Titelverteidigerinnen vom Klub auf dem Museumsplatz. Aber da die HRK-Damen noch immer zwei Spiele weniger auf dem Konto haben, würde alles andere als ein SCN-Bonuspunktsieg ohne HRK-Zähler für die Tabelle bedeuten, dass das Endspiel am Harbigweg auf dem künstlichen Grün des Klubs steigt.

2022 und 2023 war es das Endspiel, nun gibt es im HD-Derby die Entscheidung um die beste Ausgangslage in den Play-Offs

Der HRK geht als großer Favorit in das Derby

Angesichts der letzten Ergebnisse zwischen beiden Teams scheint dies nicht das wahrscheinlichste Szenario: Im November setzte sich der Klub mit 51-5 gegen ersatzgeschwächte Neuenheimerinnen durch und seit dem Ende der Winterpause schlugen die Klub-Damen Köln und Dortmund souverän und fuhren dabei zusammengerechnet 199-0 Punkte ein.

HRK-Nationalspielerin Johanna Hacker, die beim HRK auch als Pressesprecherin fungiert betont die Vorfreude auf das Duell: „Wir haben hart gearbeitet und freuen uns - denn wir lieben diese Duelle mit dem SCN“! Was angesichts der klaren Ergebnisse der letzten Wochen von der Konkurrenz fast schon als beängstigend empfunden werden dürfte - man habe weiter an den eigenen Fehlern gearbeitet und wolle eine noch bessere Leistung als zuletzt abliefern. Im SCN-Team ist die Vorfreude auf das Stadtderby nicht geringer und nach mehreren deutlichen Pleiten gegen den HRK will man das Spiel mindestens enger gestalten.

SCN-Trainerin Elisa Trick sieht den HRK „als klaren Favoriten, vor allem nach dem Hinspiel“, betont aber zugleich, dass die Zuschauer in Neuenheim ein engeres Spiel erwartet, als in der Hinrunde. Man werde vom tiefen Boden und dem Heimvorteil auf eigenem Platz profitieren, so dass man sich mit Punkten belohnen wird können, so die langjährige Kapitänin der Königsblauen.

Nach dem Derby ist vor dem Länderspiel

Wer auch immer nach den 80 hart umkämpften Minuten auf dem Museumsplatz die Nase vorn haben wird. Bereits am Sonntag sehen sich viele der Spielerinnen wieder, dann aber nicht in Konkurrenz zueinander stehend, wenn die Vorbereitung auf das Länderspiel kommende Woche in Aachen weiter geht. Dann geht es direkt am Dreiländereck gegen die Belgierinnen im ersten Länderspiel des Jahres, das gleichzeitig auch das erste unter Trainer Gareth Jackson sein wird.

Der Engländer, der zuletzt den HRC in der Herren-Bundesliga trainierte, hatte bereits voriges Wochenende ein Sichtungstraining in Heidelberg veranstaltet und auch wenn noch keine Nominierung erfolgt ist, dürften der SCN und der HRK erneut das Rückgrat des Teams bilden. Jackson wird im Trainerteam von Melvine Smith unterstützt - der Ex-Profi aus Südafrika trainiert derzeit die Kölner Herren und hat bereits die Siebener-Damen betreut.

 

Maria Latos erneut bei den Six Nations im Einsatz

Eine weitere Deutsche bereitet sich auf andere Art und Weise auf einen internationalen Einsatz vor. Deutschlands beste Schiedsrichterin Maria Latos ist zum dritten Mal in Serie bei den Six Nations der Frauen im Einsatz und zwar bei zwei Spielen als Assistent Referee in Edinburgh beim Klassiker Schottland gegen England, sowie in Cardiff beim Duell Wales gegen Frankreich. Wie sie im Interview mit Rugby Deutschland erklärt, hofft sie auf einen noch wichtigeren Einsatz und zwar bei Olympia 2024 in Paris.

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