Auslands-Adler: Marks im Playoff-Halbfinale, Hilsenbeck wagt Sprung in die USA
Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 18. Mai 2023

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Nach 10 Jahren Pro D2 geht es für Chris Hilsenbeck (31) nun in den USA weitert.

Es ist die Zeit der Entscheidungen und auch für unsere Auslands-Adler stehen spannende Wochen an. Während Oskar Rixen mit Brive leider bereits abgestiegen ist, hat Eric Marks mit Vannes die Chance in Frankreichs Eliteliga aufzusteigen. Währenddessen wagt Adler-Verbinder Christopher Hilsenbeck den Sprung in die amerikanische MLR.

Aufstiegschance für den Aachener Marks

Sie müssen den wohl schwersten Weg gehen: Am letzten Spieltag der regulären Saison der französischen Pro D2, der zweiten professionellen Liga Frankreichs, musste Eric Marks mit seinem RC Vannes bei Grenobles antreten. Es ging um die Ausgangssituation in den Playoffs und nach einer imposanten Siegesserie traten die Bretonen mit dem Aachener in der zweiten Reihe selbstbewusst auf.

Vor knapp 20.000 Zuschauern auswärts beim wohlhabendsten Klub der Liga zu gewinnen, der zu diesem Zeitpunkt auf Rang zwei des Klassements lag, war eine Mammutaufgabe. Grenobles erwischte den deutlich besseren Start und ging mit drei Versuchen und einem Straftritt mit 24-3 in Führung. Doch Vannes gab sich nicht auf und kam noch auf 24-27 heran - zu mehr sollte es aber nicht reichen.

Deshalb startete der RCV nur als Fünfter in die Aufstiegs-Playoffs und musste damit im Match Barrage - was in etwa dem Viertelfinale entspricht - auswärts bei Nevers antreten. Das Rugby-verrückte Städtchen in Zentralfrankreich hat einen absoluten Traditionsklub und ein kleines, enges aber umso stimmungsvolleres Stadion.

Die Nerven behalten: Dank eines hauchdünne Siegs im Viertelfinale kann der Klub von Eric Marks weiter vom Aufstieg in die Top 14 träumen

Dieses Mal konnte Vannes aber in einem unglaublich spannenden Match aber die Oberhand behalten und gewann die Partie mit 20-17. Wie schon in Grenobles startete Eric Marks in der zweiten Reihe und spielte dieses Mal nur bis zur 60. Minute. Diesen Samstag wartet aber die wohl größte Hürde auf dem Weg in die Top 14.

Im Halbfinale der Pro D2 muss Vannes an diesem Samstag erneut in die französischen und zwar zum absoluten Über-Team der Saison, Oyonnax, welches die reguläre Saison mit 24 Punkten Vorsprung auf den Zweiten Grenoble dominiert hatte. Vannes hatte in der Hinrunde daheim gegen Oyonnax mit 17-7 gewonnen, im Stade Charles Mathon bei Oyonnax aber eine 56-7 Klatsche kassiert.

Dermaßen deutlich dürfte es nun nicht werden, in Vannes rechnet man sich durchaus Chancen aus. Ein Sieg bei Oyonnax würde zwei Chancen zum Aufstieg bedeuten: Entweder im Finale der Pro D2 gegen den Sieger aus dem Parallelspiel Grenoble vs Mont de Marsan, oder im Relegationsspiel gegen den Vorletzten der Top 14, also Pau oder Perpignan.

 

Oskar Rixen steigt mit Brive ab, Hilsenbeck wechselt in die Staaten

Denn Brive, das Team von Oskar Rixen, steht leider bereits als Absteiger fest. Nach zwei Siegen in Folge hatte man bei den Brivistes noch einmal Hoffnung geschöpft, doch die 13-16 Heimpleite letztes Wochenende gegen Castres besiegelte das Schicksal des Klubs aus der Region Corrèze.

Damit spielt der Berliner Zweite-Reihe-Gigant, der zuletzt länger verletzt fehlte, kommendes Jahr wohl in der Pro D2 - es sei denn der Ex-BRC-Nachwuchsspieler wechselt noch den Klub. Ein weiterer Deutscher, der bisher noch in der Pro D2 aktiv war, wird dagegen künftig anderswo seine Brötchen verdienen.

Künftig bei Atlanta in der amerikanischen MLR unter Vertrag: Der Heidelberger Chris Hilsenbeck

Chris Hilsenbeck verlässt nach zehn Jahren in der Pro D2 - erst für Colomiers, dann für Vannes und zuletzt für Carcassonne - Frankreichs Unterhaus. Der Verbinder aus Heidelberg, der zuletzt 2019 für Deutschland auflief, spielt kommende Saison in der amerikanischen MLR.

Sein künftiger Verein Atlanta verkündete den Transfer bereits und vermerkte dabei auch, dass Hilsenbeck für die USA spielberechtigt ist. Dank eines US-amerikanischen Teils der Familie und der neuen World-Rugby-Regel ist es Hilsenbeck deshalb seit 2022 bereits erlaubt für die US Eagles aufzulaufen. Sollte sich der Heidelberger dafür entscheiden, für die USA aufzulaufen, hätte der einstige Handschuhsheimer aber mit Bristol-Verbinder AJ McGinty einen harten Konkurrenten um das 10er-Trikot.

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