Wolfpack vor Turnier 2 in Südafrika: Noch 6 Spiele bis Twickenham
Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 27. April 2023

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Bei Turnier 2 der Challenger Series in Stellenbosch könnte es erneut gegen Tonga gehen. Foto (c) World Rugby

Die Pause war kurz. Am morgigen Freitag geht das deutsche Wolfpack in das zweite und entscheidende Turnier der diesjährigen Challenger Series. Bis Sonntag wird unter den zwölf Teams im südafrikanischen Stellenbosch ermittelt, wer zum Relegations-Miniturnier bei den London 7s im legendären Rugby-Tempel Twickenham fährt. Als Zweiter des ersten Turniers hat das deutsche Team gute Chancen auf den Gesamtsieg, muss dafür aber wahrscheinlich Tonga schlagen.

Nach dem kräftezehrenden ersten Turnier bei schwierigen Bedingungen im herbstlichen Stellenbosch geht es am Freitag für das Wolfpack weiter - zum Glück bei deutlich angenehmeren 20 Grad und Sonnenschein. Eine Regenlotterie, wie gegen Belgien am vorigen Wochenende, ist damit ausgeschlossen.

Die wenigen Tage zwischen den Turnieren wurden im nahegelegenen Kapstadt mit aktiver Erholung und nur leichten Trainingseinheiten verbracht - mit frischen Beinen in die Entscheidung über das Twickenham-Ticket zu gehen hat höchste Priorität. Für taktische Feinjustierungen blieb kaum Zeit.

Dazu kommt mit Leon Hees ein frischer Spieler ins Team, der Felix Hufnagel ersetzt. Der Heusenstammer betont gegenüber TR seine „Vorfreude“ auf die Aufgabe, sowie dass er „Hufi gebührend vertreten“ kann und so seinen Beitrag zum Teamerfolg beisteuern kann.

Noch sechs Spiele bis London

Spätestens am Sonntag kurz vor halb drei deutscher Zeit dürfte feststehen, welches der zwölf Teams im Feld der Challenger Series das Ticket für die London 7s zieht. Das deutsche Wolfpack ist eines von nur zwei Teams, die das eigene Schicksal noch komplett selbst in den Händen halten.

Nach der Endspielniederlage in der Vorwoche gegen Tonga würde unseren Jungs ein Sieg im Endspiel reichen, um nach Twickenham zu fahren. Sofern Tonga dort der Gegner wäre und das deutsche Team als Sieger vom Platz zöge, würde bei der dann entstehenden Punktgleichgleiheit die Differenz im Verlauf beider Turniere über das Resultat entscheiden.

Zunächst muss die deutsche Mannschaft aber die Gruppenphase spielen und sich dabei eine möglichst gute Ausgangssituation für die K.O.-Spiele zu erarbeiten. Bereits in der Vorrunde wartet mit Uganda ein Team, welches sich bereits im ersten Turnier als harte Nuss erwiesen hatte.

The Team to beat - im ersten Endspiel von Stellenbosch trafen das Wolfpack und Tonga bereits aufeinander

Auch Coach Clemens von Grumbkow sieht die Ostafrikaner, die nach der Viertelfinalniederlage gegen Deutschland am Ende „nur“ auf Rang fünf landeten, als gefährliches Team. „Von den Turnierpunkten her hat Uganda wenig Chancen auf den Gesamtsieg, aber die Qualität um Tonga oder auch uns ein Bein zu stellen haben sie allemal“, so Wolfpack-Trainer Clemens von Grumbkow.

Zunächst heißen die Gegner an Tags eins aber Südkorea und Brasilien. Zwar haben beide Teams bei den letzten beiden olympischen Spielen jeweils teilnehmen dürfen - Südkorea 2021 in Tokyo, nachdem man überraschend Hongkong in der Quali eliminierte und Brasilien als Gastgeber 2016 - jedoch sollten die beiden Gruppengegner aktuell schlagbar sein.

 

Die deutschen Gruppenspiele beim zweiten Turnier der Challenger Series

Freitag 28.4.

10:28 Uhr Deutschland - Südkorea

13:32 Uhr Deutschland - Brasilien

Samstag 29.4.

11:10 Uhr Deutschland - Uganda

 

Am Samstag-Nachmittag und Sonntag werden dann die Plätze ausgespielt. Das Halbfinale ist mindestens Pflicht, wenn es am Ende mit dem London-Tickets klappen sollte. Ein direktes Duell mit Tonga - dem Team, das es zu schlagen gilt - würde im Halbfinale oder Finale die Entscheidung bringen.

Nach den beiden Niederlagen im ersten Turnier - im Endspiel führte man noch drei Minuten vor Ende - hat man sich natürlich auch im deutschen Team Gedanken zu den Insulanern gemacht. Trainer von Grumbkow unterstreicht, dass man mit dem Ball in der Hand mehr in die weiten Kanäle kommen müsse, um die tacklestarke Defensive Tongas auseinanderzuziehen.

Wolfpack-Veteran John Dawe erklärt derweil im Gespräch mit TR: „In beiden Spielen haben wir Ihnen mit unseren unnötigen Fehlern die Kontrolle über das Spiel gegeben. Sollten wir noch einmal auf Tonga treffen, dann dürfen wir uns keine Leichtsinnsfehler leisten und selbst im Angriff besser und härter arbeiten!“

Der Lohn wäre ein Auftritt im Rugby-Tempel Twickenham und das bereits kommenden Monat. Dort gäbe es dann die Chance den Aufstieg in die World Series perfekt zu machen - das wiederum wäre zwar erst in drei Wochen ein Thema, dennoch ist dies noch Zukunftsmusik.

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