Irland krönt sich mit dem Grand Slam - kann das Team nun den WM-Fluch besiegen?
Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 21. März 2023

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Die Krönung am letzten Spieltag - nun richtet sich der Blick voll auf die WM, wo Irland endlich den World-Cup-Fluch besiegen will.

Irland besiegt England am Samstag mit 29-16 und sichert sich den vierten Grand Slam in der langen Geschichte des irischen Rugbys. Johnny Sexton wird zum erfolgreichsten Punktesammler jemals und nun richtet sich der Blick der Iren auf die WM. Gelingt es der Nummer eins der Weltrangliste endlich den World-Cup-Fluch zu besiegen?

Die Boys in Green haben sich mit ihrem 29-16 Sieg über England den Grand Slam geholt. Irland war über das Turnier hinweg das mit Abstand beste Team und triumphierte dementsprechend verdient am Saint Patrick’s Day - dem alternativen Nationalfeiertag auf der grünen Insel.

Dazu konnte sich Johnny Sexton in seinem letzten Six-Nations-Spiel zum besten Punktesammler in der Turniergeschichte krönen und seinen Vorgänger als Irland-Zehner, Ronan O’Gara, ablösen. In Irland wird nun gar darüber diskutiert ob Sexton nicht der größte Ire aller Zeiten sei und nicht Brian O’Driscoll - noch hat der jetzige Irland-Verbinder Zeit bis zum Ende der WM, um Argumente für sich zu sammeln.

Irlands Spielstil ist einmalig, variabel und nur schwer zu verteidigen

Viel wurde geschrieben über Irlands Spielstil: Er ist kompromisslos, geduldig, knüppelhart und beinhaltet gleichermaßen kreative wie spontane Elemente. Irland kann desorganisierte Defensivreihen gnadenlos ausnutzen, punktet aber auch immer wieder mit Spielzügen, die vorher auf dem Schachbrett geplant wurden.

Die Krönung am Saint Patrick's Day - Irland hat die Six Nations mit dem Grand Slam gewonnen

Genau so einen brauchten die Iren am Samstag gegen England als Dosenöffner. Die Gäste hatten Irland über mehr als eine halbe Stunde defensiv weitestgehend im Griff, bis ein einstudierter Spielzug Irland den ersten Versuch bescherte, den Hakler Sheehan für sich verbuchte. Anschließend hatte Irland nach einer kontroversen Roten für Englands Schluss Steward leichtes Spiel und konnte Englands Verteidigung in gewohnter Manier filetieren.

Genau diese Fähigkeit die gegnerischen Defensivreihen systematisch Phase um Phase durcheinanderzuwirbeln und gleichzeitig immer wieder schwer zu verteidigende Spielzüge nach Standards aus dem Hut zu zaubern, macht Irland dermaßen gefährlich. Exakt vier Versuche im Schnitt pro Spiel im Schnitt bei diesem Turnier sind Zeugnis dessen. Gleichwohl steht und fällt der irische Angriff mit Altmeister Johnny Sexton.

Johnny Sexton bleibt Schlüsselspieler und Achillesferse zugleich

Wohl kein Team im Turnier ist dermaßen abhängig von einem einzigen Spieler, wie die Iren. Der Verbinder der Iren feiert in gut drei Monaten seinen 38. Geburtstag und in den kommenden Monaten wird man Johnny in Watte packen und ihm nur noch dosierte Einsatzzeiten zutrauen. Denn der Blick der Iren richtet sich nun ausschließlich nach Frankreich, wo in weniger als sechs Monaten die WM losgeht.

Bekanntermaßen haben es die Iren noch nie über ein Viertelfinale hinausgeschafft. Wenn Irland den vermeintlichen WM-Fluch besiegen will, viel wird davon abhängen, inwiefern  das Team mit dem Druck umgehen kann. Gegen Schottland und England wirkte das Team deutlich verwundbarer, als noch im beeindruckenden zweiten Spiel daheim gegen Frankreich.

Bei der WM muss die goldene Generation abliefern

Die Hoffnungen der Nation konzentrieren sich auf diese WM. Das beste irische Team aller Zeiten hat aber ein unfassbar schweres Programm vor der Brust. Mit Südafrika, Schottland, dem um zahlreiche Superstars verstärkten Tonga und Rumänien wird Irland schon in der Gruppenphase alles abverlangt werden. Anschließend würde im Viertelfinale aller Voraussicht nach Frankreich oder Neuseeland auf die Iren warten.

Allein um ins Halbfinale einzuziehen muss Irland also zwei der besten fünf Teams der Welt schlagen. Zuzutrauen ist es dieser irischen Mannschaft in jedem Fall. Zumal die Iren bewiesen haben mit viel Gegenwind klar zu kommen und anders als in vorherigen WM-Zyklen nicht zu früh am Leistungshöhepunkt zu sein.

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