Bereits letztes Wochenende gelang Portugal in Dubai die Sensation: Los Obos haben sich auf dramatische Art und Weise zum zweiten Mal für eine WM qualifiziert und ganz nebenbei die Amerikaner rausgekegelt. Erstmals werden die USA damit nicht bei einer Weltmeisterschaft vertreten sein - genau acht Jahre bevor die Eagles selbst WM-Gastgeber sein werden.
Portugal ist im WM-Fieber und während für die meisten Portugiesen damit das Rundball-Team rund um die derzeit vereinslose Fußballdiva Cristiano Ronaldo gemeint ist, war die Euphorie rund um die Quali des Rugby-Teams los Obos für die WM 2023 ebenfalls groß. Anfang der Woche empfingen hunderte die Rugby-Helden am Flughafen in Lissabon.
Innerhalb von nur gut drei Jahren hat sich Portugal aus der Rugby Europe Trophy mit viel Geschick und auch dank der Disqualifizierung der Spanier (TR berichtete) zur WM gearbeitet. In Frankfurt hatten die Portugiesen im Sommer 2019 mit viel Glück gegen unsere Adler den Aufstieg geschafft und nun gelang beim Repechage-Turnier in Dubai auf dramatische Art und Weise die WM-Quali.
Drama bis zur allerletzten Sekunde: Portugal ist bei der WM dabei
Nachdem sowohl die USA, als auch Portugal gegen die anderen beiden Rivalen Hongkong und Kenia deutliche Siege eingefahren hatten, gingen die Iberer mit einem minimalen Vorteil in das direkte Duell um die Quali. Dank der um 17 Zähler besseren Punktedifferenz stand bereits vorher fest: Im Falle eines Unentschiedens wäre Portugal in Frankreich dabei.
Genau dieses erarbeitete sich das Portugiesische Team nach einer unfassbar dramatischen Schlussphase. Nach jeweils einem Versuch in einem engen Spiel musste Portugal beim Stand von 13-16 mit nur noch 180 Sekunden auf der eigenen Linie verteidigen und konnte den drohenden Versuch mehrmals verhindern.
In der Nachspielzeit wurde den Portugiesen dann ein Straftritt für ein Ruck-Vergehen zugesprochen, mit dem der in Frankreich geborene Samuel Marques die Portugiesen zur WM in sein Geburtsland kickte. Der Jubel unter den Portugiesen kannte keine Grenzen, während die USA erstmals nicht bei einer Rugby-WM vertreten sein werden.
2007 ging Portugal gegen die All Blacks unter, erzielte aber unter dem Jubel des Publikums in Lyon einen Versuch
Portugal spielt damit in Gruppe C gegen Australien, Fidschi, Georgien und Wales. Für los Obos ist das Turnier in Frankreich allerdings nicht die Premiere. 2007 war das Team bereits dabei, ebenso in Frankreich und kassierte damals eine 13-108 Schlappe gegen die All Blacks - im übrigen mit dem jetzigen Wolfpack-Trainer Antonio Aguilar.
Dieses Mal dürfte sich das Team deutlich besser schlagen, auch angesichts der starken Ergebnisse letztes Jahre in der Rugby Europe Championship. Die USA wiederum - nominell mit dem besseren Team, das sich aus vier Premiership, zwei Top-14-Profis und sonst nur Profis aus der eigenen Liga MLR zusammensetzte - hat nun eine schwierige Phase vor sich.
Mit der WM 2031 im eigenen Land ist die Ambition eigentlich in die K.O.-Phase einzuziehen, was jetzt noch utopischer wirkt. Gerüchten zufolge versuchen die Amerikaner Warren Gatland als Coach zu verpflichten. Der neuseeländische Star-Trainer hätte viel Aufbauarbeit zu leisten.
Sönke Wolfgramm
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Nichtteilnahme USA Tatsächlich haben die USA auch das Turnier 1995 in Südafrika verpasst. Damals scheiterten sie im Playoff-Match gegen Argentinien. |
Matthias Hase
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Respekt Ronaldo als abwertend als „Fußball-Diva“ zu bezeichnen zeugt von wenig journalistischer Souveränität und mangelndem Respekt. Ein Wert, den das deutsche Rugby immer gerne vor sich herträgt. Ronaldo ist der einzige Spieler, der bei fünf WM mindestens ein Tor erzielt hat. Schon mit Blick auf den Zeitraum, in dem er auf Weltklasseniveau spielt, gebührt allerhöchsten Respekt. Zumal seine Beliebtheit in Portugal exorbitant über der der Os Lobos liegt. Deshalb bitte sachlich, sportlich wertschätzend und respektvoll gg anderen SportlerInnen und Sportarten bleiben. Danke. |
Matthias Hase
said:
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Konzept schlägt Geld und Namen Zum Sportlichen: Portugal quasi direkt aus der RET mit Glück und Spucke in die Quali zur WM. Ein Weg der des deutschen Rugbys in 2019 ähnelt. Unterschied: Deutschland hat sich nicht für die WM qualifiziert. Hier sei auch auf das aktuell qualifizierte Chile verwiesen. Trainer: Lemoine, der sich zuvor auch bereits mit Uruguay für eine WM qualifiziert hatte. Lemoine wurde damals in Deutschland geschasst. Das Ergebnis ist bekannt. These: Das deutsche Rugby hat statt auf Konzept auf Geld und Namen gesetzt. Leider erfolglos. |
