Spanien schreibt Geschichte und qualifiziert sich für den RWC 2023
Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 14. März 2022

Image
Die spanischen Fans haben mehr als genug Grund zu jubeln nach der WM-Quali ihres Teams.

Zum ersten Mal seit 1999 qualifiziert sich Spaniens Rugby-Nationalmannschaft für einen Rugby World Cup. Danke eines 33-28 Heimsieges über Portugal sind los Leones nicht mehr von Rang zwei der Quali-Wertung aus der REC 2021 und 2022 zu verdrängen – dazu haben die Spanier kommende Woche in Tbilisi sogar die Chance die Rugby Europe Championship in diesem Jahr zu gewinnen.

Für Spaniens Rugger ist es die späte Genugtuung, genau vier Jahre nachdem man sich bereits einmal beim Rugby World Cup wähnte. Damals besiegten Los Leones das deutsche Team vor einer Rekordkulisse und dem spanischen König in Madrid und selbst die bekannte Madrider Fußballzeitung Marca hatte das Team auf dem Cover.

Wenige Tage später dann aber das böse Erwachen: Spanien verlor zunächst das Spiel gegen Belgium unter mehr als dubiosen Umständen und erhielt schließlich einen massiven Punktabzug - die Iberer hatte Spieler aufgestellt, die aufgrund ihrer Einsätze für Frankreichs U20 nicht mehr spielberechtigt waren. Der Traum von der WM in Japan starb für Spanien am grünen Tisch.

Am gestrigen Sonntag konnte Spanien schließlich das Ticket für Frankreich 2023 lösen. In der kombinierten Wertung aus der Rugby Europe Championship 2021 und 2022 sind die Iberer nicht mehr von Rang eins zu verdrängen. Erneut ging es im ausverkauften Complutense-Stadion um das WM-Ticket, der Gegner dieses Mal Portugal.

Portugal ließ Spanien noch einmal zittern

Die Nachbarn erwiesen sich als hartnäckiger Gegner, nicht zuletzt da sie selbst noch WM-Hoffnungen haben und Spanien musste nach einem späten Versuch der Portugiesen zum 28-33 Anschluss Sekunden vor dem Schlusspfiff noch bis in die Nachspielzeit zittern. Doch der Bonuspunktsieg ist gleichbedeutend mit dem zweiten europäischen Ticket für die WM. Georgien war bereits zuvor qualifiziert.

Nach dem Rugby-Krimi in der Sonne von Madrid hat Spanien das Ticket für die WM 2023 gelöst

Als Belohnung wird Spanien nun bei der WM in Pool B gegen Südafrika, Irland, Schottland, sowie den Sieger des Playoff-Matches zwischen Asien und dem Pazifik-Raum (wahrscheinlich Tonga) antreten dürfen. Besonders die beiden Spiele gegen Irland und Südafrika in Bordeaux, nur rund 200 km von der spanischen ovalen Hochburg im Baskenland, dürften fast schon zu Heimspielen werden. Der World Cup ist damit um eine Attraktion reicher, nachdem sich 2015 und 2019 exakt dieselben 20 Teams qualifiziert hatten.

Für das spanische Rugby insgesamt dürfte die erste Quali seit 1999 einen Schub geben, zumal in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Iberer zähen laut World-Rugby-Zahlen knapp 40.000 registrierte Rugbyspieler, sind bei den Herren wie bei den Damen auf der Sevens World Series etabliert und konnten immer wieder mehr als 10.000 Zuschauer für Länderspiele und das Finale des Copa del Rey in die Stadien locken – aus deutscher Sicht kann man da nur neidisch nach Spanien blicken.

Die Quali ist gesichert, nun geht es gegen Südafrika und Irland in der Gruppenphase

Portugal und Rumänien haben noch Quali-Chancen

Portugal oder Rumänien werden Europa beim Repechage-Turnier um das letzte WM-Ticket vertreten. Dabei hat Rumänien das Schicksal in der eigenen Hand – sollten die Eichen nächsten Samstag in Amsterdam gegen die bisher sieglosen Holländer gewinnen, würden Sie Portugal überholen.

Los Obos sind zwar momentan auf Rang drei, können jedoch nicht mehr Punkten weil ihnen die vier Punkte für den Sieg am grünen Tisch gegen die bereits disqualifizierten Russen schon gutgeschrieben wurden.

Artikel empfehlen
Kommentare (0)add comment

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 15. März 2022 )