Ex-DDR-Nationalspieler und lebende Leipziger Rugby-Legende Falk Müller ist am Silvesterabend im Alter von nur 53 Jahren viel zu früh einer schweren Krankheit erlegen. Müller war der Mann hinter gleich zwei Rugby-Vereinen in der größten Stadt Sachsens und hinterlässt sowohl beim Rugby Club Leipzig, als auch bei den Scorpions eine große Lücke.
Mit elf Jahren kam der gebürtige Leipziger Falk Müller, Spitzname Flax, erstmals in den Kontakt mit dem ovalen Leder und wurde Teil der lebhaften Leipziger Rugby-Szene, in der vor der Wende gleich mehrere Teams um die lokale Vorherrschaft kämpften.
Von 1985 bis 1990 war er fester Bestandteil der DDR-Nationalmannschaft und spielte im letzten Pokalfinale des anderen deutschen Staates. Nach der Wende war Müller bei mehreren Vereinen aktiv und richtete seinen Fokus schließlich immer mehr auf die nachhaltige Entwicklung des Rugbysports im Raum Sachsen.
Ohne Jugendentwicklung würde es nicht gehen und so initiierte Müller, der seit 2000 regelmäßig Jugendteams trainierte, an mehreren Schulen der sächsischen Metropole Rugby-AGs. Damit ermöglichte er den Start eines eigenen Rugby Cups, ausgetragen zwischen den Leipziger Schulen. Als Trainer führte er den RC Leipzig in die erste Rugby-Bundesliga.
Sein letztes großes Projekt war die Neugründung der Leipzig Scorpions, mit denen ein zweiter Klub in Leipzig etabliert wurde. Dabei ging der Neugründung ein Streit mit dem RCL voraus, der der Stadt schlussendlich aber einen zweiten Verein bescherte.
Müller war der Mann für alles beim Klub und kümmerte sich sowohl um die sportlichen Geschicke des Vereins, als auch um Organisatorisches abseits des Rasens. Für sein außerordentliches Engagement wurde er 2019 vom sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer ausgezeichnet.
Seine Weggefährten bezeichneten Müller als Vertrauensperson, Mentor und schlicht als besonderen Mensch. Müller hinterlässt Kinder und Enkelkinder. Leipzig und Rugby-Deutschland trauert um einen besonderen Rugger.
