Parkinson vs. Haupt: Adler-Verbinder feiert mit Narbonne den Aufstieg
Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 1. Juni 2021

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Vor 2,5 Jahren nicht weit entfernt, waren Kurt Haupt und Raynor Parkinson noch gemeinsam für die Adler auf dem Feld - diesmal ging es gegeneinander. Foto (c) Perlich

Nizza gegen Narbonne hieß am Sonntag das Duell um den Aufstieg in Frankreichs dritte Profiliga Nationale. Aus deutscher Sicht war das Aufstiegsspiel an der französischen Südküste deswegen besonders interessant, da zwei Adler-Cracks mit dabei waren. Raynor Parkinson und Kurt Haupt spielten um den Aufstieg, mit dem besseren Ende für den Verbinder, der gegenüber TR im Nachgang von einem „unglaublich harten und ausgeglichenen Spiel“ sprach, das sein RCN mit 12-9 für sich entscheiden konnte.

An der sonnigen Côte d’Azur gab es am Sonntag ein Duell zweier Adler an ungewohnter Stelle. Nizza war der Schauplatz des Halbfinalspiels der in dieser Saison neugeschaffenen Nationale - der dritten nationalen Profiliga in Frankreich. Zwei der Schlüsselspieler - Nizzas Hakler Kurt Haupt und Narbonnes Verbinder Raynor Parkinson - hatten gute zwei Autostunden entfernt in Marseille vor 2,5 Jahren noch um die WM-Quali gespielt.

Am Sonntag standen sich die beiden Deutsch-Südafrikaner hier in der bereits heißen Mittagssonne gegenüber. Da beide Finalisten der Nationale direkt in die Pro D2 aufsteigen, war dies quasi schon eine Art Endspiel, obwohl das eigentliche Endspiel erst in der kommenden Woche steigt.

Nizza war zwar als beste Mannschaft der regulären Saison in die Playoffs eingezogen - aber beim Team von Kurt Haupt hatte man die 19:24 Niederlage an gleicher Stelle vier Wochen zuvor am drittletzten Spieltag nicht vergessen. Narbonne war trotz einer Pleite am letzten regulären Spieltag in dem Wissen nach Nizza gereist, dort bestehen zu können.

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Tatsächlich wurde es ein unglaublich enges Spiel, das trotz perfekter Bedingungen von Taktik im viel Kampf im Sturm geprägt war. Bei Narbonne wusste man mit Adler-Verbinder Raynor Parkinson einen Scharfschützen vom Tee, der das taktische Kickspiel wie kaum ein anderer beherrscht, in seinen Reihen.

So wurde es ein Duell zwischen Parkinson und dem neuseeländischen Nizza-Verbinder Matthew James, der bereits für Tasman, sowie die Premiership-Klubs Sale und Bristol aufgelaufen ist. Der erfahrene James konnte mit zwei Straftritten vorlegen und Nizza führte schnell 6:0. Doch das Momentum blieb nicht auf Seiten von Stade Niçois - erst musste Kurt Haupt nach nicht Mal 20 Minuten verletzungsbedingt runter, dann gewann der Gäste-Sturm langsam die Oberhand.

Bis zur Pause hatte Raynor Parkinson das Spiel mit zwei Kicks ausgeglichen. Zu Beginn des zweiten Durchgangs mussten die Gäste um den Adler-Verbinder einen Nizza-Sturmlauf überstehen - mehrmals biss sich das Heimteam an der Mallinie von Narbonne fest. Zwischenzeitlich musste Narbonne gar nach einer Gelben in Unterzahl verteidigen.

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Zu mehr als drei Punkten vom Stiefel des Neuseeländers Matthew James reichte es aber nicht - kaum wieder vollzählig konnte Raynor Parkinson auf 9:9 ausgleichen. Es ging unentschieden in die entscheidenden Minuten - jedoch ohne Verbinder Parkinson, der mit einem angeschlagenen Knöchel zehn Minuten vor Ende vom Feld musste

Von dort konnte Parkinson aber aus bester Position beobachten, wie sein Ersatz Boris Goutard 120 Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Straftritt versenkte. Narbonne gewinnt das Spiel und ist nach drei Jahren Drittklassigkeit endlich wieder in der Pro D2. Der Jubel unter den gut 100 mitgereisten Narbonne-Fans kannte ebensowenig Grenzen, wie der des Teams.

„Die Rückfahrt war wie eine einzige Party, mit viel Gesang - immerhin haben wir unser Saisonziel erreicht“, so Parkinson gegenüber TR. „Es war ein extrem physisches Match und ich bin stolz Teil dieser Truppe gewesen zu sein“, wie der Narbonne- und Adler-Verbinder weiter erklärt. Noch kann er nicht zu 100% sagen, ob er kommende Spielzeit mit Narbonne in der Pro D2 spielen wird - immerhin könnte es dann zum Wiedersehen mit einigen weiteren Ex-Kollegen kommen, wie dem Vannes-Duo Marks und Hilsenbeck.

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