Germania mit Kantersieg, Leipzig ringt Berlin nieder, Corona-Alarm in Hannover
Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 21. September 2020

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Germania-Kapitän Mau führte sein Team zu einem Kantersieg. Foto (c) Janus

Rugby-Deutschland bekam ein erstes richtiges Rugby-Wochenende nach der langen langen Corona-Pause geboten. Immerhin sechs von 16 Bundesligisten waren im Einsatz. Leipzig konnte das Topspiel des Wochenendes gegen den BRC gewinnen, Germania machte kurzen Prozess mit Döhren. Doch auch dieses Wochenende überschattete Corona das ovale Geschehen hierzulande.

Berliner Bundesliga

RC Leipzig 24-19 Berliner RC

Erst vor rund 20 Tagen wurde der RC Leipzig in den Nordost-Corona-Cup eingeladen, am Samstag konnten die Sachsen den ersten Erfolg verbuchen. Nach 80 hart umkämpfen Minuten stand in Leipzig ein 24-19 für die Gastgeber auf der Anzeigetafel und dennoch waren nicht nur die Gastgeber zufrieden.

Auch Gäste-Trainer Maaser zeigte sich gegenüber TR nach dem Abpfiff positiv gestimmt: „Es war wirklich großartig, endlich wieder Rugby zu erleben. Leipzig hatte ein gutes Hygienekonzept, alle haben sich akribisch daran gehalten und so hoffe ich dass es weiter geht.“

Die Leistung seiner eigenen Mannschaft bewertet Maaser als „relativ gut“, angesichts der langen Wettkampfpause von fast einem Jahr. Das Spiel selbst war durch viele Fehler geprägt, auf beiden Seiten. Maasers Analyse: „Leipzig hat weniger Fehler gemacht - und so verdient gewonnen.“ Die Hoffnung für die nächsten Wochen ist, dass diese Nordostrunde zu Ende gespielt werden kann, denn nur so sei laut Maaser eine spielerische Weiterentwicklung möglich.

Symbolbild: Über 80 Minuten liefen die Gastgeber den Grizzlies davon

Bei den Leipzigern überwiegt „Erleichterung und Freude“, wie Team-Manager Sven Paukstat im Gespräch mit TR erklärt. Das von Fehlern geprägte Spiel lag den Leipzigern nicht unbedingt, führte es doch zu vielen Gedrängen, die von den Gästen aus der Hauptstadt nach Belieben dominiert wurden. Paukstat ist sich jedoch sicher, „das Niveau wird sich über die nächsten Spiele bei allen Teams steigern“.

Leipzig hatte nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit Versuchen auf beiden Seiten durch Leipzigs georgischer Verbinder Gobejishvili und Berlins Flynn, mit zwei unbeantworteten Versuchen von Phillip Karger und Al-Souri die 19:12 Halbzeitführung übernommen. Berlins Price stellte den Ausgleich her, nachdem Berlin das trotz 20 Minuten Überzahl durch zwei gelbe Karten nicht gelungen war, doch Leipzigs Stürmer Tom Cowley entschied das bis spät bei 19:19 unentschiedene Spiel mit einem Versuch aus nächster Nähe für die Gastgeber.

RK 03 Berlin 57 - 5 RC Berlin Grizzlies

Das zweite Spiel des Berliner Cups war ein deutlich einseitigere Angelegenheit. Abgesehen von einem frühen Versuch der Grizzlies dominierten lediglich die Gastgeber das Geschehen im Stadion Buschallee. „Nach zehn Monaten endlich wieder ein Spiel, auch wenn die vorherigen Tage nach den Nachrichten aus Frankfurt von Nervosität geprägt waren, war das wichtig“, so RK-Trainer Maxi Bonano.

Auch in Berlin war das Geschehen anfangs von vielen Fehlern geprägt, aber die „Sturmstärke, die Aggressivität in der Hintermannschaft und vor allem die taktische Disziplin über die vollen 80 Minuten“ sieht der argentinische Coach der Berliner als Schlüssel zum deutlichen Heimsieg. Das Lächeln auf den Gesichtern der RK-Recken sei den gesamten Stress wert gewesen, wie Bonnano erklärt, der außerdem das Corona-Management des gesamten Vereins lobt.


Fritz-Raupers-Cup Hannover

SC Germania List 68 - 0 VfR Döhren

„Es hat sich fast wie Normalität angefühlt, ein toller Rugby-Tag in der Sonne, 400 Zuschauer und natürlich auch ein tolles Spiel“, so Germania-Coach Danny Stephens über den Kantersieg seines verjüngten Teams gegen den Lokalrivalen im einzigen Spiel des Fritz-Raupers-Cup am Wochenende. Dabei betont der Waliser vor allem die Arbeit derjenigen, die nicht auf dem Platz standen und in freiwilliger Arbeit das Hygiene-Konzept aufgestellt und umgesetzt hatten.

Die Pause war gut für die Ballbehandlung der Germanen

Über die 80 Minuten seiner Jungs hat der Waliser ebenso nur Positives zu berichten. „Wir hatten gefühlt 75% Ballbesitz, wir haben uns an das System gehalten und tatsächlich haben die Monate, in denen wir kein Kontakt trainieren konnten, unser Handling verbessert“, wie Stephens stolz berichtet. Er sieht sein Team auf einem guten Weg, zumal mehrere Spieler aus der U-18 in die erste Mannschaft nachgerückt waren.

„Wir wollen unser Team von innen aus erneuern, ohne Spieler einzukaufen“. In zwei Wochen geht es für die jungen Germanen dann gegen Victoria Linden, deren Spiel dieses Wochenende ausgefallen war. Das Duell gegen den Favoriten Hannover 78 findet dann erst Mitte November zum Abschluss des Fritz-Raupers-Cup statt.

DRC Hannover - TSV Victoria Linden VERLEGT

Das eigentliche Auftaktspiel des Fritz-Raupers-Cup hätte eigentlich das Duell der beiden Zweitligisten DRC und Victoria sein sollen. Nachdem ein Spieler des Rekordmeisters Victoria aber vor dem Spiel Krankheitssymptome aufwies, wurde das Duell noch am Morgen des Spieltags vorsorglich abgesagt. Eigentlich wollte man sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt flexibel zeigen und kurzfristig Hannover 78 als Gegner des DRC einspringen lassen.

Tatsächlich hatten sich die 78er sowieso zu einem Trainnigstag versammelt. So machte sich der 78er-Tross unversehens in voller Kaderstärke zum DRC-Gelände an und war bereits umgezogen am Platz. Doch die Unparteiischen ließen das Spiel an einer Formalität scheitern, den nicht ausgefüllten Fragebogen zum Gesundheitszustand der Spieler. Wie aus dem Trainerteam der 78er zu hören ist, ließ sich dieses Problem nicht kurzfristig lösen.

So zog man unverrichteter Dinge von Dannen und trainierte wie geplant, hatte jedoch einige Stunden verpasst, wie 78-Coach Benjamin Krause mit ein wenig Enttäuschung erklärt.

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