Englands Rugby-Finanzkrise: Dramatische Einschnitte beim Siebener, Schiris und Nachwuchs |
Geschrieben von TotalRugby Team | |
Mittwoch, 26. August 2020 | |
Die Lage beim einst reichsten Verband der Welt, der englischen RFU, spitzt sich weiter zu. Drastischen Sparmaßnahmen von Vorstandsboss Bill Sweeney, um der Finanzlage in der Corona-Krise Herr zu werden, sorgen im Mutterland für viel Unruhe - der Nachwuchs, die Schiedsrichter und die Siebener-Nationalteams der Herren und Damen sind betroffen. Besonders aber die Weigerung einiger Funktionäre auf ihre gewohnten Privilegien zu verzichten, ruft Entsetzen hervor. „Uns wurde es über Zoom mitgeteilt“, so Englands Siebener-Star Dan Norton gegenüber dem Guardian. „Nach zehn Jahren in Diensten der RFU fühlt es sich wie ein Tiefschlag an“, so der beste Try-Scorer in der Geschichte der World Series. Was war geschehen? Englands gesamter Siebener-Nationalmannschaft wurde letzte Woche mitgeteilt, dass ihre Dienste (vorerst) nicht weiter benötigt würden - das Team wird auf unbestimmte Zeit aufgelöst. Für Speedster Norton ist dies zunächst kein Problem, hat er doch mit dem Premiership-Team London Irish einen neuen Arbeitgeber gefunden, der seine Dienste zu schätzen weiß und ihn sicherlich angemessen entlohnen wird. Auch Nortons Kollegen Will Muir (zu Bath), Charlton Kerr (ebenso zu London Irish) und Ben Harris (zu Saracens, gab gestern sein Debüt) sind vergleichsweise schnell bei englischen Erstligisten untergekommen. Englands Siebener-Star Dan Norton erhielt vom Verband RFU die Kündigung Für einige jüngere Athleten und vor allem das Damen-Siebener-Team, das ebenso von der Kürzung betroffen ist und zwischenzeitlich aufgelöst wird, dürfte es jedoch weitaus schwieriger, wenn nicht unmöglich werden, im aktuellen Klima einen anderen Rugby-Profijob zu finden. Und das ausgerechnet ein Jahr vor dem geplanten Olympia-Turnier, wo das Team GB eine Silber-Medaille zu verteidigen hat. Sparmaßnahmen auf der einen Seite, Privilegien bei den Funktionären Für Aufregung sorgte ein Bericht von Rugbypass darüber, dass der 55 Mitglieder umfassende Rat der RFU derweil keinerlei Kürzungen für sein millionenschweres Spesen-Budget hinnehmen wollte. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Aufsichtsgremiums haben bisher ein Anrecht auf luxuriöse Trips zu England-Spielen, unter anderem zu den Six-Nations-Auswärtsspielen, inklusive Aufenthalte in Fünf-Sterne-Hotels und Anreise in der Business Class. Kommentare (0)
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Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 27. August 2020 ) |