„Wir sind hier doch nicht beim Fußball“ - hat Rugby ein Schauspiel-Problem? |
Geschrieben von TotalRugby Team | |
Dienstag, 4. August 2020 | |
Ein Vorfall im neuseeländischen Super-Rugby-Wettbewerb, bei dem All-Blacks-Neuner Aaron Smith am Sonntag auf besonders offensichtliche Art und Weise einen Straftritt geschunden hat, sorgt Down Under für kontroverse Diskussionen. Dem Starspieler des dreimaligen Weltmeisters wird allerlei vorgeworfen, von Schauspielerei bis Unfairness. Mancher Kommentator fragt gar: Hat der Rugbysport mittlerweile ein Schauspiel-Problem? Super Rugby Aotearoa diesen Sonntag - das Duell der Highlanders gegen die Blues, es ist die 29. Minute. Die Highlanders kommen durch ihren Achter klar über die Vorteilslinie, werden etwa auf Höhe der 22 gestoppt. Ein schnelles Ruck und die Highlanders sind wieder im Angriff über ihren Neuner Aaron Smith. Blues-Prop Karl Tu’inukuafe, der wenige Sekunden und Meter vorher das Tackle verpasst hat, findet sich plötzlich auf der falschen Seite des Rucks im Abseits wieder. Er realisiert dies und duckt sich sofort, um den anlaufenden All-Blacks-Halb aus dem Weg zu gehen. Die fragliche Szene in der Wiederholung (Leider bieten die offiziellen Highlights keine Slow-Mo, diese findet ihr hier) Referee Mike Fraser verlangt dann aber doch den Video-Assistenten und urteilt selbst nach der Ansicht der Bilder: Der am Boden liegende Prop Tu’inukuafe stört Gedrangehalb Smith. Straftritt für die Higlanders - statt sieben Punkten für die Blues nach Versuch für Dalton Papalii, gibt es drei Zähler für die Highlanders. Die Entscheidung Frasers war also ganze 10 Punkte wert. TV-Experte und Ex-All-Black Wyatt Crockett zeigte sich nach dem Spiel im neuseeländischen Fernsehen entsetzt: „Aaron bewirbt sich hier für eine Hollywood-Rolle und will nur einen Straftritt schinden - sowas ist gegen die Werte des Rugby-Spiels.“ Kommentare (0)
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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 4. August 2020 ) |