Dan Carter mit dem Sensations-Comeback und neue Regeln für Super Rugby Aotearoa
Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 4. Juni 2020

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Dan Carter is back. Das Comeback kommt völlig unverhofft und erst recht, dass er beim einstigen Erzrivalen anheuert. Foto (c) Perlich

Nächste Woche ist es soweit: Neuseelands interner Super-Rugby-Wettbewerb startet und die Vorfreude im Land der All Blacks könnte kaum größer sein. Nachdem Neuseeland seit genau zwei Wochen keinen neuen Coronafall mehr hatte und nur noch ein einziger Mensch im Land aktuell noch an Covid-19 erkrankt ist, steht einer Rückkehr mit Publikum scheinbar nichts mehr im Weg. Dazu heute die Sensationsmeldung: Superstar Dan Carter (38) kehrt zurück und heuert ausgerechnet bei den Auckland Blues an.

Denn dort wird Carter auf seinen Kronprinz Beauden Barrett treffen, der nach der WM von den Hurricanes zu Auckland gewechselt war. Für den seit Jahren hinter den Erwartungen zurückbleibenden Franchise aus Neuseelands größter Stadt dies ein absoluter Coup. Nachdem die Blues jahrelang keinen Weltklasse-Verbinder in ihren Reihen hatten, sind es nun ausgerechnet die zwei besten in der modernen Geschichte des neuseeländischen Rugbys - beide haben zusammen fünf Mal den prestigeträchtigen Award "Weltspieler des Jahres" von World Rugby gewonnen.

Carter hatte nach der WM 2015, bei der er im Finale seine All-Blacks-Karriere mit einer überirdischen Leistung und dem WM-Titel gekrönt hatte, dem neuseeländischen Rugby den Rücken gekehrt. Zunächst spielte er drei Jahre lang bei Racing 92 in Paris, wo er der bestbezahlte Rugby-Profi der Welt war. Seit 2018 war er bei den Kobelco Steelers unter Vertrag und spielte in dem Stadien, wo auch Deutschlands Fußball-Held Lukas Podolski seine Heimspiele mit dem Kobe FC austrug.

Ungewohntes Bild: Dan Carter im Blau von Auckland

Dass Carter nun ausgerechnet bei den Blues anheuert, ist eine Sensation. Die Blues sind der Erzrivale der Crusaders, dem Team, für das Carter 13 Spielzeiten lang und 169 Mal aufgelaufen war. In seiner Autobiographie „Dan Carter - my story“ hatte Carter 2015 noch berichtet, wie er seine Mutter 2008 beruhigen musste, als diese von Transfergerüchten gehört hatte. Unter Tränen habe seine Mutter, eine stolze Frau aus Canterbury wie er selbst erklärt, gefragt, ob er denn wirklich zum Erzrivalen Auckland wechseln würde.

Zwölf Jahre später wechselt Carter tatsächlich zum einstigen Rivalen. Zumindest eines steht fest: Aus finanziellen Gründen tut er dies nicht. Nachdem er in Frankreich und Japan jeweils Millionen im Jahr verdiente, bekommt er nun laut New Zealand Herald lediglich das wöchentliche Mindestgehalt von 1.800 NZ$, nach aktuellem Tauschkurz 1024€ pro Woche. Doch Carter dürfte in knapp 20 Jahren als Topverdiener auf dem Feld und mit etlichen Sponsorship-Deals abseits davon genügend Geld verdient haben.

Wie Carter und Beauden Barrett auf dem Feld harmonieren, dürfte interessant zu sehen sein. 2015 bei der WM hatten sie zuletzt gemeinsam für die All Blacks gespielt - damals kam Barrett meist von der Bank als Carter-Ersatz. Da Barrett auch Schluss und Carter erster Innen spielen kann, hat Coach Leon MacDonald zahlreiche Optionen zur Verfügung, beide auf dem Feld einzusetzen.

 

Dan Carter ist in Neuseeland eine lebende Legende: Seine Rückkehr ist eine Sensation

Neue Regeln für Super Rugby Aotearoa

Bereits vorgestern verkündete der neuseeländische Verband, dass der zehnwöchige Wettbewerb mit den fünf neuseeländischen Super-Rugby-Teams einige Regel-Änderungen beinhalten wird. Im Falle eines Unentschiedens wird es eine zehnminütige Verlängerung mit „Golden Point“ geben. Heißt: Der erste in der Nachspielzeit erzielte Punkt - ob Versuch, Dropgoal, oder Straftritt - entscheidet. Sollte es weiterhin unentschieden stehen, wird das Spiel nach 90 Minuten beendet und unentschieden gewertet.

Bei einer roten Karte, darf der vom Feld verwiesene Spieler nach 20 Minuten durch einen Ersatzspieler ersetzt werden. Zu guter letzt sollen die Schiedsrichter die Rucks so sauber wie möglich halten, um ein schnelles Spiel zu ermöglichen. Tackler werden noch mehr angehalten, wegzurollen. Das gilt aber auch für Ballträger, die nach dem Tackle am Boden nicht weiter rollen dürfen und den Ball sofort platzieren müssen.

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