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U 18-EM, Exclusiver 6N-Club? (1 Leser) (1) Gast
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THEMA: U 18-EM, Exclusiver 6N-Club?
#7395
Walter Sill (Benutzer)
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U 18-EM, Exclusiver 6N-Club? vor 12 Jahren Karma: 10  
Seltsame Blüten treibt die Sportpolitik von FIRA und IRB.

Zu der Auf- und Abstiegsregel der Division 1 und Eliteliga heißt es im FIRA- Forum:

This rule was repeated to all countries at the beginning of the tournament and was known for years/months by all Unions. Georgia got a title: "First U18 nation to have won a game face to one of the 6 nations countries".

Next year Scotland will be ranked 5 and Italy 6, the two FIRA nations 7 and 8 according to their ranking following the tournament cross border I've presented above.

So schaut in diesem Jahr Georgien in die Röhre. Trotz Sieg gegen Italien und damit mindestens Platz 6 = nicht abstiegsgefährdet, müssen die statt Italien in die Relegation. Ich finde das eine schreiende Ungerechtigkeit.
Ein Sieg gegen einen 6N-Nachwuchs scheint wohl Majestätsbeleidigung zu sein.
 
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#7396
Christoph ⠀⠀⠀ (Benutzer)
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Aw: U 18-EM, Exclusiver 6N-Club? vor 12 Jahren Karma: 10  
Das ist die Zweiklassengesellschaft des internationalen Rugbysports.
 
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#7397
Walter Sill (Benutzer)
Nationalspieler
Beiträge: 402
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Ort: Bonn
Aw: U 18-EM, Exclusiver 6N-Club? vor 12 Jahren Karma: 10  
Die Regel, das 6N-Nationen nicht absteigen können, ist wohl eine Konzession an den übermächtigen "Bruder" IRB, damit dieser sich herab lässt, "seine" Teams gegen den Rest Europas antreten zu lassen. Da die FIRA das Ziel verfolgt, das andere Nationen auch Erfahrungen auf der obersten Ebene sammeln können, hat sie dem auch zugestimmt. Ungerecht ist es trotzdem. Was machen FIRA und IRB, wenn Georgien in den nächsten Jahren regelmäßig Gegner der 6N schlägt? Kommt es dann zu einer Änderung? Dem europäischen Rugbysport wäre dies nur zu wünschen.
 
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#7398
Dragos Florescu (Benutzer)
Jugend
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Geschlecht: männlich Ort: Heidelberg Geburtstag: 1976-01-01
Aw: U 18-EM, Exclusiver 6N-Club? vor 12 Jahren Karma: 0  
Christoph Kotowski schrieb:
QUOTE:
Das ist die Zweiklassengesellschaft des internationalen Rugbysports. ;)

Na ja, wir reden über Rugby Union, eine Sportart die immer mit Elitismus, Arroganz und "Apartheid" (nicht in Sinne des Rasismus) assoziiert wurde. "Klassengesellschaft" ist Teil der Definition...

Also nichts überraschend.

Und nichts neues. Vor einigen Jahren hat die U20 Rumäniens die zweite Division der Weltmeisterschaft gewonnen. Die Jungs haben sich wahnsinning gefreut, endlich mal sich mit den "Riesen" auf offizieller Ebene zu messen. Danach wurde kurzfristig das System reformiert (die erste Division verkleinert und als "Junior World Championship" getauft) und die kleine "Eichen" blieben raus.

Besonders bei den Junioren-Meisterschaften, wo es stärkere und schwächere Jahrgänge gibt, besteht die Möglichkeit, dass ein "second Tier" Nation vor einer "Home Nation"-Mannschaft es schafft. Ohne das irgenwie aussagekräftig über die allgemeine Hierarchie zu sein (Beispiel Association Footbal: wieviele afrikanische Nationen sind Weltmeister geworden, trotz der zahlreichen U20, U17 und Olympia-Erfolge?).

Also es ist klar, warum "Home Nations" nicht bereit sind, die Türe weit zu öffnen.

Aber andersum, die anstrebende Nationen müssen sich mehr etablieren. Auch wenn es mich persönlich trifft, muss ich zugeben, dass Rumänien und Georgien nicht mehr, bzw. noch nicht reif genug sind, bei den Six Nations mitzuwirken. Und einige Kleinerfolge, egal wie beachtlich sind, reichen nicht aus, um laute Ansprüche zu erheben. Das ist eben Rugby Union.
 
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#7399
Dragos Florescu (Benutzer)
Jugend
Beiträge: 41
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Geschlecht: männlich Ort: Heidelberg Geburtstag: 1976-01-01
Aw: U 18-EM, Exclusiver 6N-Club? vor 12 Jahren Karma: 0  
PS: nicht falsch verstehen. Ich mag Rugby Football und, als Teil davon, mag ich dieses Elitismus auch.

Wenn man mehr "Demokratie" will, sollte Association Football anschauen. Dort ist es wohl möglich (und schön), dass eine zigte Liga Mannschaft Bayern aus dem Pokal rauswift, oder ein Dorfverein kometenhaft aufsteigt, oder eine Mannschft die einer Saison gegen Abstieg kämpft nächster Saison ein Champions League Platz erreicht. Das ist fester Bestandteil des Charmes dieser Sportart.

Aber beim "Rugger" mag ich altmodische und nicht ganz politisch korrekte Sachen wie Tradition, quasi-feste Hierarchien, als auch Eigenschaften, die normalerweise durch Klasse statt Masse möglich sind (Gentlemanship, Fairness, Ehre, Aufrichtigkeit). Nicht zuletzt, Rugby-Shirts aus Baumwolle und mit Kragen, nicht die monstruöse Erfindungen der Profi-Ära...
 
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Letzte Änderung: 07.04.2012 13:54 von dragosf.
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#7400
Christoph ⠀⠀⠀ (Benutzer)
Nationalspieler
Beiträge: 597
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Aw: U 18-EM, Exclusiver 6N-Club? vor 12 Jahren Karma: 10  
Ich finde, dass man hier trotzdem unterscheiden kann. Einerseits zwischen traditionellen Tugenden und den feinen Eigenheiten des Rugby. Andererseits zwischen offensichtlich unzeitgemäßer Handhabung des Spielbetriebs und einer offensichtlich fehlenden Fairness auf offizieller Ebene.

Den Vergleich mit dem Fußball habe ich allerdings nicht richtig verstanden. Dass auf den unteren Jugendebenen viele afrikanische Mannschaften oder andere Außenseiter Titel und Erfolge erzielen, ist bekannt. Und auch, dass am Ende meist doch die altbekannten Nationen die wirklich wichtigen Titel gewinnen. Das ähnelt ja im Prinzip schon der Realität beim Rugby. Allerdings sind die Gründe hier ganz eindeutig in Bereichen, wie Infrastruktur, Finanzen und Nachhaltigkeit zu suchen. Im Rugby entscheiden über solche Zustände imaginäre Barrieren der Partizipation.

Atemberaubende Siege, wie etwa der Gewinn der Frauenfußballweltmeisterschaft durch Außenseiter Japan, wäre im Rugby undenkbar. Nicht nur, weil die großen Nationen alle anderen ausgrenzen, sondern weil dadurch die anderen Nationen keine Chance bekommen sich zu beweisen und Erfahrung zu sammeln.

Das hat für mich nichts mit Charme zu tun, sondern mit Ewiggestrigkeit. Ich halte das für einen großen Nachteil dieses Sports und sehe darin ein großes Problem für die Zukunft des Rugby. Noch entwickelt sich der Sport gut. Es sind auch erst anderthalb Jahrzehnte nach der Professionalisierung vergangen. Aber irgendwann wird es monoton und für aufsteigende Nationen schwierig, sich ohne entsprechende Gegner auf dem Spielfeld weiterzuentwickeln.

Verstehen kann ich auch nicht die Argumentation einiger Elitenationen im Rugby. Die Italiener fürchten sich vor einer Öffnung des Sechs-Nationen-Turniers, weil sie mit Blick auf ihre Leistungen eben nicht rausfliegen oder hinter Georgien oder Rumänien landen wollen, da angeblich anschließend die Fans und die spielbereite Jugend sich wieder dem Fußball zuwenden würden. Meiner Meinung nach würde es Nationen, wie Schottland, vielleicht sogar eher gut tun, wenn sie einmal richtig kämpfen müssten, um aus ihrem Tief zu kommen. Der ein oder andere Sieg gegen Aufsteiger würde zudem sicherlich wieder mehr Leute ins Stadion locken.

Rugby muss sich öffnen. Zumindest auf eine Art und Weise, wie es im Eishockey etwa der Fall ist. Auch da gibt es Divisionen, aber diese sind offen. Turniere à la Six Nations machen Spaß, sind aber für den Sport an sich aus meiner Sicht nicht förderlich.
 
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